satansschuh schrieb:Mehr Lohn.
Eben. Will man bestimmte Berufe attraktiver machen, dann muss man genau da ansetzen, ganz unabhänig davon, ob es sich um einen akademischen Beruf handelt. Denn seien wir doch mal ehrlich, wir arbeiten schließlich nicht in erster Linie, weil wir es so toll finden, sondern weil wir unseren Lebensunterhalt bestreiten müssen. Und wenn wir zu wenige Handwerker oder Pflegekräfte haben, dann müssen die Politiker da mal an den Stellschrauben drehen, damit diese Leute entsprechend ihrer Belastung bezahlt werden und zwar ohne diesen ständigen Vergleich mit akademischen Berufen. Das betrifft ja nicht nur Pflegekräfte, sondern auch alle anderen körperlich anstrengenden Berufe. Ohne Maurer, Straßenarbeiter oder Leute, die unseren Müll wegräumen, würde diese Gesellschaft in null komma nix zusammenbrechen, aber spiegelt sich das auch im monatlichen Verdienst dieser Leute wieder? Nein. Das mögen die Studierten vielleicht ungerecht oder gemein finden, aber geistige Arbeit würde ich niemals so hoch vergüten, wie körperlich anstrengende Tätigkeiten, die einem auch noch die Gesundheit runinieren. Das soll nicht bedeuten, dass Akademiker schlecht bezahlt werden sollen, aber man sollte eben dann Pflegekräfte oder Handwerker noch einen Ticken besser bezahlen. Ich sage auch nicht, dass es dann immer so bleiben muss. Die Entlohnung sollte von der Politik vielleicht einfach als temporäres und flexibles Mittel verstanden werden, um Ungleichgewichte auf dem Arbeitsmarkt auszugleichen. Das wäre zumindest ein vernünftiger Ansatz, finde ich. Und es hätte den Vorteil, dass man für ein ordentliches Monatsgehalt auch von einem Handwerkerazubi erträgliche soziale Umgangsformen erwarten könnte.
:)