Martin Schulz Kanzlerkandidat - Wird jetzt alles gut für die SPD?

@Erasmus

Erasmus schrieb:Und Gabriel wäre meiner Meinung nach so eine charismatische Figur gewesen!

Gabriel ist zunächst mal recht unbeliebt. Das hat er ja sogar selbst erkannt, sonst hätte ein Vollblutpolitiker wie er sicherlich nicht auf die Kanzlerkandidatur verzichtet. Über Charisma kann man durchaus streiten. Ich persönlich halte ihn für wenig charismatisch und eine Chance, gegen Merkel zu gewinnen, hätte er garantiert nicht gehabt. Folgerichtig hat er das Handtuch geworfen. Ob Schulz jetzt mit seinem Charisma überzeugen kann, bleibt allerdings abzuwarten. Wie aber oben erwähnt, hilft die Personalie Schulz auch mit strahlendem Charisma nicht, wenn die Sozialdemokraten allgemein keine Katharsis erfahren.

@egaht

egaht schrieb:schulz findet es nicht gerecht wenn der bäckerladen um die ecke seine steuern
brav bezahlt,der kaffeegrosskonzern hingegen durch steuertricks sich der steuer-
gerechtigkeit entzieht.
an dieser stelle seiner rede ist mir schlecht geworden.

Ja, mir ist auch schlecht geworden. Da sind noch mehr Firmen in Luxembourg, die es genauso handhaben.

Das zeigt auch ganz klar, das er nur diejenigen anspricht, die noch nicht in den Genuß der Umverteilungspolitik gekommen sind und hat auf das Vergessen gesetzt. Griechenlandrettung, Euroschuldenvergemeinschaftung.

http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/was-gabor-steingart-gegen-martin-schulz-vorbringt-14771429.html

Fedaykin schrieb:Der Werst mag subjektiv sein, aber er dadurch ist das Kapital nicht Fiktiv.

In materieller Form ist es nicht fiktiv. Das ist richtig (ausgenommen Giralgeld). Als Messwert hingegen schon.

Gerade war MS im zdf-programm bei "was nun..?" zu sehen.

Und mmn hat er ein positives solides und schlagfertiges bild abgegeben.
(Wie sie eben sind die Wöschelter, wie sie sich nennen. :D Hab ja fast 30 jahre dort gewohnt :D )


Seine politischen vorstellungen sind nicht an den haaren herbeigezogen.

Und man hört immer wieder heraus das er in vielen denkweisen dogmatiker, eben aus überzeugung, ist.

Hat gestern jemand "Anne Will" gesehen? Was ist das denn für ein selbstverliebter Phrasendrescher? Kenne niemanden , der soviel quatscht ohne irgendeine Aussage zu machen.
Und cholerisch auch noch. Wie er Frau Will über den Mund gefahren ist , sie hätte ihn unterbrochen? Auweia... und jetzt geht es erst los. Ich sags ja, bis zur Wahl haben wir noch Spaß mit dem :)

aero schrieb:Seine politischen vorstellungen sind nicht an den haaren herbeigezogen.

Auf keinen Fall - 99% sind von Merkel :)

Frau.N.Zimmer schrieb:Was ist das denn für ein selbstverliebter Phrasendrescher?

Wer Phrasen drischt wird Erfolg ernten. Und naja... selbstverliebt sind wir ja wohl alle ein bisschen, wie man so schön an deinem ganzen Beitrag sehen kann. ;)

Frau.N.Zimmer schrieb:Kenne niemanden , der soviel quatscht ohne irgendeine Aussage zu machen.

Schau mal in den Spiegel.

Frau.N.Zimmer schrieb:Und cholerisch auch noch. Wie er Frau Will über den Mund gefahren ist , sie hätte ihn unterbrochen? Auweia...

Also nur weil der Herr Schulz sich nicht vor dem ganzen Publikum von dieser unhöflichen Anne Will an der Nase herum führen lassen wollte und ihr nach mehrerer Unterbrechungen mit ruhiger Stimme gesagt hat "sie möge ihn bitte nicht jedesmal unterbrechen" ist er gleich cholerisch? Ok :D

Frau.N.Zimmer schrieb:bis zur Wahl haben wir noch Spaß mit dem

Wieso sprichst du für alle Deutschen? Bist du etwa die Kanzlerin?


Martin Schulz hat auf mich in diesem Interview mit Anne Will einen sehr guten Eindruck hinterlassen. Sein Auftritt war souverän und seine Offenheit mit seiner Vergangenheit hat ihn wie ich finde eine Menge Sympathiepunkte eingebracht. Ich denke auch dass er wie kein Anderer das Zeug dazu hat die SPD wieder zum Erfolg zu führen. Es war von der SPD definitiv eine gute Entscheidung ihn als den zukünftigen Führer unseres Landes zu empfehlen.

@peekaboo

Du hast eine völlig andere Wahrnehmung als ich - das ist (für mich) auch gut so. Und nun ist meine Unterhaltung mit Dir hier beendet. Lies deinen Beitrag nochmal , dann weisst du warum.

Führer unseres Landes xD

Wenn das "Volk" inzwischen total verblödet ist - vielleicht.

Diese billige Verkäufermasche aus den 70igern? Ich musste so lachen.. wei der die Dame aus dem Publikum immer, und immer wieder mit ihrem Namen ansprach, ohne auf ihr Problem einzugehen.. köstlich!

Wie früher in der Metzgerei: " Ist es recht so, Frau Müller?" " Darf es etwas mehr sein, Frau Müller?" " Haben sie noch einen Wunsch , Frau Müller?" " Das macht dann 10,80, Frau Müller"

Und das um nicht zugeben zu müssen, dass er nicht die leiseste Ahnung davon hat, wie hoch der Mindestlohn in Deutschland ist.

Frau.N.Zimmer schrieb:Hat gestern jemand "Anne Will" gesehen? Was ist das denn für ein selbstverliebter Phrasendrescher? Kenne niemanden , der soviel quatscht ohne irgendeine Aussage zu machen.
Und cholerisch auch noch. Wie er Frau Will über den Mund gefahren ist , sie hätte ihn unterbrochen? Auweia... und jetzt geht es erst los. Ich sags ja, bis zur Wahl haben wir noch Spaß mit dem

ähm..ich glaube man muß hier mal ein tabu ansprechen, das immer als selbstverständlich angesehen wird und nicht als eine art von, ich sag mal, "sinnlosigkeit".

Wenn tv-sender, insbesondere die öffentlich rechtlichen, einen überbedarf an politischen talkshows/fragesendungen heraushauen, wenn bei "phoenix" stundenlang, tagelang geradezu glorifizierend und dabei noch gefährlich! gehirnwäscheartig über attentäter und deren herkunft/werdegang mit fotos berichtet wird, muß man sich nicht wundern wenn im volk ein politiküberdruß entsteht.

Obwohl unsere demokratie mmn immer noch eine der wertvollsten und stabilsten weltweit ist.

Und wenn das auch noch immer in einer art und weise von statten geht das man das gefühl hat die meisten deutschen medien fallen unserer politik dabei "in den rücken",
so das unseren executiven auch aus der allerkleinsten oftmals unvermeidbaren panne in der berichterstattung "ein strick gedreht wird" der wie gebetsmühlenartig als vorwurf behörden und politikern tagelang angelastet wird,
dann sollten solche fähigen politiker wie ein Martin Schulz auch in interviews zeigen, das sie sich von einem/einer morderator/in, der/die da jetzt den auftrag vom sender hat sachlich scharfe fragen zu stellen und auch so zu antworten, nicht vorführen läßt, obwohl er, auch für den interessierten zuseher erkennbar, zum x-ten mal in einem interview die selbe frage gestellt bekommt.

Ich habe mir mal die Mühe gemacht, seine Antrittsrede im Willy Brandt Haus anzuhören, immerhin über eine Stunde. Dort hat sich schon ein Eindruck bestätigt:

Der Mann kann Politiker. Er sagt genau das Richtige. Er sagt das, was man von einem SPD-Vorsitzenden und Kanzlerkandidaten hören will. Und er sagt es überzeugender als ein Gabriel das getan hat. Er macht den Eindruck, er glaubt an zumindest einiges von dem, was er sagt.

Er erinnert da durchaus an Gerhard Schröder oder Helmut Schmidt. Er kann auch mit kleinen Leuten reden.

Auch das Interview mit Anne Will macht da keinen anderen Eindruck.

Er spricht auch mit eingen der SPD-Führung Tacheles, wenn auch er natürlich nicht offen sagen kann, dass einige von ihnen Versager sind.

Für die SPD ist er meiner Meinung nach durchaus der Richtige. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Stegner, ein Gümbel-Dümbel oder eine Dreyer und schon gar nicht Hannelore Kraft so die Menschen erreichen könnten.

Für ganz Deutschland ist das freilich schwieriger: denn klar ist schon, die SPD ist bei 20% und vor allem, die SPD ist seit vielen Jahren an der Regierung und dementsprechend für viele Menschen mitverantwortlich an der gefühlten Misere im Land. Diesen Wählern nun glaubhaft zu vermitteln, dass schwuppdiwupp die SPD ganz neu ist und nichts mehr mit all dem zu tun hat, das wird nicht gerade einfach.

Mutti Merkel gegenüber scheint er mir nicht nur rhetorisch überlegen. Ob er dann einen Papa Schulz bringt, das wird sich noch zeigen. Versucht hat er es schon in beiden Auftritten: er will sich kümmern. Um alle. Das glaubwürdig rüberzubringen, da gibt es Schwierigkeiten, wie ja schon diese "Zuschauerin" in der Anne Will Sendung deutlich gemacht hat.

Man wird sehen. Jedenfalls denke ich schon, dass der Wahlkampf spannender wird. Ich glaube aber, es gibt endlich wieder jemanden, der der SPD wieder etwas mehr Inhalt gibt.

@aero

Hast Du die Sendung gesehen? Wegen der angeblich scharfen Fragen, meine ich jetzt. Und was wäre denn Dein Fazit? Sollen wir keine Interviews, mit Politikern, mehr anschauen und nur noch auf Allmy-User vertrauen, die uns ein Bild zeichnen?

@Frau.N.Zimmer

Hast keinen sachlichen inneren mittelpunkt der auch etwas logisches in einem "golden mittelweg" erkennen kann ?

Erklärst du deinen kindern auch das alles nur schwarz oder weiß sein kann ?

Frau.N.Zimmer schrieb:Und was wäre denn Dein Fazit?

Erkennst du meine forderung aus dem beitrag um 9:28uhr nicht ?

Mein "fazit" ist die forderung, das unsere politik und unsere politiker nicht in einem tsunami an deutschen politsendungen (zeitungspresse/onlinesites noch gar nicht mitgezählt) quasi bis in die unfähigkeit ausdiskutiert werden, von ein paar selbstverliebten moderatoren und medienleuten die damit ihr täglich brot verdienen wollen.^^

Frau.N.Zimmer schrieb:Kenne niemanden , der soviel quatscht ohne irgendeine Aussage zu machen.

Du kennst aber schon unsere Kanzlerin oder?

https://www.youtube.com/watch?v=Y3yxsSijF7E

Ob ein Martin Schulz fähig ist oder nicht, kann vermutlich bislang niemand mit Gewissheit sagen. Seine eigene Herleitung seiner Befähigung zum Kanzlerjob über seine Tätigkeit als Bürgermeister von Würselen war publikumswirksam und nicht ungeschickt, aber ob das tatsächlich als Qualifikation ausreicht, wird man sehen, wenn es soweit sein sollte.

aero schrieb:
Mein "fazit" ist die forderung, das unsere politik und unsere politiker nicht in einem tsunami an deutschen politsendungen (zeitungspresse/onlinesites noch gar nicht mitgezählt) quasi bis in die unfähigkeit ausdiskutiert werden, von ein paar selbstverliebten moderatoren und medienleuten die damit ihr täglich brot verdienen wollen.

Also wenn die harmlosen Fragen von Will schon einen Tsunami bedeuten, dann will ich gar nicht wissen, wie sich so jemand dann im politischen Alltag durchschlagen will. Da weht wohl noch ein ganz anderer Wind als in so einer Sonntagabendtalkshow.

Ausserdem kenne ich keinen, absolut keinen Politiker, der NICHT selbstverliebt ist. Das gilt auch für die Moderatoren, das bringt der Job so mit sich. Das sind alles Leute, die gerne die Rampensau spielen, tut wohl dem Ego gut.

Lustig finde ich, dass Schulz nichts anderes machen muss als den Leuten zu erzählen, für was die SPD steht: Nämlich für die Anliegen der "kleinen Leute", für die Sorgen und Nöte der sozial Schwächeren usw. Daran erkennt man, wie verdreht die SPD inzwischen geworden ist, dass ihr Vorzeigekandidat mit so einer Binsenweisheit sogar punkten kann. Auch sieht man daran, wie verkommen sich die Profilierung der SPD bislang entwickelt hatte.

@Pb74

Also ich bin mir sicher das ich oft genug die allgemeine deutsche politmedienlandschaft angesprochen habe, so das du meine meinung jetzt nicht explizit auf die sendung gestern mit "Anne Will" lenken mußt.

Pb74 schrieb:Ob ein Martin Schulz fähig ist oder nicht, kann vermutlich bislang niemand mit Gewissheit sagen. Seine eigene Herleitung seiner Befähigung zum Kanzlerjob über seine Tätigkeit als Bürgermeister von Würselen war publikumswirksam und nicht ungeschickt, aber ob das tatsächlich als Qualifikation ausreicht, wird man sehen, wenn es soweit sein sollte.

Auch hier lenkst du deine meinung sehr explizit auf eine richtung.

Ohne jetzt das amt eines bürgermeisters abwerten oder in seiner bedeutung zurückstellen zu wollen, aber in brüssel hat Martin Schulz doch in einem noch weiterem umfang gezeigt das er fähig ist nicht nur kommunale politik zu machen, sondern später auch einmal mit einem/dem richtig zusammengestellten kabinett auch das amt des bundeskanzlers möglicherweise auszufüllen.

Ich neige sogar dazu zu behaupten, das es einige menschen gibt die ihm mehr politikverständnis zutrauen als dem derzeitigen us-präsidenten.

Aber das müßen jetzt die kommenden wahlen entscheiden.

@Frau.N.Zimmer
cholerisch? Ich bitte Dich, da war er leicht genervt, was nachvollziehbar ist, da Anne Will ihn nicht nur laufend unterbrochen hat, sondern auch wollte, dass er sich auf eine Zahl bei einem höheren Mindestlohn festlegt. Woraus Du hören willst, dass er den aktuellen Mindestlohn nicht weiß, erschliesst sich mir nicht. Auch vernachlässigst Du völlig, dass auch Frau Will die Dame im Publikum mit ihrem Namen ansprach oder den Namen nannte, wenn sie darüber sprach, was die Dame gesagt hat. Das ist Höflichkeit......scheint aber offensichtlich für Dich nicht höflich, sondern lächerlich zu sein.

@aero
Du weißt aber, dass die Moderatoren oder die Sender die Politiker nicht zwingen? Die Politiker brauchen diese Sendungen, um sich ihren potentiellen Wählern zeigen zu können, um ihre politische Meinung darzustellen. Was erwartest Du? Redezeit ohne Fragen?

@aero

Viel anderes als die gestrige Will-Sendung hat man ja von ihm bislang nicht wahrnehmen können. Seine Tätigkeit im EU-Parlament war eine rein administrative, die keine spezifische Anforderungen an ein politisches Talent stellt. Davon ab ist er mir eher als Abnicker von Juncker als mit eigenen brillanten Ideen aufgefallen.

Etwas ganz anderes als angeblich zu scharfe Fragen im Interview war für mich bemerkenswert: Will hat, ob beabsichtigt oder nicht, gut die Unterschiede zwischen einer Merkel und einem Schulz in einem speziellen Punkt herausgearbeitet:

Die durchaus peinliche Frage nach seiner Alkoholabhängigkeit nutzte Schulz für eine offensive Strategie. Statt drum herumzureden packte er die Situation frontal an und holte diesen Fauxpas in seiner Vita auf ein "menschliches Niveau" runter und warb so mit dem Verständnis des Zuschauers, wohl wissend, dass ihm zu dieser Frage gar nichts anderes einfallen konnte. Das war von Schulz nicht ungeschickt, wenn die Frage tatsächlich unvorbereitet von Will gestellt wurde.

Man stelle sich nun Merkel in einer vergleichbaren Situation im TV live vor. Da kann ich nur noch OMG sagen....

@Pb74

Pb74 schrieb:Etwas ganz anderes als angeblich zu scharfe Fragen im Interview war für mich bemerkenswert: Will hat, ob beabsichtigt oder nicht, gut die Unterschiede zwischen einer Merkel und einem Schulz in einem speziellen Punkt herausgearbeitet:

Die durchaus peinliche Frage nach seiner Alkoholabhängigkeit

Also mit verlaub, stell das doch bitte jetzt nicht als einen "journalistischen clou" hin, das Frau Will ihn nach seiner früheren alkoholabhängigkeit gefragt hat.

Das wurde hier in diesem thread bereits 10min. nach threaderöffnung in den raum geworfen respektive seine person in frage gestellt,

Schulz war schwerer Alkoholiker. Bin mir nicht sicher ob dieser Stress ihm Gut tun würde.

und das wird in jeder derzeitigen vita-meldung über ihn in einem atemzug mit seinem früheren amt als bürgermeister genannt.^^

@aero

aero schrieb:und das wird in jeder derzeitigen vita-meldung über ihn in einem atemzug mit seinem früheren amt als bürgermeister genannt

Es scheint mir so zu sein, dass dies derzeit wichtiger ist, als seine politischen Überzeugungen, naja, wenn man nichts Anderes findet...

Das seine Alkoholsucht benannt wird ist doch auch nützlich um seinen Gegnern direkt Wind aus den Segeln zu nehmen und es klar zu stellen das dies kein Angriffspunkt ist.
Wenn man dann aber nicht fragt, werden sicher schnell Behauptungen gemacht und irgendwelche Schlüsse daraus gezogen. Ich hoffe mal das nicht in jeden Interview danach gefragt wird und man das jetzt nicht ständig anhören muss.