@Gwyddion Gwyddion schrieb:Sicherlich hast Du recht. Aber vlt. schafft GB auch Voraussetzungen für Investoren die nicht nur auf die EU bedacht sind. Es gilt für GB nach dem endgültigen Abschied aus der EU, die Ärmel hoch zu krempeln und die Wirtschaft anzukurbeln. Die Türkei ist nicht in der EU hat es aber trotzdem in den letzten Jahren geschafft die Wirtschaft florieren zu lassen. Man muß halt die Grundlagen schaffen.
GB war für nicht EU Investoren gerade deswegen Attraktiv, weil sie in der EU waren.
Konzerne aus Japan, China, Indien, die OPEC Staaten etc. haben sich London als Standort herausgesucht um ihre europäischen Zentralen und Werke da hin zu setzen und von dort aus den europäischen Markt zu bedienen.
Das macht jetzt keinen Sinn mehr. => Viele große Konzernen werden aus GB verschwinden und deutlich weniger neue werden sich dort ansiedeln.
Ausserdem ist es immer schlecht Vergleiche mit anderen Ländern zu bringen. Ob das nun die Türkei, die Schweiz oder Norwegen sind. Wir reden hier über Wirtschaft, jede Wirtschaft ist extrem individuel. Vergleiche machen hier überhaupt keinen Sinn.
Natürlich ist die Türkische Wirtschaft nicht schlecht, aber im Vergleich zur britischen ist sie nicht so besonders. Aber vor Allem ist die türkische Wirtschaft nicht 40 Jahre lang entsprechend den Möglichkeiten und Chancen die die EU bot gewachsen. Der britischen Wirtschaft wird nun der Boden unter den Füßen weggezogen und KEINER hat einen Plan wie man damit umgehen soll, weil anscheinend niemand damit gerechnet hat, dass es wirklich zum Brexit kommt. Weder das Pro- noch das Contra-Brexit Lager.
Noch ist wochenende, aber wir hören schon von Konzernen die ihre Investitionen zurück ziehen, Leute entlassen bzw. Jobs in GB abbauen und in Paris, Frankfurt, Madrid etc. neue einstellen, dutzenden kleine Firmen und Start-Ups sind in den letzten 48 Stunden einfach verschwunden.(Viele Start-Ups waren auf EU-Funding angewiesen, allein die Aussicht, dass das wegfällt bricht denen schon das Genick. Allein über Leute die ich persönlich kenn hab ich gestern und heute von 7 Spieleentwicklerstudios gehört die am Ende sind.)
Morgen ist Montag, da wird es dann richtig rund gehen. Und wenn die briten tatsächlich denken sie können jetzt erstmal abwarten werden spätesten morgen merken, dass jede weitere Minute an unsicherheit das Land dutzende Millionen kosten wird.
Wirtschaft kann mit vielem umgehen, aber nicht mit unsicheren politischen Umständen.
Niemand wird auch nur einen Cent in das Land investieren wenn er nicht weiß, welche kosten das Ein- und Ausführen von Waren mit sich bringt, welche Regeln befolgt werden müssen, welche Hürden für Arbeitnehmer bestehen und Konzerne die bereits investiert haben und die Möglichkeit haben ihre Investitionen abzuziehen werden da tun.
Die EU hat von GB bis Dienstag klarheit gefordert. Das macht Sinn, denn GB kann sich nicht leisten viel länger zu warten.