Der ALGII-/Bürgergeld-Thread
26.08.2022 um 18:24Luminita schrieb:Und zu anspruchsvoll dürfen sie auch nicht sein, sonst wirds nix. Da gibt es halt nunmal eine Tendenz zu Unzuverlässigkeit - gilt natürlich nicht für alle, aber als Süchtiger ist jeden Morgen pünktlich um 8 anzutanzen ist sicher nicht so einfach.
sacredheart schrieb:Man muss richtigerweise antizipieren können, dass eine Suchterkrankung kein seltener Grund ist, langzeitarbeitslos zu sein und dass die fortbestehende Sucht ein Hinderungsgrund sein kann, solche Arbeiten zu verrichten und dass eine gewisse Toleranz dieses Suchtverhaltens zumindest diese Hemmschwelle senken kann.Ihr habt alle ein Bild von Suchtkranken, da wird mir schlecht.
Ich selbst, als trockener Alkoholiker, habe diverse Therapien gemacht, gehe regelmäßig zu den Anons usw. Zumindest bei Alkoholikern würdet Ihr bei fast keinem bemerken, das diese Alkoholiker sind. 90% der Alkis mit denen ich zu tun habe, stehen fest im Job, in allen Bereichen, und dessen Umgebung denkt, das derjenige "normal" trinkt. Auch bei mir hat mich niemand für einen Alki gehalten bis ich selbst die Reissleine gezogen habe.
Und wie gesagt, so ziemlich jeder den ich auf meinen langen Jahren im Kampf gegen den Alkoholismus kennengelernt habe, steht mit beiden Beinen voll im Leben. Ich glaube der "saufende Langzeitarbeitslose" der morgens mit der Dose am Bahnhof steht ist eher die Ausnahme. Es gibt ca 3 Millionen Menschen mit Alkoholproblemen in Deutschland, es gibt ca 3.6 Millionen Hartz 4 Bezieher. Diese beiden Zahlen übereinander zu legen ist zu platt.