@canales Man hätte aber die anderen Länder nicht vor den Kopf gestoßen durch den Alleingang. Ansonsten das, was ich hier schrieb
-->
Na, man hätte Dinge in Kauf genommen, welche der EU-Verfassung nicht gerade entsprochen hätten
Du beziehst das darauf?:
Optimist schrieb: Selbst wenn man sich nicht zeitnah hätte einig werden können, hätte Merkel dann immer noch sagen können, ihr zieht nicht mit, dann muss D eben eine eigenständige Entscheidung treffen.
Falls ja, dann verstehe ich dein Argument nicht. WER hätte Dinge in Kauf genommen und was für Dinge zB meinst du - bezogen auf mein vorstehendes Argument?
canales schrieb: Ich weiß, dass diese doch vielen ein Dorn im Auge sind, will man doch eine ganz andere Gesellschaft. Welche willst Du eigentlich
Ich träume von einer mehr dezentralen Welt, wo kleine Einheiten friedlich miteinander leben, aber dennoch jeder seine Bereiche hat, worin er agiert und bestimmt.
Im Kleinen fängt das doch alles damit an:
Der einzelne Mensch, welcher zwar gerne mit anderen Menschen zusammen ist, aber am Ende des Tages zieht sich jeder auch gerne wieder in sein "eigenes Schneckenhaus" zurück. Jeder hat auch seinen "Intimbereich" den jeder gegenseitig respektiert - es gibt also gewisse Grenzen.
Wie im Kleinen so im Großen:
Nach dem einzelnem Menschen kommt die Familie -> hier die gleichen Mechanismen und Ansprüche wie beim einzelnen Menschen, nur dass eben jetzt Zwei - ca. 10 Menschen ein Zusammengehörigkeitsgefühl haben.
"Zusammengehörigkeit" ist nun ein wichtiges Stichwort.
Ich denke, jede Gruppe Menschen enwickelt mehr oder weniger solch ein Zusammengehörigkeitsgefühl und ihre Gepflogenheiten - bis hin zu einer eigenen Kultur.
Über die Familie gehs nun weiter zu Dörfern, Orten (hier wirken im größeren Rahmen wieder ähnliche Prinzipien wie die vorgenannten).
Nun gehts weiter über Kleinstädten, Großstädten hin zu den Bundesländern. Danach das Land als Ganzes, also Deutschland (wahlweise irgendein anderes Land, die Prinzipien sind ja immer die gleichen).
Ich habe festgestellt, dass sich schon alleine die Mentalität von Menschen unterschiedlicher Bundesländer unterscheidet, so natürlich erst recht von Staat zu Staat. Jedes Land hat auch eine unterschiedliche Kultur.
Um noch mal auf die Dörfer und Städte zurück zu kommen: Es gibt Leute, die fühlen sich in Dörfern wohler, fühlen sich da geborgener. Andere hingegen fühlen sich in Großstädten wohler, bekommen richtig Platzangst wenn sie in Dörfern oder Kleinstädten leben müssten.
Jeder hat also seine Bedürfnisse und Vorlieben.
Diese unterschiedlichen Bedürfnise - denke ich - wirken genauso bezüglich Länder oder globale Welt ohne Grenzen.
Die einen mögen mehr die kleineren und übersichtlicheren Einheiten und fühlen sich da geborgen und Andere brauchen die große weite Welt, wo jeder raus und rein spazieren kann, wo es ständig Veränderungen gibt, man sich immer wieder neu anpassen muss.
Dieses Anpassen und Veränderngen liegt aber wie gesagt nicht jedem.
Deshalb finde ich es problematisch, wenn man solch eine globalisierte Welt - möglichst noch mit einer "Weltregierung" (mit EU-Regierung fängts schon an...) - ALLEN Menschen überstülpen möchte.
Für mich ist es somit nicht verwunderlich, dass sich diejenigen, welche das nicht mögen, entwurzelt fühlen, keinen Halt haben. Wenn sie zudem vielleicht eher labile Charaktere sind, sind sie wie Blätter im Wind und anfällig für Rattenfänger.
DAS sehe ich u.a. mit als Ursache für den weltweiten Rechtsruck, den man überall beobachten kann oder überhaupt zunehmende Radikalisierungen in verschiedenen Richtungen.
Wie gesagt, ich finde, WENIGER (also kleiner und dezentraler) könnte am Ende MEHR sein.
Ich befürchte jedenfalls für die fernere Zukunft nichts Gutes, wenn alle Grenzen mal verschwimmen und sich niemand mehr irgendwo zugehörig fühlen kann, außer zum Globus.
Das ist eben für Viele eine Nummer zu groß, denke ich.
Noch mal als Vergleich und Analogie: Die einen fühlen sich im Dorf wohl und Andere in der Großstadt.
Wenn man beide Gruppen zwingt, da zu leben, wo sie nicht wollen, gibts Probleme.
Im Moment sehe ich es so, dass man die Dörfler zunehmend in die Großstadt zwngt (im übertragenem Sinne).
Hoffe, es ist gut rüber gekommen was ich meine?