Tote und Verletzte bei Schüssen in Münchner Einkaufszentrum

@Trash43

Trash43 schrieb:Weiss man ob sich das Deutsch-Iranisch auf seine beiden Staatsbürgerschaften bezieht

Es hieß gestern von offizieller Seite, er habe die doppelte Staatsangehörigkeit gehab.

@Rick_Blaine

Rick_Blaine schrieb:Gehen wir mal davon aus, dass es nicht Papas Waffe ist: dann wird schon interessant, ob der Täter Verbindungen in Kreise hat, die wissen wo man so etwas illegal erwerben kann.

Dieser Gedanke beisst sich eben etwas mit dem einsamen mobbing-Opfer das niemand mochte und das keine Freunde hat.

Ja die Frage ist echt gut. Und die richtige Antwort um so mehr.
Bei vielen anderen Amokläufen (oder Attentaten) waren die Schützen legal im Besitz der Waffen und der Munition, zb Erfurt, Robert Steinhäuser, Winnenden, Tim K, und auch Breivik.

Das scheint hier nicht der Fall zu sein.
Ich weiss nicht wie das mit dem vielzitierten "Deepweb" oder "Darknet" ist und ob man da ohne Kontakte/Empfehlung rankommt und einfach wie bei Amazon bestellen kann. Kann es mir nicht so vorstellen.
Die Waffe, Glock 17 semi-automatisch Kaliber 9mm, ist jetzt auch nicht irgendwas was man beim Opa auf dem Speicher aus dem WW I oder II abstaubt, sondern modern.
Insofern ist es das wahrscheinlichste, dass er Kontakte hatte und nicht so doof und total isoliert war wie es auf den ersten Blick scheint. Vll über die Gamer-Szene?
Fragt man sich auch wie gut man im benachbarten Ausland (Tschechien, Österreich ) an solche Waffen rankommt.
In Frankreich und der Schweiz soll das ja vglweise einfach gehen...
Jedenfalls zeigt der Besitz der Waffe und Munition auch die eher langfristige Planung...

@Trash43
Über Ex-Jugoslawien lief früher einiges mit Waffen. Gab zumindest die ein oder andere Verhaftung.

Es ist leider nicht allzuschwer an Waffen zu kommen auf dem Schwarzmarkt.
Nicht viel schwerer als an Drogen zu kommen.
Die illegalen Geschäfte geben sich da gegenseitig die Klinke in die Hand.
Vielleicht kannte er nen Dealer der ihm das über dessen Kontakte besorgen konnte.
Klar dabei besteht das Risiko aufzufliegen... wenn man einfach so bei mehreren Leuten rumfragt.

Und naja man steht nicht eines Tages auf und kommt auf die Idee Leute umzubringen.
Das Ganze hat immer eine Geschichte und somit eine Vorlaufzeit.

@emz
@Rick_Blaine

Vielleicht hat auch jemand gesehen/bemerkt, wie es den jungen ging und hat seinen "Zustand" ausgenützt.

Vielleicht hat er die Waffe und die Munition, von jemand anderen bekommen.
Und musste sie gar nicht erst kaufen.
Ein falscher "Freund" sozusagen.

@Koman
Dass er die Waffe samt Munition geschenkt bekam, nur um damit loszuziehen und Menschen zu öten?

Das glaube ich, können wir getrost auschließen. Einmal, weil dies in diesen Kreisen nicht so ganz üblich ist und dann stellt das Ganze doch einen gewissen Wert dar.

Man darf auch nicht vergessen, dass er schon 2 x Opfer einer Straftat war und somit vielleicht schon mit dem Gedanken eine Waffen zu besorgen gespielt hat bevor er das Bedürfnis hatte Amok zu laufen. Die Waffe vielleicht schon etwas länge besas.
Auch geht niergens ein Terroralarm los weil sich einer ne Pistole besorgt.
Denke da geht erst was wenns mehrere Waffen sind.

Waffen gibt es im internet. Wer sowas will und lesen kann schafft das in kurzer zeit anonym. Darknet lässt grüßen

Trash43 schrieb:Auch wenn das manche wohl als despektierliche Frage ansehen, aber ist was bekannt darüber ob er gläubig war und wenn ja in welche "Richtung"?

@Trash43
ich sehe diese frage als berechtigt an, nachdem es in letzter zeit ja einige
anschläge in europa gab, bei denen die letzten worte der attentäter "alluh akbar" lauteten.
waren die letzten worte des attentäters von münchen "alluh akbar" ?

@egaht
Glaub der letzte Satz von ihm war auf dem Parkhausdach " Lassen sie mich in Ruhe ich habe nichts getan" :D

@emz

emz schrieb:Dass er die Waffe samt Munition geschenkt bekam, nur um damit loszuziehen und Menschen zu öten?

Nein.
Ich stelle mir das eher so vor.
Jemand wollte das Menschen sterben und hat ihn genau "deswegen" unterstützt oder sogar ausgesucht.
Weil er eben die labile Verfassung mitbekommen hat.

Eine Waffe mag für manche "viel wert" sein, aber für andere, sind ein paar tausend euro gar nichts.

SZKYBRNTKR schrieb:Scheint noch nicht bis ins letzte Kaff vorgedrungen zu sein: Ali David S. war DEUTSCHER von Geburt.

@SZKYBRNTKR
klar, der name klingt ja auch so unwahrscheinlich deutsch.
ali david hatte einen deutschen pass, aber auch einen iranischen.
er war also deutsch/iraner oder iran/deutscher.
sucht es euch aus. ich bevorzuge die französische gesetzeslage zum thema.

@egaht

egaht schrieb: ich bevorzuge die französische gesetzeslage zum thema.

Und die ist wie?

@Rick_Blaine und @Koman

Sehr gute überlegung, das ist mir gestern auch in den sinn gekommen.

Woher hat dieser als schüchtern, nette 18 jährige die Glock mit 300 schuss her.

Sehr interessante Frage. Wie Koman schrieb wäre es durchaus möglich das sich hier jemand an dem ich sag mal Psychisch verzweifelten labilen Jungen und seiner Lage bedient hat und ihn quasi zu dieser Tat unterstützt (angeregt) hat im weitesten Sinne.

Ist zwar reine spekulation aber möglich wäre das durchaus.

Freundlicher Gruß

edit:

So einfach wie sich manche das vorstellen ist es gar nicht an eine Waffe zu kommen.

Legal schon mal gar nicht da weiß ich von was ich spreche, und illegal wird das auch nicht im handumdrehen zu machen sein nehme ich mal ganz stark an. Wenn doch wäre das ja wirklich nicht so prickelnd um nicht zu sagen erschreckend.

@egaht
Was du "bevorzugst" ist völlig irrelevant und in Frankreich sind wir auch nicht. Jemand der einen deutschen Pass hat ist Deutscher, Punkt, Ende, aus. Und jemand der zwei Pässe hat ist eben beides, in diesem Fall Deutscher und Iraner.

Es wird zwar immer wieder salopp behauptet, es sei so einfach in Deutschland, eine illegale Waffe zu besorgen, und das ominöse deep web helfe dabei, aber ich wage einmal zu behaupten ganz so einfach ist es doch nicht. Vor allem nicht für teenager die nicht im Milieu zu Hause sind.

Und davon sollen wir hier ja ausgehen: ein 18-jähriger, der in einer der sichersten Grosstädte Deutschlands aufwächst, und dort auch in einem relativ guten Viertel, in einer Stadt, in welcher die Polizei weit weniger überfordert ist als z.B. in Berlin oder Hamburg, und die daher den illegalen Waffenmarkt vermutlich besser im Griff hat als anderswo, der auch keinerlei Vorstrafen aufweist oder sonstige Kontakte in ein kriminelles Milieu - der soll also nun an eine moderne Pistole geraten sein. Eine Glock, nicht eine der vielen Ceskas die aus Jugoslawien wieder zurück nach Mitteleuropa schwappen, und schon gar keine russische Pistole aus alten Armeebeständen, sondern eine österreichische Glock. Jahrelang ein Lieblingsmodell vieler Polizeibehörden und sonstiger Dienstwaffenträger. Eine Pistole mit recht hohem Schwarzmarktpreis, wie die Polizei heute sagte.

Dazu hat irgendeine Person, vermutlich nicht der Täter, sich die Mühe gemacht, die Herkunft der Pistole zu verschleiern.

Und dann besorgte sich der Täter noch mehr als 300 Schuss passende Munition.

Ich glaube nicht, dass er die mal schnell beim freundlichen Drogenhändler am Hauptbahnhof bekommen hat.

Jugendliche Amokläufer, so grausig ihre Taten generell auch sind, haben in der Vergangenheit relativ wenig kriminelle Energie bei der Planung ihrer Taten gezeigt: wie schon jemand hier geschrieben hat, sind die bekannten Taten fast immer mit Waffen verübt worden, die legal irgendwo im Bekannten- oder Verwandtenkreis vorhanden waren, sei es bei den Amokläufen in Deutschland, oder im Ausland.

Und nicht zu vergessen ist, dass der Schwarzmarkt gute Preise verlangt: Der Polizeibeamte gestern schätzte die Kosten für die Glock und die Munition auf "mehrere Tausend Euro."

Da der Täter ja angeblich noch Schüler gewesen sein soll, frage ich mich woher er das Geld hatte und warum das Fehlen des Geldes nicht aufgefallen ist, sollte er es ausgegeben haben.

Ich will hier gar keine VT starten und schon gar nicht a la Gabriel mal wieder verschärfte Waffengesetze fordern (die Waffe war ja offensichtlich illegal, all die Waffengesetze haben wieder einmal nichts genutzt), aber ich will doch wirklich wissen, wer in München 18-Jährige mit dem Werkzeug für einen Massenmord versorgt.

@Rick_Blaine

Mit Verschwörung hat deine Fragestellung auch rein gar nichts zu tun.

Das sind berechtigte fragen auf die Antworten her müssen, der Polizei in München wird sicherlich nicht Langweilig in nächster Zeit.

Ich kenne dieses Deep Web zwar nicht, kann mir aber nicht vorstellen das da ein 18 Jähriger der ja anscheinnd nichts aber auch gar nichts Kriminelles in seinem Leben angestellt hat so einfach an eine Glock mit 300 Schuss kommt. Das halte ich fast für ausgeschlossen, oder ich kenne mich da einfach nicht aus was es dann aber auch nicht besser machen würde....


Gruß

So ist es wohl. Freilich kann man Waffen im Internet besorgen, das ist keine Frage, das bestätigt die Polizei auch immer wieder - aber es ist eben nicht so einfach, wie ein Buch bei amazon bestellen.

Man muss wissen wo und wie. Die illegalen Händler haben immer Angst vor verdeckten Ermittlern, und unser unbedarfter teenager-Kunde muss dazu noch damit rechnen, von dem einen oder anderen unehrbaren Ganoven abgezockt zu werden. Ein ängstlicher und schüchterner teenager mit 2000 Euro in der Hand an einer dunklen Strassenecke darf sich da nicht immer auf die Ehrlichkeit unter den Ganoven verlassen.

Nein, ein wenig mehr know how gehört m.E. schon dazu. Und das bedeutet meistens mehr know whom als know how, oder auf Deutsch: es ist wichtiger zu wissen "wen," als "wie."

@Rick_Blaine
Man braucht die richtigen Kontakte, das ist richtig, aber die findet man dank Facebook und Konsorten im Vergleich zu früher denkbar einfacher. Und er hatte ja Zeit, so einen erweiterten Selbstmord plan man ja von langer Hand. Da er offensichtlich in finanziell geordneten Verhältnissen aufgewachsen ist, ist auch das Geld vielleicht eher ein kleineres Problem.