Abahatschi
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Anschlag mit LKW auf Berliner Weihnachtsmarkt
19.12.2018 um 18:57Der Spiegel -> Sacha Lobo äußert sich zu der Arbeit der sog. "Sicherheits"Behörden:
http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/ueberwachung-von-gefaehrdern-nichts-gelernt-aus-dem-fall-anis-amri-a-1244545.html
Und daaaan:
http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/sascha-lobo-ueber-is-terror-ueberwachung-ist-die-falsche-antwort-a-1084629.html
http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/ueberwachung-von-gefaehrdern-nichts-gelernt-aus-dem-fall-anis-amri-a-1244545.html
Ein Blick in die Statistik zu islamistischen Mordanschlägen in Europa zeigt: Immer war mindestens einer der Täter polizeibekannt. Die Fehler der europäischen Behörden haben absurde Züge angenommen.
Selten sind Statistiken so eindeutig wie diese: Von den 22 islamistischen Mordanschlägen in der EU seit 2014 sind alle 22 von mindestens einem polizeibekannten, gewaltaffinen Täter ausgeführt worden. Alle, also 100 Prozent.
Aber die Muster in den bekannten Daten sind doch eindeutig: Junge Männer, Migranten oder mit Migrationshintergrund aus muslimischen Ländern, fast sämtlich polizeibekannt und gewaltaffin, weil sie zum IS gefahren waren, die Gewaltverbrechen verübten oder zumindest behördenbekannte Gewaltdrohungen aussprachen.Zum Fall Amri:
Sieben Identitäten - na und?Dazu passt auch die Diskussion im Thread zu Straßbourg...Kleinkrimineller oder nicht?
Der Weg zum islamistischen Attentäter führt so offensichtlich über nicht-ideologische Kriminalität, dass ich mir bei manchen Einschätzungen der Behörden heftig an den Kopf fasse: Amri verhalte sich "wegen seines Drogenhandels nicht wie ein typischer islamistischer Terrorist". So rechtfertigte die Berliner Polizei die Einstellung der Überwachung von Anis Amri, drei Monate vor seinem Anschlag. Das ist deshalb unfasslich, weil eben diese Behörde, das Berliner LKA, selbst erklärte, die "teilweise Verschmelzung der Islamisten- mit der Drogen-Szene" seit Mitte 2015 zu beobachten.
Und daaaan:
Gleich zwei Polizeibehörden übersehen bei der Überprüfung des Smartphones von Amri ein Foto, auf dem er mit einer Waffe posiert.Ein Fazit:
Die Behörden hatten mindestens einen V-Mann in Amris direkter Umgebung (den sie danach vorsorglich verschwiegen).
Amris Überwachung wird beendet, weil nicht genügend Kräfte zur Verfügung stehen, ohne zuständige Behörden wie die Staatsanwaltschaft zu informieren.
Amri wird mit zwei gefälschten Pässen festgenommen - aber kommt als bekannter Gefährder trotzdem am nächsten Tag wieder frei.
Immer wieder werden Nachfragen zwischen Behörden nicht beantwortet, Informationen nicht weitergeleitet oder verschwiegen, absurde Fehleinschätzungen begangen.
Der marokkanische Geheimdienst berichtet Wochen vor dem Anschlag dem Berliner LKA, dass Amri mit IS-Sympathisanten verkehre und "ein Projekt" plane. Es passiert: nichts.
Das tröstet mich nicht wirklich, denn je tiefer ich in die vielen Fälle hineinschaue, desto verstörender werden die Zusammenhänge, und desto schwerer tue ich mich damit, rechtsstaatliches Vertrauen in die Sicherheitsapparate zurückzugewinnen.PS: 2016 hat er sich auch dazu geäußert...
http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/sascha-lobo-ueber-is-terror-ueberwachung-ist-die-falsche-antwort-a-1084629.html