@Star-Ocean In NRW bekommt ein Polizist heute als Einstiegsgehalt A9, netto bekommt er ohne Zulagen und Steuerklasse I knapp 2090 € (Wobei
Ein Lehrer bekommmt A12, netto bekommt er ohne Zulagen und Steuerklasse I knapp 2600€
Siehe
http://oeffentlicher-dienst.infoDas ist alles andere als ein Hungerlohn und auch nicht die krassse Lohnschere zumal ein Polizist ja auch in den Diensträngen aufsteigen kann(Ein Polizei-/Kriminalhauptkommissar bekommt z.B.die selbe Besoldungsstufe wie ein Realschullehrer),während die Hierarchie an einer Schule eher flach ist und hochrangige Polizeibeamte auch mehr verdienen können als ein Schulleiter. Klar ist das auch ein schwerer Job, aber du unterschätzt da den Anspruch geistiger Arbeit, auch wenn sich das für Malocher oftmals abstrakt anhört. Wie gesagt, das Anspruchsdenken hat zugenommen. Die Generation Y möchte einen gutbezahlten, spannenden Job, möglichst wenig Verantwortung mit optimaler Work-Life-Balance. Aber viele Leute begreifen nicht, das es nicht die Aufgabe ihres Arbeitgebers ist, ihnen die vollkommende Selbstverwirklichung zu ermöglichen.
@Fedaykin von der "front" wegzukommen zeichnet das Studium seit anbeginn der Zeiten aus..Das ist richtig, aber das ist heute die beherrschende Motivation. Und da es viel leichter ist, als früher, wird das auch häufiger in Anspruch genommen. Klar werden viele Jobs anspruchsvoller und benötigen einer höhere Qualifikation, aber nicht zwangsläufig ein Studium.
@def Ich persönlich vermute die Schuld eher bei den Gymnasien die die Schüler nur mehr ungenügend auf ein Universitätsstudium vorbereiten.
Gründe sind hier Lehrermangel und aufmüpfige Eltern...Ja, viele Eltern wollen einfach nicht akzeptieren, das ihr Kind nicht Arzt werden kann. einerseits finde ich es verfrüht, die Kinder schon nach der Klasse 4 auszusortieren, andererseits jeden aufs Gymnasium zu pressen und ihn studieren zu lassen. Meiner Meinung nach eine Fehlentwicklung. Früher gab es tatsächlich große Bildungsreserven, da waren viele Arbeiterkinder die durchaus die intellektuellen Fähigkeiten hatten zu studieren, es aber nicht konnten, aber die sind mittlerweile ausgeschöpft. Mittlerweile hat sich der Trend umgekehrt. Jeder der irgendwie durchkommt, geht studieren. Und es gibt nur wenige gesellschaftliche Akteuere, die dem entgegen wirken.
Die meisten Arbeitgeber möchten möglichst wenig in die Ausbildung ihrer Mitarbeiter investieren und überlassen es den Hochschulen für Jobs zu sorgen. Hochschulen sind die neuen Berufsschulen. Ähnlich wie in den USA wo es Community Colleges gibt, wo man KFZler, Schweißer oder Krankenschwester studiert.
Die Politik hat auch über alle Parteigrenzen wenig interesse daran gegenzusteuern, entweder weil man die Ziele der Arbeitgeberseite unterstützt oder den linken Wähler ködert, weil man ja jetzt jedem Kind ein Studium ermöglicht, wenn es denn nur ganz doll will.
Und der heutigen Generation kommt das auch zu Pass. Man hat als Student nur minimale Verantwortung (nämlich nur für sich selbst und im Zweifel ist eben das Personal schuld), man fühlt sich einer Elite zugehörig (obwohl an einem Studium nichts elitäres mehr dran ist) und es fügt sich perfekt in die allgemeine Lifestyle Obsession.