@Realo Hallo
:)Realo schrieb:Ich hoffe sehr, dass ich mich irre und einfach nur wieder mal viel zu schwarz sehe.
Das denke ich auch. Ist in gewisser Weise verständlich, wenn man sich Medienberichte, Demos und Diskussionen des vergangenen Jahres ansieht. Schaut man nicht genau hin und denkt man nicht genau nach, könnte man den Eindruck kriegen, dass immer mehr Deutsche immer fremdenfeindlicher werden.
Hier bietet sich aber auch schon ein Teil der Lösung: Nicht so viele Medienberichte und Diskussionen, vor allem online, konsumieren!
Diese bilden nicht die Wirklichkeit an sich ab, sondern nur einen kleinen Teil.
Am liebsten wird sich von Rechten, Linken und Religiösen lautstark geäußert, wenn ihnen irgendwas nicht passt.
Läuft was gut, wird es als selbstverständlich hingenommen. Es fehlt in unserer Gesellschaft heute die Wertschätzung positiver Zustände und Ereignisse.
Dann wird lautstark und in drastischen Worten die eigene Meinung verkündet, wie eine unumstößliche Wahrheit und das, ohne überhaupt wirklich nachgedacht zu haben und ohne alle Aspekte des Themas zu verstehen und bedacht zu haben.
Begründungen bestehen gerne in persönlichen Erfahrungen. Oder im schnell rausgekramten Onlineartikel, der [beliebige Behauptung einfügen] beweist.
Auch Medien haben mit ihrer Berichterstattung einen großen Anteil daran, wie die Leute die Welt sehen.
Wenn sie ständig und exzessiv über negative Zustände berichten, entsteht bei vielen der Eindruck, es gäbe wirklich nur negative Zustände, alle würden ärmer, die Welt immer schlechter usw.
Wird sie nicht. Wie du selbst schon geschrieben hast, es geht so vielen Menschen, wie noch nie, so gut, wie noch nie in Deutschland.
Es ist, von einigen Vierteln in einigen Städten, ausgesprochen unwahrscheinlich, dass man Opfer eines Gewaltverbrechens oder Terroranschlags wird, es gibt keine Warlords und Todesschwadronen...
Der größte Teil der Welt hätte gerne unsere Probleme
;)Leider machen sich halt Erfolgsgeschichten von gelungener Integration, von positivem Zusammenleben und dergleichen nicht so gut auf der Titelseite, also gehen sie unter in der Berichterstattung.
Der gewöhnliche Mensch in D. kauft sein Boulevardblatt nicht, um zu lesen, dass die Gesellschaft gut läuft und Probleme überwunden wurden, sondern um sich aufzuregen.
Aber diese negativen Zustände sind nur TEILE der Realität, nicht DIE Realität in Deutschland.
Und wenn meinetwegen 10.000 oder 20.000 Schreihälse auf so einer Pegida- oder AfD-Demo rumlaufen, dann sieht das auf den ersten Blick nach viel aus und macht was her, wenn die rumschreien:,,Wir sind das Volk, macht, was wir sagen, wir wollen keine Ausländer/Moslems...".
In Wahrheit sind 10.000 von ~80.000.000 Einwohnern Deutschlands gerade einmal 0.0125%.
20.000 von 80 Millionen sind 0.025%
Diese Clowns sind zwar ein Teil des Volkes, aber nur ein ganz winziger Teil. Sie kommen nicht einmal in die Nähe davon, auch nur 1% des dt. Volkes zu repräsentieren.
Also sollte man auch nicht so extrem in Panik und Missgunst gegenüber den Deutschen ausbrechen und Land und Gesellschaft dem Untergang nahe sehen.
Realo schrieb:Ich kann nur jedem raten, der jünger als 30 ist, auszuwandern, denn das hier wird wohl leider zum dritten Mal in unserer Geschichte erneut kein gutes Ende nehmen, denn die Bestie ist los. Wo Verstand vor die Hunde gegangen ist und politisches Bewusstsein durch Triebhaftigkeit ersetzt worden ist, kann nur ein neuer Totalitarismus entstehen.
Ja, das ist natürlich eine Lösung.
Alle ,,Schlauen", Aufgeklärten, Humanisten, echte Christen, Vernünftige, Tatkräftige wandern aus und verlassen Deutschland.
Weisst du, wer sich darüber am allermeisten freut?
Die Dummen und die Neonazis
;)Wenn der Klügere immer nachgibt, gewinnen schließlich die Dummen und Brutalen.
Die Nationalsozialisten sind auch nur groß geworden, weil man sie hat machen lassen.
GERADE wenn Gesellschaften zu kippen drohen - und das sehe ich in Deutschland nicht als gegeben - braucht es intelligente, vernünftige und tatkräftige Menschen mit Führungsqualitäten und Willen zum Engagement, um das zu verhindern!
Es ist an der Zeit, dass wir aufhören, Demokratie, Menschenrechte, Bürgerrechte, Freiheiten, westliche Werte als selbstverständliche Dinge zu begreifen, die einfach so vom Himmel fallen.
Es sind Werte und Konstrukte, die AKTIV VERTEIDIGT werden müssen und die es sich zu verteidigen LOHNT!
Über die Haltung:,,Nee, ich hau mal lieber ab, diese blöden, dummen Rechten..." freuen sich gerade die, die man nicht leiden kann und verachtet.
Realo schrieb:Schon die Frage zeigt das Unverständnis der Deutschen, mit anderen, die zu uns wollen oder schon hier sind, aber "mit Migrationshintergrund", demokratisch umzugehen. Denn was dabei unter "Integration" verstanden wird, ist nichts anderes als Anpassung: Die anderen haben sich uns gefällig anzupassen. Was schon allein dadurch nicht geht, weil sie nicht ihren Teint wechseln können, um als "Deutsch" akzeptiert zu werden, denn wir denken immer noch rassistisch. Jedenfalls die "bürgerliche Mitte" und besonders unsere armen "besorgten Bürger".
Ja, jetzt ein wenig Deutschenbashing, toll, das ist natürlich superhilfreich ^^
NATÜRLICH müssen sich Menschen ausländischer Herkunft, wenn sie nach Deutschland kommen, AUCH anpassen!
Was denkst du denn?
Das ist in jedem Land der Welt so, dass man sich zu einem gewissen Grad nach den Gepflogenheiten des Landes und der Einheimischen zu richten hat!
Wenn die Einheimischen es nicht wollen, dass man Alkohol säuft oder sich mit nackten Möpsen und Mini-Tanga an den Strand legt, sondern abstinent lebt und sich bedeckt kleidet, sind das vollkommen legitime Forderungen.
Wer glaubt, in einem völlig fremden Land mit völlig anderer Kultur, anderen Traditionen und Werten exakt genauso leben zu können und zu müssen, wie zu Hause, der ist schlicht und ergreifend zutiefst arrogant.
Arrogant und naiv.
Wenn die Regel bei dir zu Hause lautet:,,Es wird nicht geraucht, die dreckigen Schuhe werden draußen stehen gelassen und aufgeräumt wird gemeinsam", dann kann ich nicht erwarten, bei dir rauchen zu dürfen, mit dreckigen Schuhen herumlaufen zu dürfen und mir alles von dir servieren zu lassen oder?
;)Also, selbstverständlich müssen sich Neuankömmlinge in einer Gesellschaft AUCH anpassen.
Das ist keine ganz speziell deutsche Forderung, sondern eine weltweite Forderung.
Wer sich partout nicht anpassen will, kann gerne gehen, Reisende soll man nicht aufhalten.
Richtig ist, was du später auch geschrieben hast, dass Integration keine Einbahnstraße ist, sondern aktive Anstrengungen und Änderungen beiderseits erfordert.
Der Einheimischen und der Neuankömmlinge. Keiner der beiden kann erwarten, dass er nichts zu tun braucht und ihm der andere alles recht mache.
Im Diskurs miteinander muss man bestimmen und austarieren, welche eigenen Werte und Lebensweisen absolut nicht verhandelbar sind und über welche man reden kann.
Für mich sind zum Beispiel die Werte des Grundgesetzes und Menschenrechte nicht verhandelbar. Genauso, wie ein säkularer Rechtsstaat.
Es ist mir beispielsweise gleichgültig, ob jemand anderes gerne Stammesrecht oder göttliche Urteilssprüche oder Scharia haben möchte, um sich besser zu fühlen.
Es ist mir auch egal, ob jemand einen rein muslimischen Staat Deutschland möchte, mit der betreffenden Person werde ich sicher nicht warm werden
;)Vor ein paar Jahren hat hier in der Stadt ein ,,Ehrenmörder" rumgetönt, in Kabul wäre er schon längst wieder draußen (er hatte seine Schwester ermordet, weil die nicht traditionell-afghanisch leben wollte, eine hübsche, junge Frau). Und seine Familie hat rumgeheult, weil man IHN für seinen Mord bestrafen wollte. Nicht wegen der getöteten, jungen Frau.
Ehrenmorde akzeptieren? No way! Wer darauf steht, soll zurück nach Afghanistan gehen oder sonstwo glücklich werden, in Deutschland würde ich es auf keinen Fall akzeptieren, wenn Ehrenmorde Teil der Kultur werden sollten, damit sich andere wohler fühlen!
Dagegen Islamunterricht an Schulen? Der Wunsch nach Gebetsräumen? Ein muslimischer Feiertag?
Chinesische Neujahrfeiern? Oder einfachere Möglichkeiten, afrikanische Lebensmittel einzuführen? Warum nicht, ist doch okay.
Es liegt nicht nur an den Deutschen und es liegt nicht nur an den Ausländern, wenn Integration nicht klappt.
Sondern an beiden!
Und ebenso: WENN Integration gelingt und erfolgreich verläuft, dann liegt es an BEIDEN Beteiligten.
Realo schrieb:Wenn wir mit uns und mit "den Ausländern hier" endlich mal anfangen wollen demokratisch auszukommen, müssen wir unsere Perspektive ändern, und zwar dahingehend, dass wir lernen zu erkennen, dass zu einer Integration immer zwei seiten gehören. Und das heißt für unsd Eingeborene, dem Neuankömmling freundschaftlich und ohne Hintergedanken zu begegnen und uns durch Einsprengsel anderer Kulturen selbst zu bereichern.
Wenn du das verabsolutieren willst, dann führst du nur ,,grüne" Fehler fort.
Nein, es ist nicht jeder Migrant eine Bereicherung für Deutschland, das muss man sich klarmachen.
Man muss unterscheiden zwischen anständigen, korrekten und tatkräftigen Menschen mit ausländischen Wurzeln, die nach Deutschland kommen, hier leben, arbeiten und heimisch werden, hier aufwachsen und auf der anderen Seite Personen, die denken, sie könnten in D. genau so leben, wie im pakistanischen Hochland oder in der mongolischen Steppe.
Personen, die lediglich die Annehmlichkeiten der Gesellschaft abgreifen wollen, aber nichts dafür tun wollen.
Hier mal ein aktuelles Beispiel für Personen, die leider keine Bereicherung darstellen:
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/goettingen-roma-familien-duerfen-nach-17-jahren-abgeschoben-werden-a-1066873.htmlhttp://www.verwaltungsgericht-goettingen.niedersachsen.de/portal/live.php?navigation_id=19354&article_id=139344&_psmand=125Kurzform:
-nach 17 Jahren können die Elternpaare immer noch nur rudimentär Deutsch
-die Kinder sind sehr unregelmäßig zur Schule gegangen
-die Väter sind vorbestraft wegen Gewaltverbrechen
-trotz Arbeitserlaubnis (und das dürfte wohl nicht das einzige Zugeständnis oder die einzige Förderung gewesen sein) gelang es den Familien nie, sich selbst zu versorgen mit einem Job
Kritiklose Blauäugikeit hilft nicht bei Integration, sondern optimistische Sachlichkeit.