Gibt es in Deutschland zu wenig Polizisten?

@collectivist

collectivist schrieb:Ein Aufstand, sollte er irgendwann mal tatsächlich eintreten, wird eher von links + abgehängtes Lumpenproletariat kommen

Klar.... Deswegen wird auch zurzeit in den Medien links propagiert... *ironie*

@Rüsselmensch
Achja wo denn??

@collectivist
Na für wen sprechen sie denn? Für wen äußern sich plötzlich Stars? Für die Flüchtlinge oder gegen die Flüchtlinge?

@Rüsselmensch
Nur weil man Flüchtlinge willkommen heißt, bedeutet das nicht, dass man ein ultralinker antikapitalsitischer Cosmopolit ist. Asylrecht ist nur ein Punkt unter vielen. Wer wirklich links ist, der ist auch gegen den Kapitalismus. Aber nicht jeder, der die Flüchtlinge willkommen heißt, ist gegen den Kapitalismus. Man kann auch moderat konservativ sein und für ein relativ freies Fluten eintreten, wie es die CDU beweist. Klar stecken da auch politische sowie ökonomische Interessen dahinter

@collectivist
Trotzdem hat es eine Linke Tendenz und keine Rechte. Boa mit Politisch denkenden Menschen zu sprechen ist, als wenn man mit einem Schrank voller Schubladen spricht. Nichts gegen Dich und auch nichts gegen Schubladen. Aber zuviel ist eben zuviel und verdirbt die Sicht. ^^

Kriminalität und Hartz 4 wäre die bessere Alternative??

Aber auf jeden Fall. Die Kriminalität brächte uns nämlich schnell und ohne Umwege zum Thema dieses Threads zurück ;)

Öhm, sind hier gerade Beiträge verschwunden oder muss isch mal zum Arzt?

Gerade gefunden:

Insgesamt erwartet Sachsens Polizei mehr als 10.000 Pegida-Anhänger. "Wir sind mit mehr als 1.000 Beamten im Einsatz, wir haben die Hilfe von sechs Bundesländern und der Bundespolizei", sagte Landesinnenminister Markus Ulbig.

Quelle: http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2015-10/pegida-dresden-gegenprotest-jahrestag

Sie geben offen zu, dass sie für eine Demo mit nur 10.000 Menschen die Hilfe von 6 Bundesländern brauchen. Was wäre, wenn jetzt in 6 Städten solche Demos laufen würden? Dann müssten sie wohl schon kapitiulieren, oder?

collectivist schrieb:Aber es ist deren Pflicht ihr Kind zu alimentieren

Wenn es das selbst nicht hinkriegt, das "Kind", müssen die Eltern in Deutschland löhnen, solange es keinen Berufsabschluss hinbekommt. Und wenn's sich nicht mal anstrengt, kann es sein Anrecht auf Schmarotzertum sogar per Gericht erzwingen. Irrwitz der Sozialgesetzgebung.

chüls schrieb:Was wäre, wenn jetzt in 6 Städten solche Demos laufen würden?

Aus dem Grund müssen Demos ja auch angemeldet und bewilligt werden, damit sie vernünftig eingetaktet werden können.

@niurick

Solange sich alle Beteiligten brav an das Gesetz halten und das auch tun, gibt es ja auch keine Probleme. Wir haben aber vor rund 25 Jahren gesehen, was passiert, wenn die Leute mal einfach so in großer Zahl auf die Straße gehen, weil sie unzufrieden sind.

Es geht darum, dass es ein bürokratisches Instrument gibt, welches dazu taugt, künstliche Knappheit zu vermeiden. Es geht dabei nicht um Leute, die sich an Gesetze halten.

@niurick

niurick schrieb:Aus dem Grund müssen Demos ja auch angemeldet und bewilligt werden, damit sie vernünftig eingetaktet werden können.

Eine Demo muss nicht genehmigt werden sondern nur angemeldet

Ich habe gerade was zum Thema gefunden. In einem sozial schwachen Viertel in Duisburg und anderen Städten ist die Polizei schon am Limit und muss von einer Hundertschaft unterstützt werden:

Familienclans reklamieren Straßen für sich, die Polizeigewerkschaft poltert: Duisburg-Marxloh droht zur "No-go-Area" zu werden.

...

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) schlug zuletzt öffentlich Alarm gegen stark ausgedünnte Wachen und Angriffe gegen Polizisten. Sie warnte vor "No-Go-Areas" in Essen, Dortmund und Duisburg.

Quelle: http://www.focus.de/politik/deutschland/no-go-area-duisburg-marxloh-wo-kinder-auf-autos-trampeln-f_id_4889030.html

"Gibt es in Deutschland zu wenig Polizisten?"

Ganz simple Antwort: Ja, es gibt zu wenige Polizisten.

Natürlich kommt die Antwort auf die Person oder ggf. auch die genaue(re) Fragestellung an. Andere würden zB sagen Deutschland hat noch zu viele (pauschal mal die, die die Polizei eher ablehnen oder welche die es halt unabhängig davon anders sehen).

Wer aber eine Zeit lang auf den Bereich (bundesweit) guckt, wird merken, dass es da Missstände gibt. Nicht nur da, generell in anderen Bereichen. Man muss sich ja nur etwaige Berichte angucken wo es um Demos usw geht oder auch um das alltägliche. Ich entsinne mich noch an einen Bericht wo es darum ging, dass sich die Polizei Städteübergreifend in manchen Gegenden (war es das Ruhrgebiet oder verwechsel ich das mit einem Artikel aus den USA und der dortigen Polizei? Weiß nicht mehr genau) unterstützen muss um klarzukommen.

In der Fläche nahm sie auch ab weil man, das war mein Input über die Jahre, Autobahnmeistereien und kleinere Wachen dichtgemacht hat. Rückbau.

Ferner kommt hinzu, dass sich Bundesländer bei Großveranstaltungen oft gegenseitig mit Hundertschaften unterstützen müssen und DANN auch ggf. noch die Bundespolizei mit ihrer Hundertschaft einspringen muss. Daraus kann man ableiten, dass einzelne Länderpolizeien an sich gesehen mit Großlagen überfordert sind. Ferner kommt auch (das habe ich aus Erfahrungsberichten / Meinungen und manchen Kommentaren in den Medien) hinzu, dass altägliche Streifenpolizei / Schutzpolizei je nach Umstand und Gebiet teilweise zu lange braucht oder erst Kräfte (mühsam?) zusammenziehen muss um dann bei entsprechend größeren Situationen passend antworten zu können. Dann gibt es noch den Umstand der angeblich sinkenden oder hinkenden Aufklärungsquoten bei Verbrechen.

Ferner warnen auch div. Polizeigewerkschaften schon lange. Man kann nun ketzerisch sagen, es ist irgendwo deren Job, aber...


... kann man wirklich all diese Dinge leugnen? Nein, das wäre aus meiner Sicht ignorant weil es mit der Zeit auch öfters um sog. "No-Go-Areas" ging, oder Meinungen von Polizisten die in "Krisenzonen" rumtouren und meinen, dass es fast schon vergebene Müh' ist.


Sollte an jeder Ecke jetzt ein Polizist stehen? Nein. Das kostet alles auch, keine Frage. Es ist aber schon ein Risiko, langfristig bei der Sicherheit zu sparen. Irgendwann rächt sich das. Oder man ist halt wieder gezwungen, Personal aufzublasen. Unwahrscheinlich, dass das dann so einfach geht. Ich zitiere wen frei aus dem Copzone Forum: Da sitzen in der Regel auch nicht irgendwo im Keller beliebig viele "inaktive" Polizisten rum die man bei Großlagen an die Front werfen kann. Die sind mit relativ überschaubarer Stärke alle im Einsatz und wenn dann halt "mehr" kommt, muss irgendwas zurückstehen oder warten.


Aus gemeiner Bürgersicht kann es das irgendwo nicht sein. Klar ist irgendwo Geld ein relevanter Faktor, aber wie gesagt, wer bei der Sicherheit zu viel spart, kann am Ende viel mehr zahlen (auf jedwede Art) als eigentlich durch die Einsparungen gedacht. Ich denke aber nicht nur "mehr Polizei" ist relevant, sondern hier und da ggf. auch die Antwort der Justiz, weil das ja Hand in Hand geht. Wer weniger oft Wiederholungstäter wird, verursacht weniger Probleme.

Aber naja, die Polizeien sind ja nicht die Einzigen, die Personalmangel beklagen.

Ja, wir brauchen mehr Polizeibeamte. Nicht weil wir signifikant mehr Straftaten haben, sondern weil die Beamten seit Jahren überlastet sind. Sie leisten ihren Dienst auf der Straße und auf den Wachen, fahren von Einsatz zu Einsatz und müssen nach Dienstende noch den gesamten Papierkram des Tages abarbeiten. Bei Sondereinsätzen wird nicht gefragt, ob die Beamten Zeit haben, sondern sie werden angefordert und haben da zu sein, wenn der Dienstherr dies befiehlt. Wir reden hier nicht von ein paar Stunden sondern über Millionen Überstunden, die die Beamten bundesweit mehr leisten. Alleine zu deren Entlastung und um ihnen einen gerechten Ausgleich zu geben, daß sie sich für die Mehrheit der Bürger den Arsch aufreisen sollte man ihnen mehr Kollegen zur Seite stellen.

Mit der Bezahlung kann man auch keine großen Sprünge machen, davon muss dann z.T. noch Sonderausrüstung selbst gekauft werden, weil nicht genügend oder alte Schutzwesten oder Uniformteile vorhanden sind.

Sollte es dann wirklich einmal zum Äußersten, d.h. zum Schußwaffeneinsatz kommen, wird der Beamte einer peinlichen Befragung unterzogen, die auch weit ins imtimste Private geht.

Woher ich das weiß? Ich habe zwei gute Freunde im Bekanntenkreis, die seit mehr als 25 Jahren Polizeibeamte sind und nach deren Erzählungen ich für mich feststellte, diesen Job nie machen zu wollen.

@Rüsselmensch


Das Problem was du erkennst findet sich bei allen Ideologieanhängern ungeachtet der Richtung

Man baut die Realität um die Ideologie und in der Ideologie steht auch die Wahrheit fest. Wahrheitfindung ist also kein Prozess mehr sondern als Dogma vorgegeben.

Leider gibt es nur alte Zahlen von 2012, aber ich geh mal davon aus das es nicht mehr sind

da haben wir eine in allen Ländern ca 245000 Polizisten im Einsatz.

Bundespoliei macht noch mal ca 40000 Mann aus.


82 Mio Einwohner. macht also im Schnitt 334 Einwohner pro Polizist (Ohne Bundespolizei die ja eigentlich andere Aufgaben hat.

Nehmen wir mal als Vergleich Schweden.

18000 Beamte (Zivile lass ich mal außen vor)

bei 9,7 Mio Einwohnern

Macht also 538 Einwohner Por Polizist.

man kann das noch mit anderen Ländern abgleichen, aber rein Rechnerisch steht man gut da. Liegt der Haken dann woanders? Verteilung? Aufgabenbereiche? Bürokratie?

@Fedaykin

Fedaykin schrieb:man kann das noch mit anderen Ländern abgleichen, aber rein Rechnerisch steht man gut da. Liegt der Haken dann woanders? Verteilung? Aufgabenbereiche? Bürokratie?

Man bewegt sich, abhängig von der Bevölkerungsgröße, wohl weltweit im Mittelfeld.
Und ja, aus zweiter Hand kann ich sagen, dass die Landespolizei, auch die Bundespolizei, sowohl durch Drittparteien (Bürokraten und Politiker) als auch durch sich selbst (Angestellte und Beamte) behindert werden.

Kompetenzgerangel, niedrige (geistige und wahrscheinlich auch moralische) Anforderungen bei den Bewerbern, teilweise schlechte Organisation und Personalmangel, teilweise veraltete Technik, mangelnde Finanzierung, fragwürdige Vorgehensweise einiger Beamter und Angestellter und so weiter.
Dazu nimmt man noch die derzeitige politische Lage und Gesellschaftsentwicklung und schon überkommen einem so einige Zweifel bezüglich der Lage und Möglichkeiten der deutschen Polizei.

Aber naja vom Zusammenbruch sind wir noch weit entfernt, vor allem im Vergleich mit den Zuständen in anderen Ländern - auch in Europa. Trotzdem muss sich so einiges ändern um besser für die möglichen Entwicklungen in Zukunft gewappnet zu sein.

Vltor schrieb:Kompetenzgerangel, niedrige (geistige und wahrscheinlich auch moralische) Anforderungen bei den Bewerbern, teilweise schlechte Organisation und Personalmangel, teilweise veraltete Technik, mangelnde Finanzierung, fragwürdige Vorgehensweise einiger Beamter und Angestellter und so weiter.

Äh sorry, aber beschäftige dich mit den Kriterien für den Polizeidienst (in manchen gibt es nur den Gehobenen) da würde ich nicht von niedrigen Geistigen oder Moralischen Anforderungen sprechen.

Ich denke es liegt nicht am verfügbaren Personal.

Vielleicht ist aber auch die Aufteilung der Polizei als Ländersache recht unklug und sollte eher eine Bundesgeschichte sein.

@Fedaykin
Das wurde zu Gründungszeiten der Republik eingefädelt, die Polizei wurde bewusst in kleine Teile zerschlagen, um die Machtergreifung durch Einzelne zu verhindern.

Das ist natürlich mit erheblichen bürokratischen und finanziellen Nachteilen verbunden.