Heiko Maas legt neuen Gesetzentwurf für Mordparagraphen vor

LOleander schrieb: unterschwelliger Nazi bin, rein aufgrund der Threaderstellung.

Wild Dinge zu behaupten macht dich auch nicht glaubwürdiger.

@Nerok

Nerok schrieb:was jetzt nicht möglich ist da es automatisch eine sehr hohe Strafe für das Merkmal "Heimtücke" gibt.

Weisst Du das? Ich würde das so nicht annehmen, dass ein Richter so vorgeht.
Und ich meine auch zu wissen, dass es Urteile gibt, die auf Mord aber nicht auf 15 Jahren / lebenslang lauten. Wie das gehen soll, ist mir allerdings auch nicht klar. Ich meine Mord im milder schlimmen Fall? Und wenn mildernde Umstände, müssten die dann nicht in das Strafmass der Rechtsfolge des Paragraphen eingebettet werden, was eben bei Mord wegen der zwingenden Rechtsfolge nicht geht?

@Nerok
@stereotyp
Schlimmstenfalls sollte man die Person in die Klinik einweisen, aber nicht in den Knast würde ich mal sagen und lebenslang dafür zu kriegen ist ja mehr als absurd.

@Venom

Venom schrieb:Schlimmstenfalls sollte man die Person in die Klinik einweisen, aber nicht in den Knast würde ich mal sagen und lebenslang dafür zu kriegen ist ja mehr als absurd.

Dazu müsste sie schuldunfähig (§20 StGB) gesprochen werden. ;)

@1.21Gigawatt

1.21Gigawatt schrieb:Da liegst du aber schlicht und einfach falsch.

Dann kläre mich auf...
Woran machst Du das fest?

Ist ja schon lange aus dem Fokus... aber an diesen Fall kann ich mich noch erinnern....

Haftstrafe wegen Totschlags

Am 2. November 1982 wurde Marianne Bachmeier vor Gericht zunächst wegen Mordes angeklagt. Später ließ die Anklage den Mordvorwurf fallen. Nach 28 Verhandlungstagen einigte sich die Kammer auf das Urteil. Vier Monate nach Verfahrenseröffnung wurde sie am 2. März 1983 von der Schwurgerichtskammer des Landgerichts Lübeck wegen Totschlags und unerlaubten Waffenbesitzes zu sechs Jahren Haft verurteilt. Damit ging einer der aufsehenerregendsten Prozesse der Nachkriegszeit zu Ende. Nach drei Jahren Haft wurde sie vorzeitig aus dem Gefängnis entlassen

Wikipedia: Marianne Bachmeier

@Gwyddion
Aber das ist zumindest juristisch sauber.

Vielleicht möchte Herr Maas diese Neuregelung in Anbetracht
der ganzen Zuwanderer, die sich noch nicht in unserem
Kulturkreis zurecht gefunden haben, einführen.
Ehrenmord, was ist schon?

Was ist schon dabei, muss es heissen.

@zerov
Danke, wenigstens Du hast verstanden, worauf ich hinaus bzw. nicht hinaus wollte und danke, das Du versucht hast, das klar zu stellen, ist nur leider sinnlos bei manchen ;)

und Du @NothingM solltest nicht nur lesen, sondern auch verstehen üben und das interpretieren denen überlassen, die es können, vielen Dank.

@spookytooth
wie kommst Du darauf?

spookytooth schrieb:Vielleicht möchte Herr Maas diese Neuregelung in Anbetracht
der ganzen Zuwanderer, die sich noch nicht in unserem
Kulturkreis zurecht gefunden haben, einführen.
Ehrenmord, was ist schon?

Sicher...wenn wir uns ganz doll anstrengen, können wir Flüchtlinge bestimmt auch noch für das Aussterben der Dinosaurier und beide Weltkriege verantwortlich machen.

@Gwyddion

Gwyddion schrieb:Dann kläre mich auf...
Woran machst Du das fest?

Dem Fakt, dass es zehntausende Fälle von erfolgreicher Resozialisierung von Schwerverbrechern gibt und Länder, in denen das Justizsystem auf eben jene Resozialisierung ausgelegt ist und Haftsraften niedriger sind, DEUTLICH niedrigere Rückfallquoten und niedrigere Kriminalitätsraten haben.

Die Härte der Strafen in einem Land korreliert direkt mit der Kriminalitätsrate. Je härter die Strafen, umso krimineller die Bevölkerung. Es gibt keine Anhaltspunkt für die Behauptung, dass härtere Strafen Straftäter effektiver abschrecken und für eine sicherere Gesellschaft sorgen, im Gegenteil.

mein post war an @Zerox hab mich vertippt

Typischer Wutbürger thread. Schade.

LOL...das erste mal, dass ich dir zustimme.

Leute, das Mittelalter ist vorbei. Was habt ihr nur immer alle mit euren beknackten drakonischen Strafen??

@1.21Gigawatt:

1.21Gigawatt schrieb:Die Härte der Strafen in einem Land korreliert direkt mit der Kriminalitätsrate.

Das ist allerdings so betrachtet zunächst mal eine belanglose statistische Tatsache zumal Korrelation keine Kausalität impliziert. Vielleicht ist es nicht so: "Hohe Strafen -> Folglich viele Verbrechen" sondern vielmehr so: "Viele Verbrechen -> Folglich hohe Strafen". Also dass die Länder wo besonders viele Verbrechen begangen wurden eben besonders strenge Gesetze erlassen mussten z.B. weil sie ein schwaches Sozialsystem hatten und bestimmten Bevölkerungsteilen keine Perspektive bieten konnten. Dann wäre die Kausalität aber "Schwaches Sozialsystem -> Folglich viele Straftaten" und die hohen Strafen wären ein Folgeprodukt dieses Kausalzusammenhangs. Solange wir das nicht wissen ob es nun so oder so ist kannst du keine Schlussfolgerung aus deinen Daten ziehen.

@jimmy82

jimmy82 schrieb:Das ist allerdings so betrachtet zunächst mal eine belanglose statistische Tatsache zumal Korrelation keine Kausalität impliziert.

Isoliert betrachtet schon, aber kombinierte mit anderen Daten und wissenschaftlicher Forschung in dem Feld, ist es eben nicht mehr bloße Korrelation.

jimmy82 schrieb:Solange wir das nicht wissen

Man weiß aber welche Art von Justiz effektiver ist.
Es gibt die theoretische Forschung und die Realität, die die Theorie bestätigt.

Nicht nur das man belegen kann, dass die "Kuscheljustiz" besser funktioniert, man kann auch belegen, dass harte Strafen, selbst die Todesstrafe, keine stärkere abschreckende Wirkung hat als lebenslange Gefängnisstrafen oder zeitlich begrenzte Freiheitsstrafen.

Das liegt hauptsächlich daran, dass Schwerverbrecher vor ihren Taten nicht abwägen ob bspw. ein Mord das Risiko wert ist bestraft zu werden. Die Vorstellung, dass sich jemand überlegt jemanden zu töten, es dann aber nicht tut, weil er dafür lebenslang in den Knast wandern würde, er es aber tun würde wenn er nur 20 Jahre in den Knast müsste, ist absurd.

@1.21Gigawatt:

Da stimme ich dir zu.

@1.21Gigawatt
Den meisten geht es auch gar nicht darum, die Kriminalitätsrate zu senken oder das Rückfallrisiko möglichst niedrig zu halten - was schließlich menschlicher und auch vorteilhafter für die Gesellschaft ist, ist trotzdem doof, weil solche Menschen ihren Blutdurst befriedigen wollen und das natürlich nicht möglich ist, wenn wir Straftäter nicht im dunklen Loch verkümmern lassen oder sie um den Verstand foltern oder öffentlich hängen.
Da geht es nur um Rache, dass das nicht wirklich was bringt ist ja egal. Außerdem ist Menschenrechte aberkennen, weil man es für richtig hält, so ziemlich das, was auch die meisten Mörder tun, aber auch das ist egal, weil man ja zu den Guten zählt. ;)

@Topic: Finde ich ganz gut. Fünf Jahre kommen mir erst einmal kurz vor, könnten in sehr seltenen Fällen aber sicher sinnvoll sein.
Das alles heißt ja nicht, dass jetzt jeder Mörder seinen Spaß haben kann, ohne eine richtige Strafe zu fürchten.

Nehmen wir einmal den Fall: Ein Kind wird brutal vergewaltigt und umgebracht. Doch aus Mangel an Beweisen wird der Täter frei gesprochen. Der Vater des Kindes weiß aber dass der Mann doch der Täter ist. Daher bringt er diesen um indem er ihn von hinten erschießt. Nach aktueller Gesetzeslage wäre das ein Mord mit dem Mordmerkmal der Heimtücke. Man müsste den Vater lebenslang einsperren. Nach neuer Gesetzeslage könnte man ihm 5 Jahre geben. Frage an die Lynchjustizfraktion: Fändet ihr das in diesem Fall dann nicht korrekt?

Jetzt kommt bestimmt gleich: "Naja gut für so einen Sonderfall ja ok..." Aber genau das sagt ja das Gesetz aus. Für "so einen Sonderfall" machen wir eine Ausnahme wobei eben offen gelassen wird welche Sonderfälle das so sein könnten.

Interessante Seiten, um das ein oder andere zu recherchieren :D

http://archive.is/search/?q=Lebensl%C3%A4nglich
http://www.bmjv.de/SiteGlobals/Forms/Suche/Servicesuche_Formular.html?nn=6425014&resourceId=6427246&input_=6425014&pageLocale=de&templateQueryString=Mord&submit.x=0&submit.y=0