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Akademisierungswahn - Gehen Deutschland die Arbeiter aus?

181 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Ausbildung, Studium, Karriere ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Akademisierungswahn - Gehen Deutschland die Arbeiter aus?

30.08.2016 um 01:02
Als jemand der in einem, sagen wir Arbeitenden Beruf tätig war und auf grund der Erkrankung nun in einen Büro Beruf arbeite glaube ich ich kann in gewisserweise Verstehen warum die Arbeiter mehr ausgehen.

Es spielen hierbei gewisse Faktoren zusammen die halt geändert werden müssten, damit der Beruf des "Arbeiter" wieder Attraktiver wird.

Die größten Probleme sehe ich Persönlich in folgenden Punkten:

- Lohndifferenz
- Überstunden bzw. mehr Arbeit für ein nennens wertes Einkommen
- Schlechte Arbeitsverhältnisse in vielen Orten
- In Punkto gewisser Berufe der Defiziet an genügend Freizeit
- Arbeitensüberlastung aufgrund von zu wenig Personal.

Im Punkto Lohn haben ja schon viele was geschrieben ,was nütz es bitte schön in einem Beruf zu arbeiten ,der sozusagen die eigenen Interessen spiegelt und der spaß macht, wenn man am Schluss des Monats nicht genug Geld bekommt um überhaupt zu überleben und selbst die Überstundenbezahlung ändert da manchmal auch wenig.

Auch im Punkto Überstunden ist dies halt ein heikles Thema, ich denke wenn mal ein oder zwei mal die Woche eine überstudne von 1 Stunde hinzukommt würde niemand was sagen, doch in vielen Arbeitenden Berufen sidn dies manchmal mehr 3-5 und das auf mehrere Tage bezogen ,wei lentweder das Personal fehlt , welche wieder krank sind/faulenzen oder weil der termin/Projekt kurz vor dem Ablauf datum ist.

Ebenso sind viele Arbeitende Berufe schlecht Überwacht von Behörden udn Staat. Ich kann mich zu meiner gastronomie Zeit erinnern das Behörden Einmal im Jahr mal dem nach dem rechten schauten aber vorher schön bescheid sagten das sie kamen, das Gewisse ebtriebe bis zu dem eintreffen dann alles pikobello sauber halten und während der montur gespielt wird von vielen ist dann standard.

Auch die Freizeit spielt eine große rolle hier. Man kann nicht immer nur Arbeiten, das würde auf die Dauer der Körper nicht mitmachen, nicht zu vergessen das dann Freunde, Verwandte,Familie und die Eigene Ich Zeit darunter leidet. Komme ndann die zig überstunden hinzu so ist dies halt manchmal ein todesurteil für das Privat leben in vielen Berufen. Nicht zu vergessen die diversen zeit unterschiede bei Nachtschichten.

Der letzte Punkt ist halt ein resultat der jetztigen Problematik. Mit keinem Personal oder wenigen, müssen halt viele manchmal für 3 -4 Leute arbeiten was dann am Schluss zu diversen Problemen führt.

Ich habe in meiner Umschulungszeit nur Leute kennen gelernt die aus Arbeitenden Berufen kamen, vom Krankenpfleger zum Altenpflger, vom Arbeiter zum Straßenbauer, vom Koch zum Gastronom.

Das Problem ist halt wer möchte in einem Beruf arbeiten der einen am Schluss kaputt macht?


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Akademisierungswahn - Gehen Deutschland die Arbeiter aus?

30.08.2016 um 01:40
Man muss vielleicht mal zwischen "Ausbildung" und "Beruf" unterscheiden. Manche Ausbildungen befähigen einem zu einem Beruf, andere nicht.

Wenn man nun einen 08/15 Sachbearbeiter-Job ausschreibt, kann man davon ausgehen, dass geschätzte 50% der Arbeitnehmer dem Job möglicherweise gewachsen sind. Wenn man jedoch einen Job als Entwicklungsingenieur ausschreibt, dann kommen nur gute Ingenieure aus der betreffenden Fachrichtung in Frage.

Hierbei kommt raus, was ein Bewerber kann und was ein Bewerber nicht kann. Wenn Lokführer das selbe Gehalt wollen, wie es Lufthansa-Piloten erhalten, dann stell ich mir mal einen Piloten im Lokführerstand vor... und danach einen Lokführer im Cockpit. Dann stelle ich mir die Frage, worin ich mich sicherer fühlen würde.

Einen Drehbank hat eine intelligente Person recht schnell begriffen... Fräsmaschinen auch. Für CNC-Gestütztes Fertigen reicht für eine technisch Vorgebildete Person wohl ein Jahr und man ist drin. Komplizierte Matrixrechnungen zur Informatikprozessoptimierung? Braucht länger. Einen neuen Motor entwerfen? Braucht Know How und viel Mathematik.

Nun versetzt man sich mal in die Lage eines Arbeitgebers und fragt sich: "Hrm... Langzeitarbeitsloser der vor fünf Jahren mal eine Kaufmännische Lehre abgeschlossen hat... oder ein Wirtschafter frisch ab Studium? Für einen Sachbearbeiterjob?" - na... welchen nimmt man? Den Wirtschafter kann man sogar mal noch Befördern und mit Dingen betrauen, in deren Verträge klipp und klar einen Akademiker als durchführende Person wünschen. (Ja, solche Verträge gibt es durchaus - zumindest im Technischen).

Die Frage ist jedoch: Gibt es so viele Jobs welche Tatsächlich diese vielen Kenntnisse benötigen, oder holt man sich so nur "bessere Karten"? Zweiteres - höchstwahrscheinlich. Nur die ganz guten Studenten bekommen eine wirklich passende Anstellung. (zumindest von dem, was ich bisher sah.)


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Akademisierungswahn - Gehen Deutschland die Arbeiter aus?

30.08.2016 um 07:24
Ich denke nicht, dass es an mangelnden Azubis liegt. Die Unternehmen haben unfaire Anforderungen. Am besten Abi, 1,9 oder besser, und wehe, da sind eine 4 oder ein paar 3ein auf dem Zeugnis. Aber dann so tun, als wollen die Jugendlichen nicht.


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Akademisierungswahn - Gehen Deutschland die Arbeiter aus?

30.08.2016 um 09:00
Zitat von MechMech schrieb:- Lohndifferenz
- Überstunden bzw. mehr Arbeit für ein nennens wertes Einkommen
- Schlechte Arbeitsverhältnisse in vielen Orten
- In Punkto gewisser Berufe der Defiziet an genügend Freizeit
- Arbeitensüberlastung aufgrund von zu wenig Personal.
Ich habe nie studiert, weil ich nach so vielen Jahren Schulbank genug vom Lernen hatte und in der Realität und Praxis des Lebens ankommen wollte. Mein Berufswunschdenken war nicht so anspruchsvoll, dass ich für das, was ich machen wollte, ein Studium gebraucht hätte. Eine normale Ausbildung bei einem Betrieb mit Berufsschule wird heutzutage oftmals grundlos verschmäht. Ich kann daher aus etlichen Jahren Berufserfahrung so ein Stück weit mit dem Mythos aufräumen.

1. Lohndifferenz: Klar verdient ein Ingenieur mehr als ein Handwerker, ein Arzt mehr als ein LKW-Fahrer, aber man ist nicht zwangsläufig arm. Es gibt Berufe, insbesondere in der Gastronomie, da wird der Mindestlohn lediglich beschmunzelt, aber gerade im Handwerk verdient man nicht so schlecht als das man nicht davon leben könnte. Allerings: Ausbeuterbetriebe gibt es immer wieder und leider auch viel zu viele, ohne das der Staat was dagegen tut.

2. Überstunden: In den meisten Branchen gibt es Öffnungszeiten, die Überstunden vermeiden sollen. Allerdings ist die Auftragslage manchmal auch so gut und das Personal so wenig, dass es sich manchmal nur schwer vermeiden lässt. Schon vom Arbeitsrecht kommen die wenigsten Chefs drum herum, den Leuten mit Überstunden Gleitzeit bzw. Überstundenabbau einzuräumen. Ausbezahlen geht auch, auf wenn man davon meistens durch die Steuern weniger von hat.

3. Schlechte Arbeitsverhältnisse: Sind kein Alleinstellungsmerkmal von Nicht-Akademikerberufen, aber natürlich gibt es viele Branchen in denen Menschen ausgenutzt werden oder um ihre Grundrechte als Arbeitnehmer gebracht werden.

4. Defizit an Freizeit: Kann ich nicht bestätigen. Oftmals haben hochqualifizierte Fachkräfte mehr Verantwortung und müssen daher noch am ehsten nach Arbeitsende erreichbar sein, als der Fließbandarbeiter, dem der Laden egal sein kann, sobald er sich aussticht.

5. Arbeitsüberlastung: Ausgehend von Punkt 4 kann auch die hochqualifzierte Fachkraft genauso schnell eine Arbeitsüberlastung ereilen, nämlich weil sich Termindruck und Arbeitsumfang zwangsläufig nicht von dem eines Bauarbeiters unterscheidet.


Die Leute müssen einfach weg von der Vorstellung kommen, dass jeder Mensch in Deutschland ein Besserverdiener werden kann. Man kann auch mit durschnittlichen Einkommen in der Mittelschicht durchaus ein halbwegs angenehmes Leben führen, wenn man keinen allzu ausufernden Lebenstil hat und mit 35 noch kein eigenes Haus haben muss. Die Ironie ist doch, das eben gerade weil das Handwerk so schlecht besetzt ist, die Preise für bestimmte Arbeiten nun dort erst recht in die Höhe schellen, weil dort jede Minute Arbeitszeit, für die eine Arbeitskraft eingesetzt wird, so extrem kostbar wird.
Bestimmte Betriebe haben zudem schon angefangen aktiv um Azubis zu werben und finanzieren schon mal den PKW-Führerschein mit. In der momentanen Arbeitsmarktlage würde ich sogar fast sagen, dass es lukrativer ist, sich als Azubi zu versuchen anstatt als Student.

Allerdings kommt dem Ganzen noch ein zweiter Aspekt hinzu, warum so viele Betriebe (im Handwerk) Probleme haben Azubis zu finden. Ich kann es quasi aus eigener Erfahrung sagen - viele von den heutigen Schulabgängern sind unabhängig vom Zeugnis einfach zu unqualifiziert für solche Berufe. Da fängt es schon damit an, dass die Leute es nicht schaffen pünktlich zur Arbeit zu erscheinen oder an einfachen Anforderungen wie Sprache oder Rechtschreibung scheitern. Sie sind nicht in der Lage eigenständig zu handeln und zu denken und haben oftmals schon Probleme, sich selbst zu versorgen. (Kleidung, Essen etc) Das sind sicher Extremfälle, aber gar nicht mal so selten, wie man denkt. Die schulische Bildung hat im Laufe der Jahre immer mehr nachgelassen und einige dieser jungen Menschen wissen nicht mal, wie viel 10 % von 100 ist.


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Akademisierungswahn - Gehen Deutschland die Arbeiter aus?

30.08.2016 um 09:06
Hier mal ne gute Geo zusammenfassung der Hochschulbildung.
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Akademisierungswahn - Gehen Deutschland die Arbeiter aus?

30.08.2016 um 09:06
@Pearce
Genau. Man kann ja Mal besuchen als 16 jähriger Realschüler mit 1er Abschluss eine Ausbildung im Bereich Banken oder Versicherung zu bekommen. Die nehmen doch fast nur Abiturienten. Mal abgesehen davon das man mit 1er Abschluss von der Realschule sowieso ans Gymnasium wechselt....


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Akademisierungswahn - Gehen Deutschland die Arbeiter aus?

30.08.2016 um 09:29
Ja das PRoblem ist das die Abitur und Hochschulreife in vielen Berufen einzug gehalten hat die auch alle mal eigentlich für die Realschule zugänglich war.

zb alle Kaufmännischen Berufe oberhalb des Einzelhandels

das Problem liegt aber eher an der Wertschätzung vieler Berufe in der Gesellschaft. Auch wenn Lohndifferenzen gar nicht immer so groß sind wie man denkt.


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Obrien Diskussionsleiter
ehemaliges Mitglied

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Akademisierungswahn - Gehen Deutschland die Arbeiter aus?

30.08.2016 um 12:13
@Star-Ocean
@Fedaykin

Ja das PRoblem ist das die Abitur und Hochschulreife in vielen Berufen einzug gehalten hat die auch alle mal eigentlich für die Realschule zugänglich war.

Aber eigentlich sind es nicht die Unternehmen, die höhere Ansprüche stellen, sondern die Schulen, die den Zugang zur Hochschulreife erleichtert haben. In NRW habe ich das Gefühl, das man sich das Abitur von der Rolle abreissen kann, wenn man auf einem Gymnasium zur Toilette geht. Das ist jetzt etwas überspitzt formuliert, aber ich habe diesen Thread ja auch eröffnet weil ich direkt mit diesem Umstand zu kämpfen habe, da ich selbst an einer Hochschule als Dozent und Wissenschatlicher Mitarbeiter tätig bin. Ich sehe das mit gemischten Gefühlen, denn ich bin einerseits direkt Profiteur des ganzen, ohne Akademisierungswahn hätte ich diesen Job nicht. Trotzdem muss ich mich auch mit den ganzen Alpha-Kevins rumschlagen, die an die Hochschule strömen.

Es ist halt einfach so, wie es schon erwähnt wurde, die Erwartungshaltung an den Job sind gestiegen und den Leuten wurde eingeredet, das man ohne Studium nichts wird. Von der Politik werden auch völlig falsche Anreize gesetzt, die Hochschuletats für die Lehre werden ja Hauptsächlich vom Staat getragen und der bezahlt nicht nur nach der Anzahl an Studienplätzen, die eine Hochschule zur verfügung stellt
sondern auch Absolventen in der Regelstudienzeit. Das heisst die Hochschulen wahren einen gewissen Mindeststandard aber ansonsten versuchen sie soviele Studierende wie möglich unterzubringen und mit Abschlüssen auszustatten. Wie gut die dann hinterher können, was sie sollen steht auf einem ganz anderen Blatt. Aber das ist auch nicht wichtig, denn die Politik brüstet sich mit Kennzahlen("In unserer Legislaturperiode wurde kein Kind zurück gelassen, die Akademikerquote ist gestiegen, die Anzahl der Abiturienten ist gestiegen, wir haben so und soviele Studienplätze geschaffen") ohne sie zu hinterfragen. Das ist auch fast ein unumkehrbarer Prozess, denn ist politischer Selbstmord Bildungsetats zu kürzen oder zumindest den Zugang zum Studium zu erschweren.

@Nerok

Löhne sind eine Sache,die Arbeitsbelastung eine andere. Ich denke, das man auch mit weniger Lohn gerne arbeitet, wenn die Arbeit an sich Spaß macht. Aber Lohndrücker versuchen nicht, ihre Geiz ist geil Mentalität durch Nettigkeit zu kompensieren.
Was ich besonders an Pflegeberufen problematisch finde, ist nicht der Trend zur Akademisierung an sich, wenn die berufliche Ausbildung durch ein Studium ersetzt wird und die deutsche Krankenschwester genau wie schwedische halt nen bachelor hat, ok. Aber die deutsche Krankenschwester denkt ja gar nicht daran, als Krankenschwester zu arbeiten, sie studiert um der Mühsal der täglichen Pflege zu entgehen. Lieber Dienstpläne schreiben, Medikamentenausgabe organisieren etc. also alles drumherum. An die Front sollen andere. Deswegen brauchen wir auch Pflegepersonal aus ärmeren Ländern, welches dort dann fehlt und die dann ihren Bedarf wiederum ihren Bedarf aus den ärmsten Ländern decken(die sich dann niemanden ranholen können).

@Star-Ocean

Was ist an 2000 € netto falsch? Nach meiner Ausbildung hatte ich 1600 € brutto. Davon konnte ich mit meiner damaligen Freundin leben, die zu dem Zeitpunkt studierte und Bafög bekam. Wir hatten sogar ein kleines Auto. Nach meinem Studium hatte ich dann 1000 € mehr Eisntiegsgehalt (im öffentlichen Dienst allerdings) und trotzdem knapp unter 2000 € netto. Was mir persönlich trotzdem reicht. Es sind die Ansprüche, die gestiegen sind und mit denen die Lohnentwicklung nicht Schritt gehalten hat. Aber die Debatte will ich hier nicht aufmachen.

Aber du hast was ganz wichtiges gesagt: viele Leute machen Jobs, die vorher von gelernten Kräften ereldigt wurden. Damit meine ich nicht Jobs, die aus formalen Gründen schon von Akademikern geleistet werden müssen, sondern typischer Sachbearbeiterjobs. Besonders gelernte Kaufleute bekommen die Konkurrenz zu spüren. Wie @kutulus schon sagte, drückt das überangebot an Akademikern die Löhne. Gleichzeitig entledigen sich die Arbeitgeber ihrer Ausbildungskosten. Wozu nen Azubi bezahlen, wenn ich auch nen BWLer von der Stange nehmen kann? Es ist ja längst nicht mehr so, das Studierte von der Realität unbeleckte Theoretiker sind, mittlerweile gehören Praxisphasen, Projektarbeiten etc. zum Curriculum. im Idealfall macht ein Student ein halbes Jahr unbezahltes Praktikum und dann am Ende den Job, für den ich vorher Leute ausbilden muss. Das ist die andere Seite von dem was @kutulus meinte.


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Akademisierungswahn - Gehen Deutschland die Arbeiter aus?

30.08.2016 um 12:28
@Obrien
Aber man sollte auch etwas anderes nicht vergessen wieso Deutschland die Arbeiter ausgehen:
1. in vor allem handwerklichen Berufen, vor allem Friseur usw, verdient man nichts. Nicht einmal als gelernte Fachkraft
2. Früher reichte oftmals ein normaler Hauptschulabschluss und mit einem Qualifizierten Hauptschulabschluss bekam man auch viele Lehrstellen. Heute will man für vieles oft mittlere Reife oder gar Abitur für Ausbildungsberufe, wo früher ein Quali gereicht hat.

Dann soll man sich wundern dass oftmals viele Lehrstellen unbesetzt bleiben und dadurch weniger Fachkräfte auf den Markt sind.

Mit ist klar, dass oftmals in vielen Berufen auch der technische Aufwand größer wird und diese Gerätschaften ein gewisses Mass an Intelligenz braucht. Aber deshalb wollen viele ja auch eher studieren, weil da denken sie haben sie größere Chancen auf bessere Arbeit.


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Akademisierungswahn - Gehen Deutschland die Arbeiter aus?

30.08.2016 um 12:43
Zitat von ObrienObrien schrieb:Aber eigentlich sind es nicht die Unternehmen, die höhere Ansprüche stellen, sondern die Schulen, die den Zugang zur Hochschulreife erleichtert haben. In NRW habe ich das Gefühl, das man sich das Abitur von der Rolle abreissen kann, wenn man auf einem Gymnasium zur Toilette geht.
Da Stimme ich bedingt zu, also ich habe auch erlebt das entweder alle Schlauer werden oder das Abitur so aufgeweicht wurde...

andererseits wenn ich Lehrbücher der Realschule von früher sehe und was wirklich behandelt wurde, taten sich da auch enorme Lücken auf.
Zitat von ObrienObrien schrieb:ie studiert um der Mühsal der täglichen Pflege zu entgehen. Lieber Dienstpläne schreiben, Medikamentenausgabe organisieren etc. also alles drumherum. An die Front sollen andere.
von der "front" wegzukommen zeichnet das Studium seit anbeginn der Zeiten aus..


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Akademisierungswahn - Gehen Deutschland die Arbeiter aus?

30.08.2016 um 12:52
@Obrien
Ja klar 2000€ Netto mögen je nach Region und Lebensstil ausreichend sein. Aber man vergleicht sich ja gern mit anderen. Und ich kann durchaus die Krankenschwester oder den Polizisten verstehen die einen sehr verantwortungsvollen Beruf haben und sich fragen wieso bekommt ein verbeamteter Lehrer so viel mehr, um Mal beim öffentlichen Dienst zu bleiben.


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Vltor ehemaliges Mitglied

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Akademisierungswahn - Gehen Deutschland die Arbeiter aus?

30.08.2016 um 12:57
@Fedaykin
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Da Stimme ich bedingt zu, also ich habe auch erlebt das entweder alle Schlauer werden oder das Abitur so aufgeweicht wurde...

andererseits wenn ich Lehrbücher der Realschule von früher sehe und was wirklich behandelt wurde, taten sich da auch enorme Lücken auf.
Kommt wohl aufs Bundesland an. Die qualitativen Unterschiede sind schon teils gewaltig.


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Akademisierungswahn - Gehen Deutschland die Arbeiter aus?

30.08.2016 um 13:01
Ja, ich sag mal Abitur Bayern und Abitur NRW waren wohl schon Klassenunterschiede.

durch das Zentralabitur wurde das wohl schon etwas entschärft.


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def ehemaliges Mitglied

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Akademisierungswahn - Gehen Deutschland die Arbeiter aus?

30.08.2016 um 13:14
Sind wir doch mal ehrlich, der Großteil der Schüler die heute von einer Realschule oder einem Gymnasium in eine Berufsausbildung wechseln wollen und Probleme haben eine Stelle zu bekommen, bekommen kaum einen zusammenhängenden Satz auf die Reihe.

Die, die mit solch grundlegenden Dingen keine Probleme haben beginnen ein Studium oder erhalten Problemlos Ausbildungsplätze.

Das liegt aber auch an den teils blödsinnigen Lehrplänen. Da wird den Schulanfängern lieber schon vom ersten Jahr an Ethik eingetrichtert damit sie später auch ja wissen, was "gut" und "böse" ist, statt sich auf Mathe und Deutsch zu fixieren. Da dürfen die Kids schreiben wie sie wollen statt so, wie es richtig ist, lernen in Musik zu flöten weil die Lehrkraft wohl nix anderes kann und Sportfällt meist aus.

An Gymnasien fielen bereits 2011 ca. 8% der Stunden aus. Bei 8 Jahren die man auf dem Gym. verbringt kommen da 7 Monate Ausfall zusammen... Vertretungsstunden noch außen vor.

Jeder will studieren weil man mit einem Ausbildungsberuf nicht das verdienen kann, was man mit einem Studium bekommt... damit schleifen wir jeden Depp auf die Uni und wenn er scheitert wird er sich selbst überlassen und muss sich irgendwo zu einer Ausbildung bewerben... dann steht er da, mit einem Berg Bafögschulden, ohne Ausbildung und Mitte 20.
Zitat von VltorVltor schrieb:Kommt wohl aufs Bundesland an. Die qualitativen Unterschiede sind schon teils gewaltig.
Absolut! Interessant dabei das Ost-West Gefälle der PISA aus 2013.

http://www.spiegel.de/schulspiegel/wissen/laendervergleich-ostdeutsche-schueler-in-mathe-besser-als-westdeutsche-a-927216.html
Zitat von Star-OceanStar-Ocean schrieb:Ja klar 2000€ Netto mögen je nach Region und Lebensstil ausreichend sein. Aber man vergleicht sich ja gern mit anderen. Und ich kann durchaus die Krankenschwester oder den Polizisten verstehen die einen sehr verantwortungsvollen Beruf haben und sich fragen wieso bekommt ein verbeamteter Lehrer so viel mehr, um Mal beim öffentlichen Dienst zu bleiben.
2.000 netto ist ne Menge Holz für einen Job mit Berufsausbildung. Hier in der Gegend hat das kaum einer... hier ist man froh, wenn man brutto auf die Höhe kommt.

Ansonsten hinkt der Vergleich etwas, da Beamte die Altersvorsorge von ihrem Netto erst noch bezahlen müssen. Ist zwar auch ein Unding das die einen extra Rententopf haben aber hey, sind wir nicht so.
Die Krankenschwester wird fast immer bei einem privaten Träger beschäftigt sein der natürlich ganz andere Tarife zur Grundlage hat als der Arbeitgeber/Dienstherr der beiden Beamten.


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Akademisierungswahn - Gehen Deutschland die Arbeiter aus?

30.08.2016 um 13:19
@def
2.000 netto ist ne Menge Holz für einen Beruf mit Berufsausbildung. Hier in der Gegend hat das kaum einer... hier ist man froh, wenn man brutto auf die Höhe kommt.
Das ist aber im Süden der Republik Standard...und dies bei Steuerklasse 1. Bei Metallern gerne auch noch etwas darüber...


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Akademisierungswahn - Gehen Deutschland die Arbeiter aus?

30.08.2016 um 13:23
Zitat von defdef schrieb:Jeder will studieren weil man mit einem Ausbildungsberuf nicht das verdienen kann, was man mit einem Studium bekommt... damit schleifen wir jeden Depp auf die Uni und wenn er scheitert wird er sich selbst überlassen und muss sich irgendwo zu einer Ausbildung bewerben... dann steht er da, mit einem Berg Bafögschulden, ohne Ausbildung und Mitte 20.
Wer schleift den denn an die Uni?
Ich würde sage, dass derjenige selbst Schuld ist. Und mit Mitte 20 kann man noch gut eine Ausbildung anfangen und sich über die verschwendeten Jahre ärgern :D


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def ehemaliges Mitglied

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Akademisierungswahn - Gehen Deutschland die Arbeiter aus?

30.08.2016 um 13:24
@canales

Inwieweit macht es das nun gerechter das es irgendwo Standard ist mindestens 2k netto zu erwarten?

Und über Metaller und ihre jährlichen Tarifrunden kann ich nur herzlich lachen und möchte allen, wie sie sich da regelmäßig mit Transparenten versammeln und auf höchstem Niveau herumjammern gepflegt ins Gesicht spucken...


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def ehemaliges Mitglied

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Akademisierungswahn - Gehen Deutschland die Arbeiter aus?

30.08.2016 um 13:26
Zitat von DurchfallDurchfall schrieb:Wer schleift den denn an die Uni?
Die Eltern und das Umfeld.

"Du musst was studieren!" "Mach was gescheites!" "Werd Ingenieur!" etc. pp.


Frag mal Dozenten und Übungsleiter an technischen Universitäten... die würden, gehe es nach ihnen, 75% der Leute vor die Tür setzen. Letztlich tut man das auch über die Durchfallquoten aber eben erst, nach Jahren.


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Akademisierungswahn - Gehen Deutschland die Arbeiter aus?

30.08.2016 um 13:27
@def

ich hab ja nicht geschrieben, dass ich die verschiedenen Löhne gerecht finde...ging mir nur darum, dass es mit Ausbildung überwiegend an oder über die 2.000.-€ geht.

Und die Löhne sind im Metallbereich halt etwas höher, erkämpft auch durch die Gewerkschaften, ob Dir das nun passt oder nicht.


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Akademisierungswahn - Gehen Deutschland die Arbeiter aus?

30.08.2016 um 13:28
Zitat von defdef schrieb:"Du musst was studieren!" "Mach was gescheites!" "Werd Ingenieur!" etc. pp
Wenn mans schafft ist es ja auch nicht schlecht. Ingenieur haben meist ein recht gutes einstiegsgehalt.
Aber man muss auch schon ein klein wenig was drauf haben um das Studium zu schaffen, das stimmt.


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