Politik und Religion
12.08.2016 um 13:45@noilluminati
Also her mit dem Beleg, dass Straftaten aus Glaubensgründen begangen werden.
Dieser Thread hat den Vorsatz, solche hohlen Stammtimmsschwindelparolen wie zitiert zu zerlegen und ab adsurdum zu führen, denn das sind sie: vollkommen absurd und hanebüchen.
@Nahtern
@stereotyp
@yenredrose
Und was machst du mit all den christlichen Verbrechern, wo willst du die hinschicken? Also ich denke, wir haben dafür schon einen Ort: das Gefängnis. Auch diesbezüglich sollten "Ausländer" und Inländer gleich behandelt werden. Und wenn du dich von Kriminalität befreien willst, musst du eine andere Gesellschaft aufbauen, vielleicht eine kommunistische, wo der Trieb sich auf Kosten anderer zu bereichern nicht mehr so ausgeprägt ist. Aber das nur nebenbei. Kriminalität an sich hat nichts mit Religion zu tun, sondern mit sozioökonomischen Ungleichgewichten und versagender Pädagogik.
noilluminati schrieb:Diejenigen die sich wegen ihrer Religion nicht an unsere Gesetze halten wollen, sollen eben gehen. Man kann es nicht jedem Recht machen.Genau solche ausländerfeindlichen Luftbehauptungen sind es, um die es mir geht: eine rechtswidrige Forderung aufgrund einer falschen unbelegbaren Behauptung aufzustellen. Muss ich jetzt den islamischen Wetterfrosch killen, weil er statt Sommerwetter wieder mal ekligen Schauermist bringt? Ach ja, und dann müsstest du alle christlichen Verbrecher rausschmeißen, weil sie alle evangelisch oder katholisch sind. Wio willst du all die deutschen Straftäter hinkarren?
Also her mit dem Beleg, dass Straftaten aus Glaubensgründen begangen werden.
Dieser Thread hat den Vorsatz, solche hohlen Stammtimmsschwindelparolen wie zitiert zu zerlegen und ab adsurdum zu führen, denn das sind sie: vollkommen absurd und hanebüchen.
noilluminati schrieb:Was auch noch die Frage ist: Haben Muslime die für die Abkehr vom Islam die Todesstrafe fordern, es selbst verdient Religionsfreiheit zu haben? Wenn sie doch selbst Religionsfreiheit nicht zulassen?Das ist natürlich eine hanebüchene Forderung, ebenso wie die von Erdogan nach der Wiedereinführung der Todesstrafe. Solange es aber bloß eine radikalverbale Forderung ist, ist es von der Meinungsfreiheit gedeckt. Während Religionsfreiheit ein absolutes Grundrecht ist.
@Nahtern
Nahtern schrieb:Dieses "ist halt eine junge Religion"-Gerede ergibt sowieso keinen sinn, das Christentum hat sich viele Jahrhunderte überhaupt nicht oder nur kaum verändert.Während der Islam versucht, "den mehr als 600 Jahre Rückstand aufzuholen". DAS kannst du ihm wohl am wenigsten zum Vorwurf machen.
Nahtern schrieb:Das Mittelalter wurde nicht beendet weil die Kirche sich reformiert hat, die Kirche hat sich reformiert weil das Mittelalter beendet wurde.Das ist eine monokausale Bergründung, die ich für falsch halte. Soziokulturelle, wirtschaftliche und wissenschaftlich-technologische Entwicklungen haben ihre eigene Dynamik, und dass die christliche Religion und ihre Reformation was damit zu tun hätte, legst du mir als Behauptung in den Mund, die ich niemals gemacht habe. Ich sprach von Aufklärung, und die passierte einige Jahrhunderte nach der Reformation, hat damit also so gut wie nix zu tun.
Nahtern schrieb:Jesus, ein solcher Hippi-Pazifist dass es fast schon lächerlich ist, und Mohamed, ein Kriegsherr.Na, dann haben die Kreuzzüge, die Abschlachtung fast aller amerkanischen Ureinwohner durch die Conquistadoren, die Kriege des Mittelalters im Namen des HErren, die Inquisation und die Hexenverbrennungen zu einer Zeit, als sich die Kirche bereits "reformiert" hatte, aber wenig mit dem lieben Jesuskind zu tun!
Nahtern schrieb:Hier könnte man nun auch wieder zum ersten Punkt zurückkehren, dass das alter einer Religion keine Rolle spielt, das Christentum war in seinen ersten ca. 300 Jahren "fortschrittlicher" als nach der Institutation.Na dann lies mal was vom Emirat und Kalifat von Córdoba! Der junge Islam und die dort installierte Kultur war dem damaligen Europa (Karolinger) zivilatorisch um ein halbes Jahrtausend voraus. Dass er sich danach nicht vorwärts-, sondern eher rückwärts entwickelt hat, ist ein Faktor, dessen Analyse sich nicht von hier auf jetzt übers Knie brechen lässt. Die meisten Impulse, die eine Religion dazu gebracht haben sich rückwärts zu entwickeln, kamen wohl von außen, aus den (außen)politischen Verhältnissen, die sich änderten. Das wiederum kann man aber nur zum Teil der jeweiligen Religion anlasten, die für politische Interessen, Vorhaben und Ziele missbraucht wurde, egal ob Islam oder Christentum. Und auch heute wird der Islam wieder missbraucht - von den Islamisten und deren Gegnern (uns). Verbrechen und Gegenverbrechen versuchen sich plötzlich erneut wieder religiös zu legitimieren.
Nahtern schrieb:Der Islam unterscheidet sich nur um Nuancen vom Mittelalter-ChristentumWiderlegt das nicht deine obige Behauptung Das Mittelalter wurde nicht beendet weil die Kirche sich reformiert hat, die Kirche hat sich reformiert weil das Mittelalter beendet wurde.?
Nahtern schrieb:Der Islam unterscheidet sich nur um Nuancen vom Mittelalter-ChristentumAlso fehlt den Muslimen ein überfälliger Martin Luther des Islams? In diesem Punkt gehe ich mit dir konform. Ayatollah Khomenei hatte es leider nach der anderen, falschen Seite her aufgelöst. Er hätte aber die Macht dazu gehabt dem Islam eine nachhaltigen Impuls zur Modernisierung zu geben. Aber solche Ayatollahs wachsen ja nicht in jeder Generation nach, wie wir sehen. Ich kann weit und breit keinen erkennen, der dem Islam neue, weniger gewalttätige Impulse geben könnte.
Nahtern schrieb:Im Islam geht so etwas nicht, vieles was wir als Rückständig im Islam betrachten kommt direkt aus dem KoranDas glaube ich eher nicht, sonst wäre das Kalifat von Córdoba - und das liegt mehr als ein Jahrtausend zurück - nicht "moderner" gewesen als der heutige Islam und das ganze damalige christliche Abendland. Wie ich hörte, ist der Koran sehr stark von Interpretation abhängig, und ich glaube kaum, dass er sich nicht auch ähnlich interpretieren lässt wie das christliche Neue Testament. Aber dazu kenne ich den Koran zu schlecht. Weiter unten (@smokingun) wurde dazu aber was Interessantes gesagt.
Nahtern schrieb:Um den Islam zu modernisieren bräuchte man jemanden, der Teile des Korans, also Allahs eigene Worte für ungültig erklären/abändern kann.Dass das absurd ist, siehst du wohl selber. wenn es Gott also einmal so wie im alten, einmal so wie im neuen Testament, einmal so wie in der Thora und einmal so wie im Koran gibt und die sich alle voneinander unterscheiden, dann wissen wir, was wir von "Gott" zu halten haben.
@stereotyp
stereotyp schrieb:Studien, dass eine Mehrzahl die Sharia befürworten, findet man verlinkt in dem Burka-thread. Und ehrlich gesagt: ich weiß nicht, wie die so in der Mehrzahl ticken. Ich denke schon, dass sie irgendwo die Gewalt verabscheuen, aber ist bei vielen nicht auch die Stimme im Kopf, die sagt: Auf der anderen Seite: Geschieht diesen ungläubigen Bastarden ganz Recht! Oder abgemildert: das sind Kolletaralschäden, die im Namen Allah's hingenommen werden können.Deshalb bin ich ja der Meinung, dass die traditionellen Religionen überwunden werden müssen, zumal sie keine Auskunft über die Realität des geglaubten Gottes geben können oder über dessen Irrealität. Wenn es ein höheres Prinzip (Gott) gibt, ist dieses durch die Religionen wohl nur zu kleinen Teilen erfasst, d.h. der Glaube müsste ein individueller werden, wenn man schon an ein höheres Prinzip glaubt, und wäre damit nicht mehr kommunikabel. Es wäre dann also jeder Gläubige mit "seinem Gott" allein und könnte sich nicht mehr über die herkömmlichen Religionen definieren. Das wäre für mich ein entscheidender Schritt nach vorn, aber da haben die Muslime offenbar noch größere Schwierigkeiten mit als die sich so nennenden Christen. Denn auch das neue Tetstament, in dem Jesus übers Meer wandelt und das Brot für Zehntausende bricht, ist ein Märchenbuch. Ansonsten geht dein Vergleich aber etwas weit und erscheint mir überzogen, denn zwischen Scharia und "islamistischen" Terroranschlägen kann ich keine religiös tragbare Verbindung erkennen, schon gar keine Kausalität.
stereotyp schrieb:2. das ausgelöste GefühlWas meinst du damit?
Das löst bei mir Angst aus. Ganz klar. Und Mißtrauen. Gegenüber allen Moslems.
stereotyp schrieb:3. das erweckte BedürfnisIst das nicht eine Wiederholung bereits, nur eine Variante von Punkt 1? Das Problem ist, dass du von den Muslimen mehr erwartest als sie bringen können. Haben sie sich nicht nach den schweren Anschlägen von 9/11 und Paris, um nur mal die schlimmsten zu nennen, unisono gegen diese Schwervrebrechen ausgesprochen? Was erwartest du, dass jeder Muslim, der dir in der Straße begegnet, dich um Entschuldigung dafür bittet? Wir sprechen hier vcn Zivilisation und deren Zerstörern, und Letztere sind nicht die Gläubigen, sondern die Zerstörer sind die, die ihre Taten "im Namen Allahs" begehen. Aber hatten unsere Vorfahren ihre Schlachtzüge durch Amerika nicht auch im Namen Gottes begangen und legitimiert? Es wird für die Legitimation von Verbrechen gegen die Zivilisation also ein Prinzip in Anspruch genommen, das sich nicht einmal logisch (wisenschaftlich) begründen lässt, weshalb ich ja auch in meinem Eingangspost die Legitimation von Religion, so wie wir sie kennen, als Organisation, selbst in Frage stelle und ihre öffentliche Ausübung in Kirchen, Synagogen und Moscheen für sehr fragwürdig halte. Der Glaube sollte in den eigenen 4 Wänden praktiziert werden, wenn man schon glaubt, aber nicht ind er Öffentlichkeit. Dann kann sich Terrortismus auch nicht mehr religiös legitimieren.
Ich hätte gern mehr Klarheit. Denn ich finde schon, die Moslems schlingern ganz schön rum. Was mir fehlt ist die ganz klare Abgrenzung von solchen Strömungen seitens der anderen Moslems.
@yenredrose
yenredrose schrieb:Wer einmal die schahaada gesagt hat und der Islamische Weltgemeinschaft (Ummah) beigetreten ist, der kommt aus der Nummer nicht mehr raus.Glaube ich nicht bis zum Beweis des Gegenteils. Es ist natürlich wesentlich schwerer den Islam abzulegen als die Zugehörigkeit zur christlichen Kirche, aber rein formal ist es genauso möglich. Auf der anderen Seite muss man sich aber mal fragen, warum der Islam im letzten halben Jahrhundert einen solchen Efolg hat und gerade dabei ist zahlenmäßig das Christentum zu überholen als Weltreligion. Für mich sind das eher politische Gründe, die diesen Entscheidungen zugrunde liegen, denn außer Euopäern, Ameriknaern und Australiern, also "Indogermanen", ist die ganze Welt mehr oder weniger antwestlich (antiimperialistisch) eingestellt. Und die Werte, die uns bzw. unsere Kultur zusammenhalten (z.B. Menschenrechte) sind nur ein Stück Papier, wenn sie außerhalb unseres eigenen Geltungsbereichs keinen Wert haben und wir uns außerhalb dieses auch nicht danach richten (z.B. Waffenexporte). Nach 500 Jahren Kolonialismus auch kein Wunder. Also da hat das Christentum als Scheinheiligtum noch mehr verspielt als der Islam, der insgesamt für glaubwürdiger befunden wird und deshalb wohl auch weiter wächst, während das Christentum schrumpft.
yenredrose schrieb:Es geht m.E. überhaupt nicht darum an was einer glaubt, sondern nur darum, dass er sich an die Gesetze des Landes hält in dem er lebt. Kommt er nicht damit klar, dann muss er gehen.Und auch an dich die Frage: Was tun, wenn er Deutscher ist? Wohin willst du ihn schicken: in die innere Emigration oder auf'n Mars?
Und was machst du mit all den christlichen Verbrechern, wo willst du die hinschicken? Also ich denke, wir haben dafür schon einen Ort: das Gefängnis. Auch diesbezüglich sollten "Ausländer" und Inländer gleich behandelt werden. Und wenn du dich von Kriminalität befreien willst, musst du eine andere Gesellschaft aufbauen, vielleicht eine kommunistische, wo der Trieb sich auf Kosten anderer zu bereichern nicht mehr so ausgeprägt ist. Aber das nur nebenbei. Kriminalität an sich hat nichts mit Religion zu tun, sondern mit sozioökonomischen Ungleichgewichten und versagender Pädagogik.