Nachdem ja nun seitenweise festgestellt wurde, dass der Täter keinen "islamistischen" Hintergrund habe, und man mobbing von vorne bis hinten untersucht hat, bleibt aber immer noch eine ganz andere Frage nicht einmal angesprochen:
Woher hat ein 18 Jähriger in München eigentlich eine 9mm Glock und 300 Schuss Munition?
Die Waffe wurde manipuliert, so die Polizei, indem die Seriennummer ausgefeilt wurde. Das bedeutet in der Regel, dass die Waffe gestohlen wurde. Ein Gelegenheitsdieb allerdings macht sich selten diese Mühe.
Der legale Neupreis für diese Waffe in Deutschland ist knapp 700 Euro.
http://www.frankonia.de/Glock+19/Glock/Ansicht.html?Artikelnummer=108059Es ist eine einfach zu bedienende und sehr zuverlässige Waffe, ich besitze selbst eine solche, und sie ist vor allem als Dienstwaffe weit verbreitet - dennoch bezweifle ich, dass jeder 18-Jährige in München auf Anhieb wüsste, wo er eine solche illegal erwerben kann.
Noch interessanter ist dabei die Munition. Auf dem illegalen Waffenmarkt ist es üblich, dass Waffen mit einer geringen Zahl an Patronen zusammen verkauft werden, wenn überhaupt. Nicht aber mit einem schweren Paket von 300 Schuss.
Legal kosten diese in einer billigen Standardversion knapp 80 Euro.
http://www.frankonia.de/9mm+Luger,+Vollmantel/Sellier+%2B+Bellot/Ansicht.html?Artikelnummer=107947Der Täter hat mangels behördlicher Erlaubnisse nun offensichtlich diese Waffen und die Munition illegal erworben oder gestohlen. Ein Polizeisprecher schätzte den Schwarzmarktpreis heute auf mehrere tausend Euro (Munition und Waffe zusammen).
Daher die doch interessante Frage: woher hatte der Täter Waffe und Munition? Und, wenn erworben, woher hatte er das Geld?
Und noch interessanter: Es ist sicherlich nicht unmöglich beides auf dem illegalen Markt zu erwerben, vermutlich auch in München, aber es ist nicht so einfach. Es bedarf sicherlich einiger Planung und kostet einigen Aufwand:
Daher die zweite interessante Frage: wie lange plante der Täter die Tat schon? Und wie kann man Amoklauf und lange Planungsphase miteinander vereinbaren?
Zur Waffe:
Nach Angaben des Präsidenten des bayerischen Landeskriminalamts, Robert Heimberger, benutzte David S. eine 9-mm-Glock, die Nummer war ausgefeilt, die Waffe war also offenbar illegal. Woher der Schütze die Waffe hatte, ist noch unklar. Eine waffenrechtliche Erlaubnis für den Besitz einer Waffe habe der Täter nicht gehabt.
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/amoklauf-in-muenchen-im-rucksack-des-taeters-waren-noch-300-schuss-munition-a-1104415.html