Anschlag mit LKW auf Berliner Weihnachtsmarkt

d.fense schrieb:Selbst mit totalitären (inländischen) kontrollaktionen wäre ja gerade in diesem Fall nichts anders gelaufen.
Man wusste ja einige Zeit vor dem Anschlag wer er ist und wo er ist und hat ihn nicht behelligen "können"
Daher frage ich mich wieso man genau JETZT auf solche utopien (für Kontrollfreaks) hinfiebert.

Bis zum Passfund und Bestätigung war er ein freier Mensch, er wäre einige Stunden früher erschossen worden. Evtl. in Menschenmengen.

Was meinst Du mit "totalitär"? Wenn die Polizei in Deutschen Großstädten eine Ring-/Ausfallstrasse sperren für Stichpunktkontrollen seitdem die Grenzübergange nicht kontrolliert werden ist das einfach nur eine Verlagerung und anders organisiert. Und ich bin kein Kontrollfreak. Ich fand es in China auf eine Weise angenehm vor allem weil es auch immer Personen, also Menschen sind. Du hast Augenkontakt. Ich fand das nicht schlimm. Anders wäre es mit Kameras die vielleicht auch noch eigenständig Dein Verhalten analysieren u.s.w...Das fänd ich schlimm.
Mir ging es auch nicht um den Anschlag selbst sondern um die Flucht. Außerdem wenn er bis nach Italien kam hätte er auch weiter flüchten können, denke ich. Bei etwas besser kontrollierten Bahnhöfen hätte er diese Option wahrscheinlich gar nicht in Betracht gezogen.
Warum ist es an Flughäfen so anders als an Bahnhöfen? Auch bei al Bakr war das ja schon ein Thema.

MCGusto schrieb:Warum ist es an Flughäfen so anders als an Bahnhöfen? Auch bei al Bakr war das ja schon ein Thema.

Die Anzahl der Personen / Zeit ist sehr groß.

MCGusto schrieb:Warum ist es an Flughäfen so anders als an Bahnhöfen? Auch bei al Bakr war das ja schon ein Thema.

An Bahnhöfen hast du einen viel höheren Zeitdruck als an Flughäfen.

Da bleiben Züge manchmal nichtmal ne Minute stehen bevor sie weiterfahren.

Bone02943 schrieb:Der Flaschenhals ist halt ein nicht zu unterschätzendes Problem in dieser gewachsenen Infrastrucktur.

Ja hast ja recht mit gewachsen und so. Ist halt auch eine Geldfrage letztendlich. Aber genau das hat mich beeindruckt dort. Es geht doch alles ziemlich reibungslos. Eine U-Bahn ist dort auch ein Tunnel mit Zügen, nur stehn da halt viele Wachmänner und Röntgengeräte.

@MCGusto
...nun ja solchen totaliarismus findet man wahrscheinlich nur so lange gut wie er nicht dazu führt, das die Freundin nicht gründlicher kontrolliert wird, wenn man kein "Geschenk" anbieten kann....das demokratische Prinzip beruht ja nicht nur auf freien Wahlen sonder auch auf Gewaltenteilung, Rechtstaatlichkeit und Minderheiteschutz.

Das ist ja genau der Punkr an dem. Die s.g. Volksversteher scheitern.

Nerok schrieb:An Bahnhöfen hast du einen viel höheren Zeitdruck als an Flughäfen.

Da bleiben Züge manchmal nichtmal ne Minute stehen bevor sie weiterfahren.

Bei den Chinesen klappt es. Da macht das wahrscheinlich nicht soviel aus mit dem Zeitdruck. Holst Du mit dem Transrapid mit 450 km/h wieder rein. ;-)

@aero

aero schrieb:Wenn ich die öffentlich rechtlichen sender schaue frage ich mich ehrlich manchmal was das für teilweise lebensfremde journalisten sind die diese berichte zusammenstellen.

Da läuft gerade der "ard-brennpunkt" über den tod des attentäters von berlin, und das ist eigentlich nichts anderes als eine unerträgliche heroisierung dieses verbrechers.

Weltfremd werden im sekundentakt dort groß-und vorteilshaft aussehende fotos des täters gezeigt.

Es fehlt nur noch das sie das ganze mit einer romantischen musik untermalen...sry

Das deckt sich eins zu eins damit, wie es auch bei mir an kommt. Man sieht jetzt permanent sein Konterfei in Übergröße und es fehlt nur noch, dass ihm zu Ehren ein Trauergottesdienst abgehalten wird, um seine blütenreine Seele ins Himmelreich zu geleiten.
Ich hoffe das er so bald wie möglich aus den Medien verschwindet und man sich vorrangig um seine Opfer kümmert. Die liegen mir mehr am Herzen.

@MCGusto
Kameras und Polizisten hinwerfen geht schnell und lässt dich als Held dastehen -> gute Wahlen aber Problem nicht gelöst.
Der harte weg vor der Tat etwas zu verbessern ist weniger populär, teurer, langwieriger. Aber nur so bekommt man die Sache besser in den griff.

Der andere Punkt war unfair von mir, mal angenommen der wäre am Stachus bei einer Kontrolle gefilzt worden, da ist es zehnmal besser man kriegt ihn in einem menschenleeren Geisterbahnhof. Wie gesagt bezieht sich natürlich nur auf DIESEN speziellen Fall.


Jetzt hast du aber einen typen der kann sich mit einem zermatschten Foto und paar Lügen 6 Identitäten anschaffen und wohl 6x KDU usw. kassieren. Da bringen solche Kontrollen auch wenig....

@MCGusto

Is halt alles auch ne Sache der Gewöhnung. Hier wäre dies halt ein extremer Einschnitt.

@MCGusto
Na, da müsstes du bei uns jede S-Bahn kontrollieren. Je nach Bahn, fährst du auf ein Gleis in den HBf und steigst am direkt gegenüberliegenden Gleis in den nächsten Interregio. Und Tschüss...

d.fense schrieb:Kameras und Polizisten hinwerfen geht schnell und lässt dich als Held dastehen -> gute Wahlen aber Problem nicht gelöst.

Bei Kameras stimme ich zu. Bei den Polizisten hast du nicht recht. Die wirft man nicht hin, die bildet man aus. Man könnte auch sagen die spart man ein und steht dann als Held da. Geld gespart. Natürlich bringen Polizisten etwas, genau so wie Richter. Sie sind eine unserer wichtigen 3 Gewalten.

@aero
@nodoc

nodoc schrieb:Das deckt sich eins zu eins damit, wie es auch bei mir an kommt. Man sieht jetzt permanent sein Konterfei in Übergröße und es fehlt nur noch, dass ihm zu Ehren ein Trauergottesdienst abgehalten wird, um seine blütenreine Seele ins Himmelreich zu geleiten.
Ich hoffe das er so bald wie möglich aus den Medien verschwindet und man sich vorrangig um seine Opfer kümmert. Die liegen mir mehr am Herzen.

Die Medien sind halt auf eines aus. Quote. Und das Bild des Attentäters bringt halt Quote. Warum zeigen denn alle Sendergruppen parallel Sondersendungen. Jeder reißt sich um Experten, jeder will die neueste Neuigkeit als erster raushauen, damit man sagen kann. Ja, bei X, Y oder Z bekommt man die schnellsten Infos. Das führt leider eben auch zu Missinfos, wird aber in Kauf genommen. Ist ja in den Printmedien nicht anders.

Wieviele Fehlinfos waren es denn nach dem Paris Attentat oder in Nizza.

Hier eine Grafik der "Bild".
Cinisello Balsamo, das ist der Ort, an dem der Anschlags-LKW startete und dieser liegt im 10km Umkreis von dem Ort, wo AA letzten Endes erschossen wurde?

Wieso kehrt AA an diesen Ort zurück, bzw. was für eine Verbindung gibt es dann nach Italien?

Der tote Attentäter ist jetzt in Bild groß abgebildet. Den Link stelle ich bewusst nicht ein.

@MCGusto
klar, die nimmt man entweder aus anderen Resorts die wichtig wären oder stockt eben ein wenig auf. Im Zusammenhang waren auch eher Kontrolleure/Sicherheitsdienst Menschen gemeint wie die Beispiele aus Asien hier.

Daß diese Mittel auch vernünftig sein können wenn sie wohl überlegt und mit Augenmaß eingesetzt werden ist mir klar. Aber hier wäre es eben nur bekämpfung der Symptome bzw. anderer Probleme. So wie scharfschützen auf Dächern die Flüchtige Teorroristen abknallen nachdem diese schon x00 Menschen auf dem Gewissen haben.

Ich wäre auch für mehr Personalbudget statt Nähkurse für POM oder fancy analysen und Verhanltensanalysierende kameras. aber das ist eben ein anderes Thema.

@gruselich
Einmal um Mailand auf der ring Autobahn fahren dann weisst wie viel Industrie dort ist. Der stahl kam dort her.

Oder meinst er ist dort schon zugestiegen?

@thomas74

thomas74 schrieb:Der Vertrauensmann ist mit dem Amri gemeinsam nach Berlin gefahren, das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Welche Gesetze sollen denn da noch helfen?

Man könnte fast auf die Idee kommen, das sei irgendwie gewollt, daß
man sich die Leute durch die Lappen gehen lässt.

Wenn man Hooligans mit Reiseverboten und Fussfesseln belegen kann,
oder vorsorglich einsperren darf, dann sollte das doch auch mit extremistischen
Salafisten möglich sein.

@Tiho
Keine Ahnung, wobei er war ja nachgewiesenermassen laut Videoüberwachung die Tage zuvor in Berlin. aber irgendwie finde ich gerade keine schlaue Erklärung dafür, dass er dort wieder hin zurück gekehrt ist, wo der LKW gestartet ist.
Im Bekenner-Video scheint er ja in Berlin sich zu befinden.

@gruselich
.....wahrscheinlich ist es nur ein komischer Zufall

@nodoc

Während man in manchmal erlahmend dauerhafter berichterstattung die ganze vita und jeden aufenthaltsort dieser verbrecher erfährt, sind die schicksale der opfer meist nur in zahlen dargestellt.

Gebetsmühlenartig wird die zahl der opfer, über die in den medien meist ein mantel des schweigens liegt, schwer-und schwerstverletzten genannt.

Allerdings könnte man in diese situation, das über die opfer so gut wie gar nichts berichtet wird, zum einen als pietätsverhalten interpretieren, aber auch die angst der deutschen medien vor dem "opferschutz", der sehr empfindlich teuer und rufschädigend für einen verlag vor gericht sein kann.

Mir wäre es auch wiederum nicht recht wenn ich als opferangehöriger von meinen liebsten lügengeschichten in der "yellow-press" lesen müßte.

Aber es könnte genauso (entschuldigung für den ausdruck in diesem zusammenhang) "infoarbeit" der medien geleistet werden, wie zb. die arbeit von polizeilich seelischen betreuern aussieht.

Wie angehörigen von opfern geholfen wird, auch von freiwilligen organisationen.

Das dies auch nicht immer als selbstverständlich angesehen wird.