Brexit und danach?

@subgenius
Jup, die ist sauer :D

Scotland's First Minister describes events in Westminster as "utter chaos, shambolic and frankly disgraceful" on Murnaghan

Nicola Sturgeon Talks EU Referendum On Murnaghan

Externer Inhalt
Durch das Abspielen werden Daten an Youtube übermittelt und ggf. Cookies gesetzt.

@1.21Gigawatt

1.21Gigawatt schrieb:Aber es steht der EU frei was sie als Antrag versteht.

Nein, das stimmt so nicht, weil im Paragraph 50 der Lissabonner Verträge ist die Austrittsprozedur klar geregelt.

1.21Gigawatt schrieb:Drittstaaten sind ja nicht per se unattraktiv für Investoren. Die Investoren müssen nur die Umstände kennen um ihre Investitionen zu planen.

GB kann nicht warten, das werden sie spätestens morgen merken.

Ja, im Prinzip gebe ich Dir Recht, aber durch den Austritt verliert GB erheblich Attraktivität für Investoren die ihre Dienstleistung und Waren in der EU anbieten wollen.
Somit wird der tatsächliche Niedergang der britischen Wirtschaft sich erst in den nächsten Jahren gravierend bemerkbar machen.
Sicherlich wird es zu kurzfristigen Schwankungen an den Aktien und Finanzmärkten kommen, dies wird sich aber wieder beruhigen.
Wie man sieht, ist der DAX am Freitag um 13 Prozent eingebrochen, aber hat sich wieder erholt.
Deswegen werden sie sich immens Zeit lassen, um entsprechende Konditionen zu "erpressen".

@Abahatschi

Danke für das bezaubernde Video :D
__


was ist nun mit dem Brexit ?, warum macht da niemand vorwärts.

Wenn man wie die Schweiz sein will, sollte man früh damit beginnen.
Es gilt 100 Einzelverträge auszuverhandeln.

Übrigens, bevor hier noch mehr Leute Schweiz und Norwegen erwähnen sollten sie lieber erstmal lesen wie die Umständen für diese Länder sind, guter Artikel im Guardian von Norwegens Ex-Aussenminister:

We pay, but have no say: that’s the reality of Norway’s relationship with the EU


Access to the single market means stumping up for the EU budget and adhering to its policies – is that what UK voters seduced by the ‘Norwegian model’ want?

As an EEA member, we do not participate in decision-making in Brussels, but we loyally abide by Brussels’ decisions. We have incorporated approximately three-quarters of all EU legislative acts into Norwegian legislation – and counting. We have legally secured access to the single market, and we practise the free movement of people, goods, services and capital. Norway is more closely integrated into many aspects of the EU than even some of the EU’s members. Our subscription to freedom of movement and our membership of the Schengen area means that Norway has even higher per capita immigration than Britain.

Those campaigning for Britain to leave the EU and chose the Norwegian way can hence correctly claim that a country can retain access to the single market from outside the EU. What is normally not said, however, is that this also means retaining all the EU’s product standards, financial regulations, employment regulations, and substantial contributions to the EU budget. A Britain choosing this track would, in other words, keep paying, it would be “run by Brussels”, and it would remain committed to the four freedoms, including free movement.

Without full European Union membership, however, it would have given up on having a say over EU policies: like Norway, it would have no vote and no presence when crucial decisions that affect the daily lives of its citizens are made.

British voters might also hear about the virtues of the “Swiss model”. It so happens that I currently live in Switzerland. My new alpine homeland is in most respects in a similar position to Norway, but instead of the EEA, it has chosen an array of bilateral agreements with the EU on most aspects of integration.

Compared to the EEA arrangement it can be seen as an even more cumbersome way of integrating into a EU-led market. Where the EEA is dynamic – which means it trails the developments of EU policy in all relevant areas – the Swiss arrangements are static. Crucially, too, they don’t cover services, which are so central to Britain’s economy.

https://www.theguardian.com/commentisfree/2015/oct/27/norway-eu-reality-uk-voters-seduced-by-norwegian-model

FREUDE SCHÖNER GÖTTERFUNKEN

Sollte sich die EU nicht mal fragen, warum UK für den Brexit gestimmt hat und etwaige Reformen zumindest diskutieren? Schaden kann es ja nicht mal darüber nachzudenken

Durchfall schrieb:Sollte sich die EU nicht mal fragen, warum UK für den Brexit gestimmt hat und etwaige Reformen zumindest diskutieren?

Die EU sagt wir habe hier seit 20 Jahren Reformpakete diskutiert und beschlossen.. die Regierungschefs der Nationalstaaten müssen dies nur einstimmig beschliessen.

@subgenius
Dann gabs da wohl eine Art Kommunikationsproblem?
Oder ging da nichts voran?

TOCHTER AUS ELYSIUM

@Marina1112

Marina1112 schrieb:Somit wird der tatsächliche Niedergang der britischen Wirtschaft sich erst in den nächsten Jahren gravierend bemerkbar machen.

Nicht unbedingt. Wenn der Austritt feststeht werden Konzerne nicht 2 Jahre warten bis sie sich aus GB zurück ziehen.
Und Neuinvestitionen werden ohnehin nicht mehr getätigt.

Was man aber erst in 2 Jahren richtig merken wird ist die zusätzlich Import/Export Belastung für GB.

@evilparasit

evilparasit schrieb:Es gilt 100 Einzelverträge auszuverhandeln.

GB hat nur eine Hand voll Leute die sich überhaupt mit Trade-Verhandlungen auskennen, da sowas halt seit 40 Jahren nicht mehr gemacht wurde.
Nötig sind hunderte.

@Durchfall

Durchfall schrieb:Dann gabs da wohl eine Art Kommunikationsproblem?

Korrekto!
Ich kenne einige Leute aus Brüssel die seit Jahren frustriert sind, weil sie sich viel Mühe geben auf Kritik einzugehen und daran arbeiten aber die Allgemeinheit das für gewöhnlich ignoriert bzw. gar nicht erst mitbekommt oder versteht.
Mit konstruktiver Kritik kann man umgehen, aber mit uninformiertieren Plattitüden kann man auch in Brüssel nix anfangen.

Schaut euch mal das json file zur Petition des erneuten Referendums an.
Nord Korea war anscheinend nicht sehr glücklich mit dem Ergebnis.
Und das britische Territorium in der Antarktis hat eine Bevölkerungsexplosion erlebt in den letzten Tagen.

@Durchfall
Dafür, dass die Petition vor ein paar Wochen von einem Brexit Befürworter gestartet wurde der fürchtete das Remain gewinnt, ist sie doch sehr erfolgreich.

Ich versuche es mal bunter zu erklären: Brexit war der letzte Pfurz des British Empire.
Sie sollten kurz raus, durchatmen, ihre Clowns abwählen und wieder kommen.

@1.21Gigawatt
Da sind wir uns einig. Die wirtschaftlichen Folgen werden sich eher schleichend bemerkbar machen.
Ein sicherlich entscheidender Faktor wird das schottische Referendum sein, da sich dort die britischen Ölquellen befinden und dadurch ein beträchtlicher Teil der britischen Einnahmen für den Haushalt generiert werden.

Johnson wird das einkalkuliert haben, deswegen haben sie es auch nicht eilig, weil sie hoffen, dass sie entsprechende Vereinbarungen mit Brüssel erzielen können um dadurch die Schotten zu beschwichtigen.

@Abahatschi

Abahatschi schrieb:Sie sollten kurz raus, durchatmen, ihre Clowns abwählen und wieder kommen.

Ich sehe da keine Alternativen. Da gibts nur Clowns. Die einzige die n guten Eindruck macht ist Nicola Sturgeon, aber die ist ja in Schottland.

@Marina1112

Marina1112 schrieb:Die wirtschaftlichen Folgen werden sich eher schleichend bemerkbar machen.

Nö, da sind wir uns nicht einig. Es gibt Konsequenzen die sich erst in 2 Jahren zeigen, aber es gibt auch welche die man schon heute sieht.

Marina1112 schrieb:Johnson wird das einkalkuliert haben, deswegen haben sie es auch nicht eilig, weil sie hoffen, dass sie entsprechende Vereinbarungen mit Brüssel erzielen können um dadurch die Schotten zu beschwichtigen.

Die Schotten akzeptieren aber keine Eventualität die bedeutet, dass sie nicht mehr in der EU sind.

@Marina1112
Es wrde schon reichen wenn einige EU Unternehmen die für den Englische Marktproduzieren ihren Sitz nach Schottland verlagern und den Schotten einen enormen Aufschwung verschaffen.

@1.21Gigawatt

1.21Gigawatt schrieb:Nö, da sind wir uns nicht einig. Es gibt Konsequenzen die sich erst in 2 Jahren zeigen, aber es gibt auch welche die man schon heute sieht.

Ja, als Konsequenz kann man heute sehen, dass kurzfristig 350 Milliarden an Kapital von den Finanzmärkten aus GB abgezogen wurden.
In der realen Wirtschaft werden aber große Unternehmen vorerst nur einen kleinen Teil ihrer Mitarbeiter abziehen.

1.21Gigawatt schrieb:Die Schotten akzeptieren aber keine Eventualität die bedeutet, dass sie nicht mehr in der EU sind.

Es kommt aber auf die Verhandlungen an und wie man sie verkauft.
Johnson ist intelligent genug um das zu bewerkstelligen.
Zum Beispiel könnte er versuchen, so etwas wie eine sogenannte "Teilmitgliedschaft" zu erringen um beide Lager einzubeziehen und um Eurokritiker und Eurobefürworter zu vereinen und die Schotten zu besänftigen.

Teilmitgliedschaft liest sich wie "noch mehr Eingeständnissen und Rabatte" - ganz oder gar nicht, in or out.
Ist das ein Zirkus..

@subgenius

subgenius schrieb:Es wrde schon reichen wenn einige EU Unternehmen die für den Englische Marktproduzieren ihren Sitz nach Schottland verlagern und den Schotten einen enormen Aufschwung verschaffen.

Ja, sehe ich auch so, aber dazu müssten die Schotten wieder ein Teil der EU werden.

@Abahatschi
So sind die Engländer. :)

@Marina1112
Johnson ist verhasst in Schottland. Sturgeon wird erstmal versuchen den Brexst zuverhindern.
Und was die EU Mitgliedschaft von Schottland angeht wird Sie sicherlich nicht Johnson verhandelnn lassen.

Nigel Farage: "Ich möchte, dass sie alle gefeuert werden!"

Externer Inhalt
Durch das Abspielen werden Daten an Youtube übermittelt und ggf. Cookies gesetzt.

Sehe jetzt nicht, wo die nationalen Reden sind. Im Gegenteil, Farage legt sehr wohl den Finger in die Wunden und wirbt für ein solidarisches Europa, Tusk und Schulz arbeitslos zu machen ist sicher nicht die schlechteste Idee.