evilparasit schrieb:Vermögenssteuer ist für mich eine reine Neiddebatte.
Ja, so rechtfertigt sich der Kapitalismus und tritt noch nach: "Eure Armut kotzt mich an."
Ich sehe überhaupt kein Problem mit einer Vermögenssteuer, außer dass man ein Vermögen nicht Jahr für Jahr erneut besteuern kann. Die Vermögenssteuer müsste sich also auf die Lebenszeit des Betreffenden beziehen. Wenn jemand ein Vermögen von 100 Mio. hat, könnte man vereinbaren, dass er die Hälfte davon im Lauf seines Lebens als Steuern abführt und dass zwischenzeitlich weitere Vermögenszuwächse dafür nicht besteuert werden.
Ähnlich sollte mit Erbschaften verfahren werden; hier würde ich eine relativ hohe Grenze ansetzen, sagen wir bei 2 oder 3 Millionen. Richtig hart sollte die Erbschaftssteuer erst bei 20 Millionen oder mehr werden. Dies wäre allein schon deshalb notwendig, um die Startchancen für alle etwas zu erhöhen, denn wenn ich 20 Millionen erbe, kann ich die so für mich arbeiten lassen, dass ich selbst gar nicht arbeiten muss, um gut zu leben, ohne die Substanz selbst anrühren zu müssen (Mieteinnahmen, Zinsen, Dividenden etc.).
evilparasit schrieb:wärest du dazu bereit, mit 700€ im Monat auszukommen ??
Es geht nicht darum, ALLES gleichzeitig zu verteilen - das wäre Sozialismus. Sondern die Auswüchse zu beseitigen. Einer, der eine Milliarde sein eigen nennt, kann das beim besten Willen, auch wenn er von morgens bis abends im Spielcasino abhängt, nicht ausgeben während seiner Lebenszeit. Das Geld hängt irgendwo, anstatt im Wirtschaftskreislauf investiert zu sein und damit den Wohlstand insgesamt zu erhöhen.
Man sollte es dem Vermögenden aber überlassen, ob er die Steuern an den Staat zahlt oder in Dritte-Welt-Entwicklungsprojekte investiert.