Wie seht ihr China in der Zukunft als Weltmacht?

Das Problem ist, dass etliche dieser "Milliardäre" in Wahrheit Strohmänner für hochrangige Parteikader sind und gerne einmal vergessen, wem das Geld wirklich gehört. Da kommt es natürlich zu Konflikten, die wegen der einschlägigen Anti-Korruptionsgesetzgebung nicht vor einem Gericht ausgefochten werden können, sondern anderweitig geregelt werden.

Zudem sind viele Städteregionen, die erbittert miteinander konkurrieren, insgeheim bis über die Halskrause verschuldet. "Insgeheim" deshalb, weil sie ihre Kredite nicht bei regulierten Banken aufnehmen, sondern bei sogenannten Schattenbanken. Jene Schattenbanken vertreiben die so gut wie einzige derzeit für Privatanleger verfügbare Form der Vermögensanlage, sogenannte Wealth Management Products. Ähnlich wie im Vorlauf der amerikanischen Subprime-Krise werden für diese Wealth Management Products Verbindlichkeiten ganz unterschiedlicher Schuldner gebündelt, durchweg mit lausiger Bonität. Die Wealth Management Products bieten teilweise Renditen von bis zu 25% im Jahr, was freilich die schlechte Bonität der Schuldner und das hohe Ausfallrisiko widerspiegelt. Investoren, die dennoch davon profitieren möchten, setzen sich einem ganz anderen Ausfallrisiko aus, wenn sie zu viele Wealth Management Products kaufen, in denen Schulden einer bestimmten Kommune gebündelt sind: Dann fällt nicht die Zahlung aus, sondern der Gläubiger aus dem Fenster.

teleman schrieb am 22.09.2019:Ich sehe China nicht als Bedrohung. Mehr als zukünftigen Pflegefall.

Ja, der militärisch ungeheuer aufrüstet, wenn man nur mal an Afrika ( Dschibuti) denkt.

https://www.spiegel.de/politik/ausland/china-eroeffnet-militaerbasis-in-dschibuti-welche-ziele-verfolgt-peking-a-1158755.html

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Heute ist übrigens China-Tag im ZDF-Info Kanal.

Das ZDF ist mir aber nach einer BBC 2-Sendung gegen Ende August d.J. viel zu weichgespült, so dass man bei den abschnittsweisen ZDF-Dokus teilweise denken kann:" Das macht jeder so."

Meine Antwort: "NEIN, das macht nicht jeder so."

Es kann einem nur der kalte Schauer über den Rücken laufen, wenn europäische Länder sich für die Seidenstraße kaufen lassen.

ZDF Doku war interessant.
Wie schon geschrieben sind die Chinesen gegenüber uns im Vorteil weil sie einen Plan haben.
Die Wirtschaftsleistung von 1,4 Milliarden Chinesen gebündelt nur zum Vorteil von China.
Genau formuliert, langfristig und zielstrebig umgesetzt.
Mit der Seidenstraße und anderen Projekten überrennen sie uns und alle
auf der Strecke. Die machen auch kein Geheimnis daraus.
Keiner bremst wegen der Umwelt oder Menschenrechten.
Wir beschäftigen uns zu viel mit Rettungsgasse und E-Scooter und
schauen nur verwundert zu was da China so macht.

Wir werden erst wach wenn wir einen Schuß hören.
Aber Chinese schießen nicht.

Ich glaube in USA und EU können wir genauso langfristige Pläne für Infrastruktur und Wirtschaftsentwicklung machen. Wir denken nur oft zu kurzfristig, aber gerade der Klimawandel fordert das Handeln der Menschen auf der gesamten Erde. Auch hier ist China mit Wind- und Solarenergie bereits führend, aber sie haben noch viele Kohlekraftwerke. Genauso wie in Deutschland und dem Rest der Welt müssen diese zuerst abgeschaltet werden, wegen dem höchsten CO2 Ausstoß. Letztendlich entscheided China, ob der Klimawandel aufgehalten werden kann oder nicht. Die alte Führungsmacht der Welt USA dagegen werden die letzten sein, die überhaupt an den Klimawandel glauben.

frivol schrieb:Auch hier ist China mit Wind- und Solarenergie bereits führend, aber sie haben noch viele Kohlekraftwerke.

Ja, wenn die Windkraftanlagen funktionieren.


Die EU ist recht, wie soll ich es sagen: Faul.

Sie hätten schon lange Gesetze auf den Weg bringen können, dass nur noch Produkte in die EU verbracht werden können, die nachweislich sauber produziert werden, mit den Menschenrechtskonventionen in Einklang stehen. Dann müssten die Chinesen ihre Karten offenlegen. Am besten noch den Co2-Ausstoss auf die Produkte bis zur Fertigstellung umrechnen und überlegen ob man dies und jenes wirklich einführen muss. Aber den Co2-Ausstoss sollte man schon selbst berechnen können.

Ich denke, aber dadurch dass manche europäischen Länder in engem Kontakt mit China stehen und sich gegen die EU stellen, uns alt aussehen lassen, auch durch verblendete, wirklich unterbelichtete Politiker/innen, unterstützt von Lobbyisten.

Die neue Seidenstraße ist kein Projekt. Die wird uns keine Freiheit zusichern.

Man kann zu Trump stehen wie man will, aber der Handelskrieg ist richtig, auf lange Sicht betrachtet.

Bauli schrieb:Man kann zu Trump stehen wie man will, aber der Handelskrieg ist richtig, auf lange Sicht betrachtet.

Das denke ich auch. Ich glaube kaum jemandem ist bewusst, was er da für eine Mamutaufgabe vor sich hat. Nicht nur Trump sondern auch die nachfolgenden Präsidenten der USA. Ich glaube keiner will als der Präsident, der von China wirtschaftlich die Rücklichter gezeigt bekommt, in die Geschichte eingehen. Aber ich bin mir sicher einer wird es werden. Vielleicht sogar Trump.

the_menace1810 schrieb:Das denke ich auch. Ich glaube kaum jemandem ist bewusst, was er da für eine Mamutaufgabe vor sich hat. Nicht nur Trump sondern auch die nachfolgenden Präsidenten der USA. Ich glaube keiner will als der Präsident, der von China wirtschaftlich die Rücklichter gezeigt bekommt, in die Geschichte eingehen. Aber ich bin mir sicher einer wird es werden. Vielleicht sogar Trump.

Inwieweit hilft dieser Dilettantismus da weiter? Trotz der tollen Strafzölle steigt nämlich das Handelsbilanzdefizit.

@paranomal

https://www.ifo.de/node/44814

Es ist im Kleinen tatsächlich dilettantisch.

Jedoch wurde noch etwas anders angesprochen, aber nicht ausführlicher dargestellt:

Bei den Berechnungen wurden weder die Abwertung des Yuan noch die negativen Effekte wachsender Unsicherheit für die Investoren einbezogen.

Letzteres dürfte dann auch in die Bewertungen der Ratingargenturen einfliessen. Du weisst ja, wo das hinführt.

Fakt ist doch, China ist der WTO irgendwann um 2001 beigetreten und hat sich verpflichtet, sich an die Regeln zu halten.
Fakt ist aber auch, deren Unterschriften sind nichts wert.

https://www.wto.org/english/thewto_e/acc_e/s7lu_e.pdf

Meinst Du nicht, dass Trump Berater hat, die das Szenario durchspielen mit allen Unwägbarkeiten?

Der hat noch viel mehr Spielraum

https://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/handelskrieg-usa-erwaegen-ausschluss-chinesischer-unternehmen-von-boerse-a-1289090.html

China erwartet Respekt!!!

https://www.t-online.de/nachrichten/ausland/krisen/id_86530090/handelskrieg-mit-den-usa-china-droht-mit-vergeltung.html

Bauli schrieb:Meinst Du nicht, dass Trump Berater hat, die das Szenario durchspielen mit allen Unwägbarkeiten?

Sicher doch, nur stellt sich die Frage welche Szenarien und vor allem Lösungen da auf den Tisch kommen. Wir reden hier schließlich von Vordenkern wie Peter Navarro.

paranomal schrieb:Sicher doch, nur stellt sich die Frage welche Szenarien und vor allem Lösungen da auf den Tisch kommen.

Erstmal die Lösung, dass alle Betroffenen mehr aus der eigenen Geldbörse bezahlen müssen.
Letzlich dient es auch dem Umweltschutz; obwohl es ist ein Nebeneffekt ist.

Aber hast Du einen besseren Vorschlag? Obama stand mit den Chinesen auch nicht im Einklang, um es mal diplomatisch zu formulieren.

China

mit einer Warnung an die Welt: Keine Macht kann China aufhalten

Eine Militärparade zum 70. Jubiläum der Volksrepublik China mit einem Aufgebot von:

• 15000 Soldaten

• mehr als 160 Flugzeugen

• 580 Panzer und weitere Waffensystemen

• sowie einer Interkontinentalrakete

welche die USA in 30 Minuten erreichen und mit 10 Atomsprengköpfen bestückt werden kann.

Ich bin mal auf die Reaktionen der Welt gespannt...
China, Russland, Iran & Nordkorea aber hallo, da bahnt sich was an.

https://www.fit4russland.com/analyse/1082-russland-china-und-der-iran-haben-in-moskau-mit-dem-aufbau-einer-koalition-gegen-die-nato-begonnen

Sicher zu dem Thema auch interessant.

teleman schrieb:Keiner bremst wegen der Umwelt oder Menschenrechten.

Genau. Verzichtet man auf dieses unnötige Zeug, lebt es sich gleich viel leichter.

frivol schrieb:Ich glaube in USA und EU können wir genauso langfristige Pläne für Infrastruktur und Wirtschaftsentwicklung machen.

Das schon. Aber in einer Demokratie ist so etwas schwieriger umzusetzen. Das ist eben ein Nachteil der Demokratie - und dennoch ist sie als Gesellschaftsform alternativlos.

Bauli schrieb:Die EU ist recht, wie soll ich es sagen: Faul.

Es sind die vielen verschiedenen Interessen, die das verlangsamen.
Nimmt man keine Rücksicht auf die unterschiedlichen Interessen, geht es natürlich schneller.

Bauli schrieb:Man kann zu Trump stehen wie man will, aber der Handelskrieg ist richtig, auf lange Sicht betrachtet.

Ein Krieg ist also richtig.
Wer gewinnt noch mal bei Kriegen? Genau, die allerwenigsten. Vor allem nicht das Volk.
Man kann Konflikte nämlich auch konstruktiv lösen. Das dauert vielleicht etwas länger, ist aber nachhaltiger.

Bauli schrieb:Meinst Du nicht, dass Trump Berater hat, die das Szenario durchspielen mit allen Unwägbarkeiten?

Trump hört halt nicht auf Berater - vor allem nicht, wenn sie rational sind.

BlinderPassagi schrieb:China, Russland, Iran & Nordkorea aber hallo, da bahnt sich was an.

Na ja, ein weiterer Spieler im globalen Wettrüsten.

kleinundgrün schrieb:Na ja, ein weiterer Spieler im globalen Wettrüsten.

Nur auf was läuft dieses Wettrüsten hinaus?
Krieg, Mord und Elend.

kleinundgrün schrieb:Wer gewinnt noch mal bei Kriegen? Genau, die allerwenigsten. Vor allem nicht das Volk.Man kann Konflikte nämlich auch konstruktiv lösen. Das dauert vielleicht etwas länger, ist aber nachhaltiger.

Also würde ich dieses Wettrüsten nicht so relativieren.
So zumindest fasse ich es gerade auf.

kleinundgrün schrieb:Man kann Konflikte nämlich auch konstruktiv lösen.

Nun, das geht nur wenn beide Seiten daran ein Interesse haben.
Man bekommt aber zunehmends das Gefühl das China das schon mal nicht hat.
Noch viel mehr Länder müssten denen die Stirn bieten, leider profitieren aber viele mehr von den Chinesen als vom Rest und werden sich daher vornehm zurückhalten, denn Geld regiert nun mal die Welt, da ist es nicht so entscheidend ob 20.000km weiter nach belieben weggesperrt und exekutiert werden kann und teilweise wird.

BlinderPassagi schrieb:Nur auf was läuft dieses Wettrüsten hinaus?
Krieg, Mord und Elend.

Im schlimmsten Fall ja. Aber soweit muss es nicht zwingend kommen.

BlinderPassagi schrieb:Also würde ich dieses Wettrüsten nicht so relativieren.

Damit relativiere ich doch kein Wettrüsten - wie kommst du da drauf?

Geisonik schrieb:Nun, das geht nur wenn beide Seiten daran ein Interesse haben.
Man bekommt aber zunehmends das Gefühl das China das schon mal nicht hat.

China möchte halt nicht als Zweite-Welt-Land behandelt werden.
Aber dennoch ist eine konstruktive Lösung meist auch dann besser, wenn man Zugeständnisse machen muss. Und sofern eine solche Sache rational abläuft, wird ein Kompromiss immer Mittel der Wahl sein.

kleinundgrün schrieb:Aber dennoch ist eine konstruktive Lösung meist auch dann besser, wenn man Zugeständnisse machen muss. Und sofern eine solche Sache rational abläuft, wird ein Kompromiss immer Mittel der Wahl sein.

Bei einem Kompromiss mit China läuft man aber Gefahr das sich China daran schlicht nicht hält.
Alleine wie sie mit den Unternehmen die nicht in ihrer Hand sind umgehen und wie wenig wir gegen Chinesische Einflussnahme machen zeigt doch deutlich auf wer hier am längeren Hebel sitzt: der, der dreist ist.

Der Unterschied ist ganz klar, auch wenn die Politik hier oft schleppend und unzufriedenstellend ist hat China den egoistisch persönlichen Vorteil: es gibt keine Wahlen.

Es erinnert etwas an Appeasement-Politik wie die Welt China hofiert.

Auch wenn das mit wirtschaftlicher Schwächung einhergeht: Man sollte klar Farbe bekennen, auch im Bezug auf Lebensbedingungen und Menschenrechte, Arbeitsbedingungen usw.

Auch im Bezug auf Klimaschutz: Wenn sich niemand traut China seine Grenzen aufzuzeigen wird es irgendwann viel zu groß um von außen was bewirken zu können. Die Parteioberen interessiert es am Ende so oder so nicht was mit den "niederen" passiert, sie werden nicht vom Klimawandel ein härteres Leben erfahren, auch ihre Enkel und Urenkel nicht.

China wird zum Problem wenn wir nicht bereit sind aktiv gegen zu steuern und dafür auch Einschnitte in kauf zu nehmen.

Geisonik schrieb:Nun, das geht nur wenn beide Seiten daran ein Interesse haben.Man bekommt aber zunehmends das Gefühl das China das schon mal nicht hat.Noch viel mehr Länder müssten denen die Stirn bieten, leider profitieren aber viele mehr von den Chinesen als vom Rest und werden sich daher vornehm zurückhalten, denn Geld regiert nun mal die Welt, da ist es nicht so entscheidend ob 20.000km weiter nach belieben weggesperrt und exekutiert werden kann und teilweise wird.

Das Problem daran ist ja, dass der nächste Krieg massive Auswirkungen auf den gesamten Planeten haben wird.
Milliarden Menschen werden auf lange Sicht den Tod finden.
Moralisch ist das nicht vertretbar, von niemanden.
Die Halbwertzeit von Uran beträgt über 4 Milliarden Jahre. In 4 Milliarden Jahren hat die Sonne den Planeten schon zerstört.
Plutonium hat eine Halbwertzeit von knapp 25.000 Jahren. Es würde 100.000 Jahre dauern, bis die Strahlung noch 6,25% ihrer ursprünglichen Kraft beträgt.
Es dürfte gar nicht akzeptiert werden, dass solche Waffen überhaupt hergestellt werden.

Andererseits, wer traut sich diesen roten Knopf zu drücken?

Geisonik schrieb:China wird zum Problem wenn wir nicht bereit sind aktiv gegen zu steuern und dafür auch Einschnitte in kauf zu nehmen.

Dafür ist es bereits zu spät.

BlinderPassagi schrieb:Moralisch ist das nicht vertretbar, von niemanden.

Sich deshalb immer wegducken ist also die Lösung?
So nach dem Motto der Klügere gibt nach?

BlinderPassagi schrieb:Dafür ist es bereits zu spät.

Nö, aber es wird sich nichts ändern und "wir" werden es zulassen das der Punkt an dem es zu spät ist kommt.


Edit:
Interessant ist doch in dem Bezug schon wie schnell die deutsche Politik einem Verbündeten mehr oder weniger offen in den Rücken fällt, weil gerade jemand Präsident ist der da nicht gern gesehen wird, wie schwer sich aber getan wird nicht verbündeten vor den Kopf zu stoßen.

Geisonik schrieb:Sich deshalb immer wegducken ist also die Lösung?So nach dem Motto der Klügere gibt nach?

Denke ich nicht. Jedoch kann Krieg auch keine Antwort sein.

@BlinderPassagi
Es gibt genügend Eskalationsstufen vor einer heißen militärischen Auseinandersetzung.

Wenn man aber lange genug wartet dann fallen diese Stufen weg und man muss sich diktieren lassen oder sich mit Waffengewalt wehren. Beides schlecht...