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Die islamische Reformation - Mohammed bin Luther?
22.01.2016 um 11:08Hallo :)
In diesem Thread würde ich gerne folgendes diskutieren:
Obwohl die katholische Kirche durchaus nicht die älteste, christliche Kirche ist (im afrikanischen/orientalischen Raum bestanden schon vor Gründung der kath. Kirche größere, christliche Gemeinschaften), war sie jedoch über viele Jahrhunderte in Europa die einflussreichste und größte, mit dem christlichen Glauben verbundene Organisation.
Die katholische Kirche prägte das Christentum entscheidend und hatte somit große Bedeutung für eine relativ einheitliche Entwicklung der Lehre. Natürlich gab es immer wieder innerkirchliche Auseinandersetzungen, Bewegungen und Agenden, nichtsdestotrotz bewirkte die kath. Kirche lange Zeit eine vergleichsweise einheitliche, christliche Lehre.
Ebenso, wie der Islam im orientalischen Raum, prägte das Christentum in Europa in entscheidendem Maße Kultur, soziale Verhältnisse und die Entwicklung der Wissenschaften.
Die große Machtfülle der kath. Kirche und ihre Einheitlichkeit bedeuteten jedoch auch eine Behinderung der geistigen, wissenschaftlichen und sozialen Entwicklungen. Wen wundert es - wer an die Macht gelangt ist, strebt meist danach, sie auch zu sichern und zu erhalten. Von der Institution ,,Katholische Kirche" profitierten viele Menschen durch Berufe, Ämter und Einfluss.
Eine entscheidende Wende trat erst mit der Person Martin Luthers und der maßgeblich von ihm angestoßenen Reformation ein.
Luther prägte die Grundsätze der 4 soli (sola gratia, solus christus, sola fide, sola scriptura) und vertrat unter anderem die Ansätze, dass alle Menschen das Recht haben sollten, die Bibel in ihrer eigenen Sprache zu lesen, selbst auszulegen und in direkten Kontakt mit Gott zu treten.
Sie sollten nicht mehr zwangsläufig eine katholische Kirche als Mittler zwischen sich und Gott benötigen. Man sollte sich frei für oder gegen Gott entscheiden können (was natürlich jeweils Konsequenzen hätte, logisch).
Vielen gilt Martin Luther beziehungsweise der von ihm vertretene Geist als ein Vorläufer der Ära der ,,Aufklärung" in der westlichen Welt, die zu einer stärkeren Säkularisierung, humanistischen Ideen, wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklungen führte und entscheidend mithalf, die westliche Welt auf den Entwicklungsstand zu bringen, auf dem sie sich heute befindet.
Auch ermöglichte es die Ära der Aufklärung, dass säkular und religiös orientierte Menschen relativ friedlich zusammenleben konnten.
Auf der anderen Seite breitete sich in der islamischen Welt religiöser Extremismus aus, die geistige und wissenschaftliche Entwicklung stagnierte oder bildete sich leider gar zurück, die Gesellschaften blieben beherrscht vom Clandenken, von Königshäusern und Diktatoren.
Der vor einigen Jahren noch hoffnungsvoll bejubelte ,,arabische Frühling" hat sich in einen dunklen ,,arabischen Winter" verwandelt.
Thema der Diskussion:
Braucht es eine islamische Reformation, braucht es einen ,,Mohammed bin Luther", um auch in der islamischen Welt für eine Ära der Aufklärung mit ihren positiven Folgen zu sorgen?
Kann ein Mohammed bin Luther in der islamischen Welt Erfolg haben oder verhindern bisherige Entwicklung und Zustand der islamischen Religion eine entsprechende Reformation und Aufklärung?
Welchen Beitrag könnte die ,,aufgeklärte, westliche Welt" leisten, um eine islamische Reformation, die zu einer Ära der Aufklärung führt, zu unterstützen?
In diesem Thread würde ich gerne folgendes diskutieren:
Obwohl die katholische Kirche durchaus nicht die älteste, christliche Kirche ist (im afrikanischen/orientalischen Raum bestanden schon vor Gründung der kath. Kirche größere, christliche Gemeinschaften), war sie jedoch über viele Jahrhunderte in Europa die einflussreichste und größte, mit dem christlichen Glauben verbundene Organisation.
Die katholische Kirche prägte das Christentum entscheidend und hatte somit große Bedeutung für eine relativ einheitliche Entwicklung der Lehre. Natürlich gab es immer wieder innerkirchliche Auseinandersetzungen, Bewegungen und Agenden, nichtsdestotrotz bewirkte die kath. Kirche lange Zeit eine vergleichsweise einheitliche, christliche Lehre.
Ebenso, wie der Islam im orientalischen Raum, prägte das Christentum in Europa in entscheidendem Maße Kultur, soziale Verhältnisse und die Entwicklung der Wissenschaften.
Die große Machtfülle der kath. Kirche und ihre Einheitlichkeit bedeuteten jedoch auch eine Behinderung der geistigen, wissenschaftlichen und sozialen Entwicklungen. Wen wundert es - wer an die Macht gelangt ist, strebt meist danach, sie auch zu sichern und zu erhalten. Von der Institution ,,Katholische Kirche" profitierten viele Menschen durch Berufe, Ämter und Einfluss.
Eine entscheidende Wende trat erst mit der Person Martin Luthers und der maßgeblich von ihm angestoßenen Reformation ein.
Luther prägte die Grundsätze der 4 soli (sola gratia, solus christus, sola fide, sola scriptura) und vertrat unter anderem die Ansätze, dass alle Menschen das Recht haben sollten, die Bibel in ihrer eigenen Sprache zu lesen, selbst auszulegen und in direkten Kontakt mit Gott zu treten.
Sie sollten nicht mehr zwangsläufig eine katholische Kirche als Mittler zwischen sich und Gott benötigen. Man sollte sich frei für oder gegen Gott entscheiden können (was natürlich jeweils Konsequenzen hätte, logisch).
Vielen gilt Martin Luther beziehungsweise der von ihm vertretene Geist als ein Vorläufer der Ära der ,,Aufklärung" in der westlichen Welt, die zu einer stärkeren Säkularisierung, humanistischen Ideen, wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklungen führte und entscheidend mithalf, die westliche Welt auf den Entwicklungsstand zu bringen, auf dem sie sich heute befindet.
Auch ermöglichte es die Ära der Aufklärung, dass säkular und religiös orientierte Menschen relativ friedlich zusammenleben konnten.
Auf der anderen Seite breitete sich in der islamischen Welt religiöser Extremismus aus, die geistige und wissenschaftliche Entwicklung stagnierte oder bildete sich leider gar zurück, die Gesellschaften blieben beherrscht vom Clandenken, von Königshäusern und Diktatoren.
Der vor einigen Jahren noch hoffnungsvoll bejubelte ,,arabische Frühling" hat sich in einen dunklen ,,arabischen Winter" verwandelt.
Thema der Diskussion:
Braucht es eine islamische Reformation, braucht es einen ,,Mohammed bin Luther", um auch in der islamischen Welt für eine Ära der Aufklärung mit ihren positiven Folgen zu sorgen?
Kann ein Mohammed bin Luther in der islamischen Welt Erfolg haben oder verhindern bisherige Entwicklung und Zustand der islamischen Religion eine entsprechende Reformation und Aufklärung?
Welchen Beitrag könnte die ,,aufgeklärte, westliche Welt" leisten, um eine islamische Reformation, die zu einer Ära der Aufklärung führt, zu unterstützen?