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Tote und Verletzte bei Schüssen in Münchner Einkaufszentrum

3.681 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: München, Schüsse, Einkaufszeentrum ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Tote und Verletzte bei Schüssen in Münchner Einkaufszentrum

19.08.2016 um 22:53
Zitat von canalescanales schrieb:Heißt alle Eltern von Amokläufern tragen automatisch eine Mitschuld?
Nun, alleine dass man Eltern ist, hat man für das Tun seines Kindes eine Verantwortung.

Die moralische Schuld wird sich auch immer daran richten, wie es zu dem gekommen ist. Das kann mal mehr sein, vor allem wenn wenn es offensichtlich ist, dass die Eltern ihrer Verantwortung in vielen Dingen nicht nachgekommen sind, aber auch weniger.

Der Fall wo nichts falsch gemacht und der Junge wunderbar erzogen wurde und ein perfektes Doppelleben geführt hat, wird wohl sehr selten vorkommen.
Zitat von canalescanales schrieb:Sowohl in München als auch in Winnenden waren die Jugendlichen ja in Behandlung...was wäre denn darüber hinaus noch zu tun? Hausarrest, Fußfessel oder was stellst Du Dir denn vor?
In Winnenden hatte der Vater bestimmt eine Mitschuld, alleine wegen der Lagerung der Waffe.


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Tote und Verletzte bei Schüssen in Münchner Einkaufszentrum

19.08.2016 um 23:05
@insideman
Zitat von insidemaninsideman schrieb:Nun, alleine dass man Eltern ist, hat man für das Tun seines Kindes eine Verantwortung.
Na, das würde die Versicherungen zwar freuen, aber die Verantwortung für Jugendliche oder junge Erwachsene ist nun einmal begrenzt...eine ständige Überwachung ist nun einmal nicht möglich.
Zitat von insidemaninsideman schrieb:In Winnenden hatte der Vater bestimmt eine Mitschuld, alleine wegen der Lagerung der Waffe.
Ja, ist ja auch so von einem Gericht gesehen worden. Aber darum geht es ja nicht, weil dies nicht der Regelfall ist und auch ohne die Vorkommnisse fahrlässig war.


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19.08.2016 um 23:41
@insideman
Zitat von insidemaninsideman schrieb: Nun, alleine dass man Eltern ist, hat man für das Tun seines Kindes eine Verantwortung.

Die moralische Schuld wird sich auch immer daran richten, wie es zu dem gekommen ist. Das kann mal mehr sein, vor allem wenn wenn es offensichtlich ist, dass die Eltern ihrer Verantwortung in vielen Dingen nicht nachgekommen sind, aber auch weniger.
Ab einem gewissen Alter hat man als Eltern keinen Einfluß mehr, höchstens die peer-group, da war bei Ali wohl nur ein Vakuum. Und Fehler macht jeder, Eltern sind auch nur Menschen, wer Kinder hat, weiß Bescheid oder wird es noch erfahren.

Ein Mensch ist nicht nur das Produkt seiner Erziehung und Erfahrungen, er kommt auch schon mit spezifischen Veranlagungen zur Welt, die man zwar bis zu einem gewissen Grad fördern oder abschwächen kann, aber mehr auch nicht.

Man kann auch den Faktor "Schicksal" nicht außen vorlassen, daß er auf Leute getroffen ist, die ihn so übel fertiggemacht haben, seine Krankheit, da kamen mehrere ungünstige Faktoren zusammen.

Fachleute haben gesagt, die Eltern hätten mit dem Schulwechsel, dem Umzug und der Behandlung getan, was sie konnten.
Die Eltern sind selber vollständig zusammengebrochen, Vorwürfe von außen sind absolut unnötig, die werden sie sich schon selbst machen.


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20.08.2016 um 03:36
ich rede übrigens von 2 verschiedenen Typen, vielleicht ahben das nicht alle mitbekommen??!

einmal der Typ mit dem Waffenarsenal:
ein 17 Jähriger aus Hessen, den die Polizei hochgenommen hat im Zusammenhang mit dem Waffenverkäufer, der an Ali- David geliefert hat.

und Ali David, der Amokschütze


@ahri
Zitat von lawinelawine schrieb:ein dermaßen ausgeprägtes Interesse für Waffen bei einem 17 jährigen KANN man als Eltern nicht übersehen . jedenfalls nicht, wenn man nicht auf Dauerdrogen oder 2 Promille dauerrausch oder permanent anderweitig abwesend ist.
vielleicht kriegst du das noch hin, dass damit KEINERLEI Aussage über die Eltern des Amokschützen getroffen wurden sondern über den erhafteten 17j. aus Hessen, der 8 Waffen und Schwarzpulver in der elterlichen Wohnung aufbewahrte.

@itfc
Zitat von itfcitfc schrieb:In diversen Berichten wird gesagt das den Eltern nix vorzuwerfen ist von Seiten der Staatsanwaltschaft.
den Eltern des Amokschützen.

hast du Auskunft über die Eltern des 17j.?


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20.08.2016 um 07:04
@lawine
Ich bezog mich auf die Beiträge von insideman und die Eltern des Amokschützen nur auf diese.


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21.08.2016 um 13:35
@lawine

Der Punkt ist, dass du dir heraus nimmst, Eltern zu verurteilen und zu beleidigen. Ob das nun im Endeffekt Eltern A oder Eltern B waren ist da meiner Meinung nach eher zweitrangig.


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21.08.2016 um 17:33
@BigPapaSmurf
"Unter dem Bett" kann auch hinter oder unter einem Bettkasten sein, dann kommt man da auch nur schlecht ran und selbst @insideman als Vater hätte keine Lust, solche Ecken jede Woche zu kontrollieren.
Ich weiß gar nicht, wie manche sich das hier vorstellen .... mit welcher Begründung soll man eigentlich das Zimmer von Heranwachsenden regelmäßig bis in die letzte Ecke durchsuchen?
"Ich gucke bei Dir regelmäßig unter den Bettkasten und hinter den Schrank, weil Du da keine Waffen horten sollst" ?
Die meisten Eltern sind vollkommen zufrieden, wenn das Zimmer nicht im Chaos versinkt und nichts darin verschimmelt. Wenn es aufgräumt und einigermaßen sauber wäre und der Sprößling seine Wäsche selbst in den Wäschekorb tun würde, würden viele das Zimmer kaum je betreten. Steht ja nicht dran, dass da ein Amoklauf vorbereitet wird und wenn Eltern ihren Kindern vertrauen, kann man ihnen wohl kaum unterlassene Aufsichtspflicht vorwerfen.
Aber hinterher ist es umso leichter, es besser gemacht haben zu wollen, hätte man denn und wäre man und überhaupt.
Im Endeffekt könnt ein Kind in seinem Zimmer also unzählige Waffen horten, ihr würdet es ohnehin nie kontrollieren.
Du würdes das Zimmer Deines Kindes auch nicht auf Waffen kontrollieren. Du würdest wie alle normalen Eltern es überhaupt nicht für möglich halten, dass das Kind, das Du seit der Geburt kennst, so etwas plant.
Andere Eltern ahnen auch nicht, dass ihr Kind gerade eine massive Eßstörung entwickelt, dass es in einer psychotischen Scheinwelt lebt, dass das Kind sich selbst töten möchte.
Ich kenne Kinder aus liebevollen, aufmerksamen Elternhäusern, die als Heroin-Junkies geendet sind und auf dem Weg noch einige andere mit in den Tod genommen haben.

Keine Bange, die Eltern machen sich dann auch selbst Vorwürfe für den Rest des Lebens.
Aber als Elternteil habe ich den eigenen Anspruch es erkennen zu müssen, wenn das Kind sich vl. nicht optimal entwickelt ( wurde ja auch ) und dann mache ich mir sehr wohl einen Vorwurf, wenn der einen Massenmord begeht wo dann im Nachhinein erst die Polizei entsprechende Hinweise im Zimmer finden muss.
Das bedeutet aber nicht, dass er jemand anders zusteht, ihnen Vorwürfe zu machen ... zumal Du überhaupt nicht weißt, welche Bemühungen es gab, was die Eltern taten oder nicht taten. Bis auf ein paar Schnipsel-Informationen, die scheinbar im Zusammenhang mit dem Attentat stehen können, weiß niemand genaueres. Du auch nicht.
Du weißt nicht, wie die Erkrankung eingeschätzt wurde, wie der Rat von Psychologen lautete, wie die Eltern reagiert haben. Du weißt nur, dass sie vollumfänglich für eine falsche Erziehung, eine falsche Reaktion auf die psychische Erkrankung und nicht genügende Kontrolle des Stauraumes unter dem Bett verantwortlich sind. Logisch.
Weil Eltern ja wissen müssen, ob ihre Kinder drauf und dran sind, einen Amoklauf zu begehen und dann immer schon mal das Zimmer auf den Kopf stellen, das Handy kontrollieren, den Computer regelmäßig von einem Fachmann kontrollieren lassen, die Freunde befragen und unauffällig Gespräche mit dem Kind darüber führen, ob es irgend jemandem gegenüber Hassgefühle und Mordphantasien hegt. Weiß man ja, wie man sich bei psychisch auffälligen Jugendlichen zu verhalten hat, wie man pädagogisch Gespräche einfädelt und auf welche Anzeichen man zu achten hat. ...
Raten eigentlich Psychiater dazu, das Zimmer jugendlicher Patienten zu filzen?
bei dem die Polizei anschließend im Zimmer entsprechende Lektüre findet.
Wenn Dein Sohn ein Buch über Winnenden oder Columbine oder Breivik im Zimmer hätte und Dir erklären würde, dass er herausfinden möchte, wie es zu solchen Katastrophen kommen kann und das Thema in der Schule oder mit den Kumpels war, würdest Du ihm die Bücher dann wegnehmen?
Wenn er Lektüre über Waffen im Zimmer hätte und sagen würde, dass die auch in seinem Lieblings-Game vorkommen, das er immer mit den netten Jungs aus der Schule bei dem Kumpel spielt, würdest Du ihm glauben?
Dass das im Internet schwer bis unmöglich ist ist klar. Aber sein Zimmer ist kein Raum wo er machen kann was er will.
Also wennschon, dennschon. Unter und hinter den Bettkasten gucken (oder würdest Du sein Zimmer dann eher karg einrichten, sodass es keine Verstecke gibt?), die Lektüre überprüfen - aber nicht kontrollieren, was er für Zeug im Internet schreibt und liest?
Kapitulierst Du da etwa vor den faktischen Einschränkungen der Möglichkeiten, die Eltern haben, um ihre Kinder zu überwachen? Das enttäuscht mich jetzt. Du möchtest doch nicht riskieren, dass er da ein Pamphlet wie Breivik schreibt und seinen Amoklauf ankündigt, und Du hast es nicht mitbekommen? Da würdest Du Dir aber Vorwürfe machen!
So wie hier argumentiert wird, nämlich dass es den Eltern offenbar überhaupt nichts angeht, könnte ein Kind eine ganzes Waffenarsenal sammeln.
Für einen Amoklauf genügt eine einzige Pistole, die Du im Zimmer Deines Kindes auch nicht gefunden hättest. Mir fallen während des Schreibens ständig neue Verstecke in einem ganz normalen Jugendzimmer ein, die Du als Vater wohl kaum regelmäßig kontrolliert hättest.
Die Polizei hat sie gefunden.
Kunststück - die wussten ja auch, wonach sie suchen und in welchem Zusammenhang sie Zeitungsartikel und Computer-Einloggdaten und -Verläufe zu sehen haben. Wenn ein Häftling mit einer Pistole jemanden umgebracht hat, findet man auch hinterher das Versteck für die Waffe in der Zelle. Daraus zu schließen, dass die Eltern etwas hätten ahnen können, ist anmaßend.
wenn mein Sohn völlig gesund ist und sein leidenschaftliches Hobby ehrenamtlich Enten füttern ist.
Weißt Du, wenn es so wäre, dann solltest Du Dir wirklich ernsthaft Sorgen machen. Das ist überhaupt nicht normal für einen Heranwachsenden - ich würde darin sogar ein Alarmzeichen sehen und kontrollieren, ob er Fachliteratur über Entenjagd unter der Matratze versteckt oder Entenpornos.
Das ist völlig allgemein gehalten, unabhängig ob das nun ein Zimmer mit 50 Geheimverstecken war oder ein normales Zimmer.
Nunja, das ist das tatsächlich vollkommen unabhängig davon, denn die Definition von "Geheimverstecken" lautet, dass die Eltern sie nicht finden.
Hier geht es nicht um eine juristische Schuld.
Du argumentierst aber die ganze Zeit, als ginge es um Verletzung der Aufsichtspflicht, wenn die Eltern das Zimmer von psychisch kranken Jugendlichen nicht regelmäßig bis in alle möglichen Verstecke kontrollieren.
Du hast recht: Es gibt keine juristische Schuld, sonst hätte es Anzeigen gegen die Eltern gegeben (wie in anderen Fällen bereits geschehen).
Aber hat man als Außenstehender überhaupt ein Recht dazu, ihnen moralisch die Schuld zu geben?
Nein.
Man kann Eltern, die sich entsprechend den Ratschlägen von Pädagogen und Psychologen verhalten haben, nicht vorwerfen, dass sie trotzdem einen Fehler machten und nicht wussten, was auch die behandelnden Psychologen nicht erkannten.
Eltern können nicht professioneller sein, als Profis. Sie können erkennen, dass mit dem Kind was nicht stimmt und Hilfe suchen, aber sie können sich dann nicht für jede Eventualität wappnen und einerseits das Richtige für das Kind tun, andererseits die totale Kontrolle ausüben und das Kind zu Hause behandeln wie in einer geschlossenen Abteilung.
Dann wären die Waffen eben wo anders versteckt worden, aber die Eltern hätten sich auch noch vorwerfen lassen müssen, dass sie das Vertrauen des Kindes zerstört hätten.


Man sieht hier, warum es in der Krimiribrik aus gutem Grund nicht zugelassen ist, Angehörige zu beschuldigen.


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Tote und Verletzte bei Schüssen in Münchner Einkaufszentrum

21.08.2016 um 20:24
Und selbst wenn eine wöchentliche Kontrolle erfolgt; sollte das Kind/der Jugendliche das auch nur irgendwie mitbekommen, wird er auch nicht so doof sein und eine Waffe oder irgendetwas, was ihm Probleme bereiten könnte, in dem Zimmer zu lagern. Auch ohne so ein Wissen des Jugendlichen muss es nicht sein, dass das Zimmer als Aufbewahrungsort ausgewählt wird. Dann werden eben andere Verstecke gefunden.

Am Besten macht man dann einfach auch täglich ne Kontrolle aller Körperöffnungen, damit man ganz sicher gehen kann, dass nichts Illegales oder Gefährliches vorgefunden werden kann. Den Garten sollte man auch täglich umgraben, vielleicht wurde auch etwas in irgend nem Eck vergraben. Tut man das nicht, dann läuft da wohl gewaltig was schief in der Erziehung..


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Tote und Verletzte bei Schüssen in Münchner Einkaufszentrum

22.08.2016 um 09:34
http://www.tz.de/muenchen/stadt/amoklauf-muenchen-oez-vater-amoklaeufer-wendet-sich-an-familien-opfer-meta-6681803.html

Es macht die Tat nicht weniger schlimm, aber wie er als offensichtlich "Schwächerer" gemobbt wurde, ist schon übel.

Was ist mit einer Gesellschaft los, in der sich über Jahre hinweg eine derartige Situation der Unterdrückung und Hilflosigkeit scheinbar vollkommen ungestört aufbauen kann?
Ähnliches gab es freilich schon immer, früher hieß das "hänseln", aber in viel engeren Grenzen und es gab Hemmschwellen, die nicht überschritten wurden.

Begriffe wie "Mitleid", "Barmherzigkeit" und echtes, gesundes Ehrgefühl, im Sinne von "wenn einer am Boden liegt, ist Schluß" sind eben out.

Irgendwie sind irgendwann die Prioritäten verrutscht.


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Tote und Verletzte bei Schüssen in Münchner Einkaufszentrum

22.08.2016 um 10:57
Zitat von tobaktobak schrieb: aber in viel engeren Grenzen und es gab Hemmschwellen, die nicht überschritten wurden.
Das ist eine idealisierte Verzerrung der "guten alten Zeit".


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Tote und Verletzte bei Schüssen in Münchner Einkaufszentrum

22.08.2016 um 14:07
@kleinundgrün
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Das ist eine idealisierte Verzerrung der "guten alten Zeit".
Wahrscheinlich hast du recht damit.
Trotzdem traurig.


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Tote und Verletzte bei Schüssen in Münchner Einkaufszentrum

22.08.2016 um 14:20
Grundsätzlich denke ich , wenn jemand durchdrehen will, dann tut er es. Ob nun in Therapie oder eben auch nicht!

Ich möchte hier mit Sicherheit nichts schön reden und mich auf sicher nicht auf die Seite der Täter stellen, aber ich bin mir sicher, das sich einiges vermeiden lassen würde, wenn die Menschen untereinander vernünftig miteinander umgehen würden.

Ich selbst war oft genug "Opfer", weil ich nicht der gesellschaftlichen Norm entspreche und musste mir einiges gefallen lassen, bis ich dann irgendwann mal aufgestanden bin. Natürlich, habe ich NIE darüber nachgedacht den Leuten wirklich etwas anzutun, aber aus Erfahrung weiß ich wie sich Rachedurst anfühlt und wie schnell diese Hilflosigkeit umschlagen kann!

Ich glaube, dass man auch als Elternteil recht machtlos ist. Man kann versuchen zu helfen und zu regulieren, aber man kann den Menschen. so auch seinen Kindern, nur VOR den Kopf schauen!! Die Menschen brauchen Jemanden den sie verurteilen können, deswegen nimmt man gerne die Lebenden, denn Tote kann man schlecht bestrafen. Ich kann das aus Sicht der Hinterbliebenen der Opfer durchaus nachvollziehen, ob es richtig ist bleibt für mich nach wie vor dahin gestellt. Ich glaube das es "nur" einen psychologische Hilfe ist!


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23.08.2016 um 04:58
@tobak
Zitat von tobaktobak schrieb:Was ist mit einer Gesellschaft los, in der sich über Jahre hinweg eine derartige Situation der Unterdrückung und Hilflosigkeit scheinbar vollkommen ungestört aufbauen kann?
Das gibt es leider immer mal wieder... ich wurde als Kind/Jugendlicher Jahrelang verprügelt und bestohlen weil ich einfach schwächer als der Durchschnittstyp war. Meinen angestauten Hass baute ich im Kampf- u. Kraftsport ab, aber die Kern-Psychose werde ich wohl nie los. Ist aber gut so, sonst würde ich bestimmt nicht mehr trainieren ;) Was ich bei amoklaufenden Mobbingopfern noch nie verstanden habe ist diese blinde Wut auf Unbeteiligte - ich klärte das mit meinen Mobbern selbst, als ich bereit dazu war (keine Sorge, die leben sogar noch alle ;) ).

Charles Manson ist wohl eines der prominentesten Monster, welches durch sexuellen Missbrauch und Gewalt geformt wurde... Lehrer, Mitschüler, Mithäftlinge, sein Onkel, von allen wurde er geschlagen, gedemütigt und von vielen sexuell missbraucht und vergewaltigt. Ich schätze, wenn die Psyche eines Menschen dermaßen zertrümmert wird wundert es keinen, wenn nur noch böses übrig bleibt.


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Tote und Verletzte bei Schüssen in Münchner Einkaufszentrum

23.08.2016 um 22:21
@Einzelgänger
Zitat von EinzelgängerEinzelgänger schrieb: Was ich bei amoklaufenden Mobbingopfern noch nie verstanden habe ist diese blinde Wut auf Unbeteiligte 
Vermutlich sind sie gar nicht wütend auf ihre Opfer persönlich, sondern sehen sie als Mitglied der gleichen Gruppe, die sie "bestrafen" wollen, sozusagen als Stellvertreter an.


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24.08.2016 um 17:25
Zitat von EinzelgängerEinzelgänger schrieb:Das gibt es leider immer mal wieder... ich wurde als Kind/Jugendlicher Jahrelang verprügelt und bestohlen weil ich einfach schwächer als der Durchschnittstyp war. Meinen angestauten Hass baute ich im Kampf- u. Kraftsport ab, aber die Kern-Psychose werde ich wohl nie los. Ist aber gut so, sonst würde ich bestimmt nicht mehr trainieren ;) Was ich bei amoklaufenden Mobbingopfern noch nie verstanden habe ist diese blinde Wut auf Unbeteiligte - ich klärte das mit meinen Mobbern selbst, als ich bereit dazu war (keine Sorge, die leben sogar noch alle ;) ).
Dieses psychische Stärke haben aber nicht alle ... Diejenigen, die damit überhaupt nicht zurecht kommen, sind gefährdet, dass sie sich eine Schusswaffe besorgen und auf 'einfache Weise' ihrer Wut freien Lauf lassen. Da man die Peiniger oft nicht mehr findet oder nicht an sie rankommt, trifft es eben Unschuldige (wie gesagt: Es ist die 'einfache Lösung' für die seelischen Probleme) ...


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Tote und Verletzte bei Schüssen in Münchner Einkaufszentrum

24.08.2016 um 19:01
@Issomad
Zitat von IssomadIssomad schrieb:Dieses psychische Stärke haben aber nicht alle ... Diejenigen, die damit überhaupt nicht zurecht kommen, sind gefährdet, dass sie sich eine Schusswaffe besorgen und auf 'einfache Weise' ihrer Wut freien Lauf lassen.
Die hat man auch als schwächlich veranlagter nicht einfach so außer man gehört zur Kategorie Halbstark, also jemand der ein übertriebenes Selbstbewusstsein hat ohne das dies auf irgendeinem Fundament steht ;) Bei mir ging das mit der körperlichen Veränderung Hand in Hand - ich war physisch und psychisch extrem schwach, aber wurde durch körperliches und geistiges Training stärker. Bei dem ständigen Kampf gegen mich selbst finde ich schnell heraus was ich kann und wo ich bin, der Nachteil daran ist aber das ich mir ständig selbst was beweisen muss um mein Level an psychischer Stärke aufrecht zu erhalten - im Kern ich bin also nicht wirklich ein ausgeglichener Typ.
Zitat von IssomadIssomad schrieb:Da man die Peiniger oft nicht mehr findet oder nicht an sie rankommt, trifft es eben Unschuldige (wie gesagt: Es ist die 'einfache Lösung' für die seelischen Probleme) ..
Ja, den Umstand hab ich beim schreiben nicht richtig bedacht... die Rache bezieht sich dann auf eine Menschengruppe, welche man mit den ehm. Peinigern assoziert.

Ich hatte vergessen das ich das auch hab... bis heute provoziere ich gerne Streit mit Leuten die sich unterlegene Menschen als Opfer suchen um ihr Ego aufzuwerten oder ihre Macht zu steigern, aber Gegner die auf Augenhöhe oder stärker sind meiden wie der Teufel das Weihwasser. Auch bei sadistischen Tierquälern steigt in mir dieser Trieb meinen alten Zorn raus zu lassen, wahrscheinlich weil es für mein Unterbewusstsein der selbe Typ Mensch ist. Insofern kann ich es nachvollziehen, das jemand der zum Menschenhasser gemacht wurde, bei speziellen Gruppen oder manchmal auch generell bei Menschen keine Unterschiede mehr macht bei der Auslebung seiner Rachegedanken. Bei manchen ist der Hass vielleicht so groß, das in deren Augen alle Menschen schuldig sind.

Nachvollziehen kann ich es, aber mit Verständnis dafür kann ich nicht entgegen kommen... vielleicht stelle ich mit meinem Knacks nicht gerade die Mitte der Gesellschaft dar und befinde mich eher an ihrem Rand, aber ich gehöre noch irgendwo dazu ;) Leute die den Mindspace eines Massenmördes oder Amokläufers haben sind aber eindeutig Feinde der Gesellschaft... macht mich immer wieder nachdenklich wenn ich im Einzelfall nachvollziehen kann warum vielleicht sogar ehem. gute Menschen, bedingt durch ihr Umfeld, zu meinen Feinden wurden... eine traurige Angelegenheit für die ich keine Lösung habe :/


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28.08.2016 um 21:07
@FF
Zitat von FFFF schrieb am 21.08.2016:Wenn Dein Sohn ein Buch über Winnenden oder Columbine oder Breivik im Zimmer hätte und Dir erklären würde, dass er herausfinden möchte, wie es zu solchen Katastrophen kommen kann und das Thema in der Schule oder mit den Kumpels war, würdest Du ihm die Bücher dann wegnehmen?
Wenn er Lektüre über Waffen im Zimmer hätte und sagen würde, dass die auch in seinem Lieblings-Game vorkommen, das er immer mit den netten Jungs aus der Schule bei dem Kumpel spielt, würdest Du ihm glauben?
trifft das so auf den Attentäter zu oder was willst du mit deinen Mutmaßungen aussagen?


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28.08.2016 um 21:55
@lawine

Es geht doch darum, dass hier leute die eltern verurteilen, weil sie zufällig nicht allwissend sind.
Und das, ohne zu wissen, was die eltern überhaupt mitbekommen haben bzw. mitbekommen konnten.

Als würde irgendein elternteil was halbwegs normal ist dauernd im zimmer von volljährigen rumwühlen.


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28.08.2016 um 22:13
@lawine
Was ich aussagen möchte, habe ich in dem langen Beitrag wohl ausführlich genug geschrieben.
Einfach noch den Rest lesen, dann kommt man wie @shionoro auch darauf.


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21.09.2016 um 13:27
Kurz nach dem Amoklauf schrieb eine Frau i Facebook "Überall ist es besser zu Leben als auf dieser Welt"


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