@Negev Negev schrieb:Dabei Frage ich mich:
Muss man jedem Flüchtling gleichzeitig Asyl gewähren? Also muss man jeden Flüchtling Integrieren?
Du vermischt da mehrere Sachen, die zwar zusammenhängen, aber nicht gleichbedeutend sind.
Nicht jeder, der behauptet, Flüchtling zu sein oder der öffentlich bzw. von Supportern so genannt wird, ist auch ein Flüchtling.
Wenn er seinen Asylantrag gestellt hat und der als berechtigt eingestuft wurde, dann erst ist er offiziell ein Flüchtling.
Danach hängt es davon ab, wie lange er im Land bleibt oder bleiben muss.
Der Asylstatus ist eigentlich nur ein Schutz und Aufnahme auf Zeit, unter bestimmten Umständen kann er sich später in dauerhafte Aufenthaltserlaubnis verwandeln, irgendwann kann man dt. Staatsbürger werden usw.
Aber grundsätzlich gilt: Wenn die Verhältnisse im Herkunftsland des Flüchtlings es zulassen, dann muss die Person auch wieder dorthin zurückkehren, wenn nicht besondere Gründe vorliegen, die dagegen sprechen. Schwere, Krankheit, entstandene Familienbande mit Deutschen...
Integration von Asylbewerbern ist also erstmal eine Integration auf Zeit.
Für wichtig halte ich es in jedem Fall, den Menschen was sinnvolles zu tun zu geben für die Zeit, wo sie hier sind.
Sprachkurse, Bildung und Fortbildung (ich bin auch dafür, die Teilnahme an solchen Kursen zur Pflicht zu machen), Betätigungsmöglichkeiten, ausreichend gute Wohnverhältnisse, das Nahebringen der dt. Regeln und Gesetze...
Aber jeden Flüchtling dauerhaft integrieren MUSS man nicht. Wenn er nicht will, sondern nur in seiner eigenen Gemeinschaft leben, dann wäre ich auch dafür, eben staatliche Leistungen einzuschränken. Ich finde es völlig okay, solche Leistungen auch für Flüchtlinge an bestimmte Bedingungen zu knüpfen.
Ja ich denke sogar, dass es positiv für die Idee des Asyls insgesamt ist, wenn das nicht nur den Charakter einer großmütigen, milden Gabe hat, die der reiche Deutsche gewährt, obwohl er eigentlich gar nichts von dem anderen Menschen wissen will.
Es hat dann mehr einen Handels- oder Vertragscharakter, der Asylberechtigte ist dann nicht nur ein Konsument oder Bittsteller, sondern ein Partner. Ich finde, das fördert auf gesunde Weise das Selbstvertrauen und den Umgang beider Parteien.
Wenn es so schwierig ist, Flüchtlinge zu Integrieren, reicht es nicht, Ihnen einfach nur Schutz zu gewähren?
Man könnte Flüchtlingslager aufbauen, die mit der nötigen Infrastruktur ausstatten sind.
Das heißt z.B. auch Schulen für Kinder und Jugendlichen.
Das hast du irgendwie nicht durchdacht, finde ich
:DDann gibt`s auf einmal ,,Ausländerstädte"? Oder syrische, afghanische, somalische etc. Städte mitten in Deutschland, Österreich und Schweiz oder Schweden? Und in den Städten gibt es dann eigene Gesetze entsprechend des Herkunftslandes und der heimischen Kulturen, eigene Ordnungsdienste und das Gastland darf lediglich zahlen?
Man hat ähnliche Fehler in Deutschland schon gemacht, als die Gastarbeiter anfingen, in D. zu bleiben, statt wieder nach Hause zu ziehen, da hat man auch die gemeinsame Ansiedelung abseits der Deutschen gefördert.
Die Folgen sehen wir heute in vielen Großstädten, wo man sich in manchen Stadtteilen wie in einem fremden Land fühlt, wo sich ein ghettoisierter Zustand entwickelt hat.
Nein, bitte keine eigenen, ethnischen Viertel oder Städte für Flüchtlinge.
Die beste Idee ist es, selbst wenn sie nur zeitweilig bleiben, sie dezentral in vernünftigen Verhältnissen unterzubringen und ihnen sinnvolle Beschäftigungs- und Bildungsmöglichkeiten zu bieten.
Selbst diejenigen, die schließlich wieder gehen (müssen), werden davon profitieren, was sie in der Zwischenzeit gelernt haben und können Wissen und Kontakte nutzen, um ihr Heimatland wieder aufzubauen.
Abgesehen davon mag ich mich auf keinen Fall mit dem Wort ,,Lager" abfinden, das erinnert mich auf unangenehme Weise an echte Ghettos.