Heidenauer Straße in Berlin aus Protest umbenannt
29.08.2015 um 12:53Streuselchen schrieb:Und trotz des beschissenen Rufes hat man noch nichts davon gehört das es hier Asylbewohnern was passiert wäre oder?Keine Ahnung. Wie gesagt, ich weiss nichts über Berlin-Hellersdorf.
Hellersdorf ist also ein Paradebeispiel dafür wie man in kürzester Zeit von extrem Rechts auf Hilfegebend umdenken kann.
Warum so eine Aktion also hier? Wozu?
Aber wenn der Bezirk als einer gilt, wo es viele Rechtspopulisten und Rechtsextreme gibt, dann sicherlich nicht wegen ein paar zeitweiligen Straßenumbenennungen.
Warum eine solche Aktion dort gemacht wurde, musst du die Aktivisten fragen.
Wahrscheinlich, weil es da eben eine Straße namens Heidenau gibt und das thematisch zu den jüngsten Ereignissen in der gleichnamigen Stadt passt.
Man kann genau so gut fragen: Warum nicht? Warum nicht dort?
Meiner Meinung nach interpretierst du einfach zu viel rein in die Sache. Ich als Außenstehender wäre nie drauf gekommen, die Umbenennung von ein paar Straßen mit einem rechten Stadtteil in Berlin zu verbinden.
@Moses77
Moses77 schrieb:Stimmt ja, aber muss man jetzt nach den letzten Tagen wirklich noch mit so einem Pipifax ankommen und Straßennamen umbenennen?Ich meine erstens:
Wenn das so ein unbedeutender Kleinkram ist, dann sollte sich ja auch keiner provoziert fühlen oder?
Ansonsten sollte der Betreffende bei sich selbst ansetzen und vielleicht mal über ein kleines Anti-Aggressionstraining nachdenken, falls ihn kleinste Dinge so sehr aufregen ;)
Zweitens:
Nach den neonazistischen Ausschreitungen und den fast schon regelmäßigen Bränden von Asylunterkünften ist diese Aktion noch sehr, sehr harmlos und zurückhaltend gewesen, wenn man mich fragt!
Moses77 schrieb:Das ist immer eine Gratwanderung und ein ähnliches Dilemma wie vor einigen Wochen, als das Frankfurter Radrennen abgesagt wurde wegen vermeintlich erhöhter islamistischer Terrorgefahr z.B.Ja. Fand ich auch grundfalsch.
Der Rechtsstaat bzw. die deutsche Öffetnlichkeit knickte da schon skandalös ein vor bloßen Anschlagsdrohungen.
Man ließ sich von islamistischen Terroristen, ob nun durch direkte Drohungen oder Befürchtungen, die Spielregeln diktieren.
Das ist einer modernen, wehrhaften Demokratie und Zivilgesellschaft unwürdig.
Genauso darf man sich nicht von Rechtspopulisten und Rechtsextremisten diktieren lassen, wie man mit ihnen umzugehen hat!
Moses77 schrieb:Ist es aber wirklich bereits ein "Einknicken vor Rechtsradikalen", wenn man darauf verzichtet, Straßenschilder einfach so umzubenennen bzw. zu überkleben?Ja.
Man handelt aus purer Angst vor dem Rechtsextremismus, das ist das Prinzip: ,,Ganz fest die Augen zukneifen, Ohren zuhalten und hoffen, dass das Problem verschwindet."
Vorauseilender Gehorsam.
Wenn selbst kleinste Aktionen gegen Rechts lieber gar nicht erst gestartet werden sollen, um keinen zu ärgern, dann hat der Rechtsextremismus einen entscheidenden Sieg errungen.