Political correctness, ein gescheitertes Experiment

Texaslighting schrieb:Aber was soll man denn machen? Dann kann man ja gar nichts mehr machen, wenn man Angst haben muss, dass das was heute ok ist, in 15 oder 40 Jahren nicht mehr ok ist und man dann für das was man in der Vergangenheit gemacht hat, angegegriffen oder nachträglich bestraft werden soll.

Die beiden Szenen, die du ansprichst, waren auch schon zur Zeit ihrer Entstehung rassistisch und keinesfalls okey.

Soll man ewig schweigen, nur weil damals möglicherweise niemand etwas gesagt hat?

Und was ist daran heuchlerisch, wenn Menschen ihre Meinung ändern?
Vielleicht haben die sich inzwischen einfach mal intensiver mit dem Thema auseinander gesetzt und sehen das nun in einem anderen Licht. Das könnte man auch Charakterbildung nennen, statt Heuchelei.

Groucho schrieb:Das könnte man auch Charakterbildung nennen, statt Heuchelei.

So wie ich das überblicke, hat es auch niemand Heuchelei genannt.

Texaslighting schrieb:vermutlich, weil zu unbekannt.

aber warum nur? Urplötzlich hat es sich ja gelohnt, ihn bekannt zu machen, komisch. Ich sage ja, Du drehst es Dir passend.

EinElch schrieb:So wie ich das überblicke, hat es auch niemand Heuchelei genannt.

Dann hast du nicht den vollständigen Überblick:

Texaslighting schrieb:Ich hab vor 15 Jahren den Film Sieben Zwerge gesehen. In einer Szene wird der Jäger gerufen, der Schneewittchen ermorden soll. Siehe hier.
Ich konnte damals nicht drüber lachen, aber finde es heuchlerisch, dass man jetzt auf so übertrieben korrekt tut.

Tussinelda schrieb:aber warum nur?

Weil andere Helden und ihre Comics eine breitere Fanbase haben, vermutlich weil es auch mehr Comics dazu gibt, vermutlich, weil die mehr gekauft wurden, und das entsprechende Studio es aber für eine Idee hielt, die gut sein könnte, sein Angebot an Superhelden noch etwas zu verbreitern.

Ist ja nicht so als würde man seit einer halben Dekade mit unzähligen Superheldenfilmen zugeschissen. Oh Wunder, dass da auch einer aus dem mittleren Bekanntheitssegment dabei ist.

Sicher ist das vorher blanker Rassismus gewesen.

Ich bitte dich.

Tussinelda schrieb:muss sie das? Außerdem links? Ich würde sagen gottgläubig, spirituell, esoterisch und an UFOs glaubend. ist das links?

Sie ist Punkerin, also würde ich sagen ja.

Außerdem hatte auch ihre Tochter Cosma Shiva damit kein Problem die das Schneewittchen gespielt hat, die auch auf dem Fair Trade One World Trip ist.

Tussinelda schrieb:aber warum nur? Urplötzlich hat es sich ja gelohnt, ihn bekannt zu machen, komisch. Ich sage ja, Du drehst es Dir passend.

Warum hat es sich plötzlich gelohnt, Deadpool bekannt zu machen?

Groucho schrieb:Vielleicht haben die sich inzwischen einfach mal intensiver mit dem Thema auseinander gesetzt und sehen das nun in einem anderen Licht.

Dann erwarte ich dass die freiwillig zurück treten, denn so doof darf niemand in leitenden Positionen sein, zumal man das dem unbedeutenden Normalo ja auch nicht zugesteht.

Groucho schrieb:Dann hast du nicht den vollständigen Überblick

Stimme zu!
Ich Heilfaste gerade und bin halb tot, also bitte ich um Nachsicht. Ich laufe auf Sparflamme.

Texaslighting schrieb:Dann erwarte ich dass die freiwillig zurück treten, denn so doof darf niemand in leitenden Positionen sein, zumal man das dem unbedeutenden Normalo ja auch nicht zugesteht.

Mit deinen Erwartungen musst du selbst klar kommen, dabei kann dir niemand helfen.

Ich kann nicht verstehen, warum man hier aus einer Meinungsänderung (zum Richtigen) jemandem einen Strick drehen sollte.

Groucho schrieb:Ich kann nicht verstehen, warum man hier aus einer Meinungsänderung (zum Richtigen) jemandem einen Strick drehen sollte.

Woher weißt du denn, ob es eine Meinungsänderung gab, wenn die Beteiligten keine Stellungnahme abgeben? Und zwar alle Beteiligten. Regisseur, Kameramann, Produzent, andere beteiligte Schauspieler, FSK Aufsicht usw.

Kritiker und Journalisten die über den Film berichtet haben auch und ich hätte dann auch gerne eine Stellungnahme von Netflix, die den Film ja heute in der Gegenwart in den Verleih genommen haben. Und von Politikern, die nicht damals schon sich scharf dagegen ausgesprochen haben.

@Groucho

Bei einem gut begründeten Meinungswechsel, egal in welche Richtung bin ich ja immer mit dabei. Soll jeder seine Meinung ändern dürfen.

Schwierig finde ich aber jeweils, wenn die moderne Nachbetrachtungen zu Änderungen am Werk selbst führt. Ein Film, ein Buch, ein Musikstück sind immer auch Zeugnisse ihrer Zeit und sollten als solche erhalten bleiben, in meinen Augen.

EinElch schrieb:Ich Heilfaste gerade und bin halb tot, also bitte ich um Nachsicht. Ich laufe auf Sparflamme.

ist das ein nachteil oder schon fast voraussetzung, um auf allmy zu sein? :D

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gestern war ein sehr interessanter film dazu was die kolonialstaaten so getrieben haben mit den ureinwohnern ihrer kolonien.
dieser zelebrierte rassismus hat sich sehr tief besonders in die bewohner dieser kolonialstaaten eingebrannt.
alltagsrassismus ist auch an den immer noch aktuellen worten erkennbar, die wie selbstverständlich benutzt werden.
ich finde es wichtig, dass man auch über die änderung des politisch korrekten sprachgebrauchs diskussionen anstösst, auch wenn sie zunächst für manche lächerlich wirken.

92 Min.
Verfügbar vom 01/07/2020 bis 08/10/2020
Nächste Ausstrahlung am Sonntag, 13. September um 13:50
Audiodeskription
Untertitel für Gehörlose
Sie wurden aus weit entfernten Ländern geholt – zwischen 1810 und 1940, über 100 Jahre lang –, um sie in Menschenzoos wie exotische Tiere zur Schau zu stellen: Ureinwohner aus Kolonialstaaten. Der Dokumentarfilm beschreibt mit der Unterstützung angesehener internationaler Experten das Schicksal von sechs Personen, die in solchen sogenannten Völkerschauen ausgestellt waren.

Quelle: arte


https://www.arte.tv/de/videos/067797-000-A/die-wilden-in-den-menschenzoos/ (Archiv-Version vom 13.09.2020)

EinElch schrieb:Ein Film, ein Buch, ein Musikstück sind immer auch Zeugnisse ihrer Zeit und sollten als solche erhalten bleiben, in meinen Augen.

jetzt geht das wieder los.....

@Tussinelda
Das ist eine legitime Meinung die du nicht teilen musst.

@EinElch
es ging mir nicht um die Meinung, sondern die Dauerschleife in der diese Meinung von diversen usern wieder und wieder und wieder gepostet werden muss. Als ob das nicht schon in jeder Hinsicht diskutiert worden wäre.

Tussinelda schrieb:es ging mir nicht um die Meinung, sondern die Dauerschleife in der diese Meinung von diversen usern wieder und wieder und wieder gepostet werden muss. Als ob das nicht schon in jeder Hinsicht diskutiert worden wäre.

Du gibst doch auch deine Meinung in Dauerschleife zu ein und denselben Themen zum Besten. Wo ist das Problem? So wie man es dir zugesteht, die selben Standpunkte immer und immer wieder zu wiederholen, gilt das ebenfalls für andere User. Zumal die cancel culture in Bezug auf die Vergangenheit ein entscheidender Punkt beim PC-Narrativ ist.

Texaslighting schrieb:Woher weißt du denn, ob es eine Meinungsänderung gab, wenn die Beteiligten keine Stellungnahme abgeben

Das hatte ich aus deinem Vorwurf der Heuchelei geschlossen.

Wer heuchelt denn da dMn wenn niemand seine Meinung geändert hat?

Wovon genau hast du geredet?

EinElch schrieb:Schwierig finde ich aber jeweils, wenn die moderne Nachbetrachtungen zu Änderungen am Werk selbst führt. Ein Film, ein Buch, ein Musikstück sind immer auch Zeugnisse ihrer Zeit und sollten als solche erhalten bleiben, in meinen Augen.

Das halte ich schlicht für falsch.
Warum soll bspw. in einer Neuauflage von Pippi in Taka Tuka Land nicht der "N****könig" gegen Südseekönig ausgetauscht werden?

Es ändert an der Geschichte nichts und das rassistische Wort wäre getilgt.
Ich finde nicht, dass Rassismus oder rassistische Ausdrücke ein bewahrenswertes Kulturgut sind.
Und niemand will, dass Geschichtsbücher Rassismus verschweigen, oder frühere Auflagen von bspw. Pippi verbrennen.

MoltoBene schrieb:Zumal die cancel culture in Bezug auf die Vergangenheit ein entscheidender Punkt beim PC-Narrativ ist.

Die Vergangneheit kann man nicht canceln.
Und was bitte wäre an Rassismus bewahrenswert, dass wir den ständig neu auflegen sollten?

Groucho schrieb:Warum soll bspw. in einer Neuauflage von Pippi in Taka Tuka Land nicht der "N****könig" gegen Südseekönig ausgetauscht werden?

Es ändert an der Geschichte nichts und das rassistische Wort wäre getilgt.
Ich finde nicht, dass Rassismus oder rassistische Ausdrücke ein bewahrenswertes Kulturgut sind.
Und niemand will, dass Geschichtsbücher Rassismus verschweigen, oder frühere Auflagen von bspw. Pippi verbrennen.

das sehen ja selbst die meisten autoren und lektoren dieser kinderbücher mittlerweile so, besonders vor dem hintergrund, dass sich inhaltlich und fürs verständnis nichts ändert.

https://www.bundespruefstelle.de/blob/132698/891b85691f11c98a8d1c9e1a47f517c2/2013-02-vom-negerkoenig-zum-suedseekoenig-data.pdf (Archiv-Version vom 26.09.2020)

@DEFacTo
@Groucho
und trotzdem ist das scheisse, weil eben früher "Neger" gesagt wurde und das deshalb doch da drin stehen bleiben muss. Damit jedes kleine Kind ein Wort lernt, dass kein Mensch braucht.

Tussinelda schrieb:und trotzdem ist das scheisse, weil eben früher "Neger" gesagt wurde und das deshalb doch da drin stehen bleiben muss. Damit jedes kleine Kind ein Wort lernt, dass kein Mensch braucht.

Ottfried Preußler sagt dazu sinngemäß, dass gerade kinder die klügsten leser sind und sehr genau differenzieren könnten.

möglicherweise hat er recht.

andere autoren meinen, dass es genügen müsste, wenn man diese begriffe markiert und als fußnote erklärt.

ich bin mir da selbst nicht klar, aber es mutet schon etwas seltsam an, wenn ich die Tom Sawyer mehrteiler 1968 sehe in denen der Jim eben als N***er bezeichnet wird.

@DEFacTo
Genau, um so weniger Menschen in der örtlichen Umgebung, um so angenehmer zu leben und um so weniger Stress. Auf Deutsch... in die Stadt geht's nur noch, wenn es sich nicht vermeiden lässt.
Die Bundesprüfstelle ist als Quelle natürlich amüsant, da es Künstlern immer von Vorteil war, dort indiziert zu werden, sei es im cineastischen, musikalischen etc Bereich. Die waren immer zuverlässig zur Stelle, um in jede Falle zu tappen.
Ein Musterbeispiel dafür, was übertriebene PC anrichten kann.