@Lilith101 Das stimmt irgendwie
:DAlso, grundsätzlich zum Thema:
Ich finde es auch nicht gut, wenn man die Sozialsysteme ausnutzt. Also direkt von der Schule in Sozialhilfe geht oder mit der vollen Absicht nach D. kommt, von Sozialhilfe zu leben.
Denn in einer Solidargemeinschaft sollten möglichst auch alle, die dazu fähig sind, ihren Beitrag leisten.
Die Sache ist aber komplexer, als sie auf den ersten Blick scheint. Die Arbeitswelt hat sich verändert im Vergleich zu früher.
Früher gab es mehr Möglichkeiten auch für die Leute, die in der Schule Versager waren oder auch für die Leute, die kein Deutsch konnten.
Zum Arbeiten auf der Baustelle oder so, da braucht man kein Abitur, wenn man mal von den Spezialarbeiten und den planerischen Sachen absieht.
Auch andere, einfachere Berufe waren häufiger vorhanden, in Fabriken oder Werken oder so.
Heute wird für alles mögliche schon mindestens guter Realschulabschluss gefordert, für immer mehr Berufe sogar Abitur und Studium.
Viele einfache oder schmutzige Aufgaben werden heute von Billiglöhnern in Kurzarbeit erledigt oder stehen unter starkem Konkurrenzdruck und Entwertung der Tätigkeit.
Oder sie werden ausgelagert nach Sonstwo.
Je nach Branche gibt es einen ziemlichen Billigwahn, sodass nur noch vergleichsweise geringe Löhne gezahlt werden, grade in den einfachen Jobs.
In gewisser Weise kann ich es durchaus verstehen, wenn sich jemand sagt:,,Ich bekomme für`s Nichtstun ~400€, beim Arbeiten hätte ich monatlich 300€ und müsste trotzdem zum Amt aufstocken gehen - das lohnt sich für mich nicht.
Also ganz ehrlich, wenn ich bei angestrengter und guter Arbeit WENIGER Geld verdiene, als beim Nichtstun, dann würde ich mir das auch gut überlegen.
Von der moralischen korrekten Haltung ,,Arbeit um jeden Preis" kann ich mir nichts kaufen.
Das ist zum großen Teil auch `ne Frage des Selbstwertgefühls.
Des ,,sich selbst was wert sein". Ich arbeite nicht unterhalb von bestimmten Mindestbedingungen.
Eine Sache, die mir dagegen nicht gefällt, ist eine zu anspruchsvolle Haltung, wenn man nichts zu bieten hat, wenn sogar direkt das anvisierte Lebensmodell Sozialhilfe lautet.
Aber wie will man gegen vorgehen, man kann die Leute ja nicht zur Arbeit prügeln.