Einige Monate vor dem tatsächlichen Austritt sind die Werte für die Unterstützung der EU in der UK auf einem neuen Höchstwert. 57% sagen, sie würde einen Wiederbeitritt befürworten, nur noch 35% der Bevölkerung befürwortet den Brexit. 60% sagen, sie wären lieber Teil der EU. (Stand Ende Juni 2020)
Ähnliche Werte finden sich auf dem Kontinent, auch in Tscheschien, das zuvor als einziges Land der EU eine mit dem UK vergleichbare EU-Skepsis hatte.
Die Hoffnung der Brexiteers, der Brexit könnte dazu führen, dass andere Länder dem britischen Beispiel folgen, die EU verlassen und einer neuen Allianz unter britischer Führung beitreten, die dann mehr zum britischen Vorteil wäre als die bisherige, hat sich also nicht bewahrheitet.
https://www.businessinsider.com/brexit-poll-most-british-people-want-to-rejoin-eu-2020-6?r=DE&IR=TDer Telegraph berichtet derweil über die Pläne der Tories England in einen Hafen der Deregulierung und des Steuerdumpings zu verwandeln, um so Unternehmen von der EU abzuwerben:
The most exciting and ambitious step is the plan boosted by Rishi Sunak, the Chancellor, to create up to 10 new free ports within the first year of Brexit. This will be transformatory for local economies. After decades of being dominated by London – the vital engine of our economy, no doubt – towns, cities and whole regions will now be able to compete not just nationally but globally for business, thanks to capital allowances, research and development tax breaks, cuts to stamp duty and business rates, and planning reforms – followed later by cuts to customs rates, VAT, excise and national insurance that will turn them into operational free ports. If the Tories pull this off, they will use capitalism to deliver for the regions what the Left tried and failed to achieve for years with central planning – and solidify their electoral success in the “Red Wall” regions that gave them a landslide majority in 2019.
https://www.telegraph.co.uk/opinion/2020/07/12/brexit-will-help-us-escape-covid-recession/Die EU kann also bei dem level playing field nicht nachgeben; und mit hohen Einfuhrzöllen wird es auch keine Anreize geben, im UK zu produzieren. Was dann wieder die Frage aufwirt, wie man große staatliche Investitionen mit Niedrigsteuern vereinbaren will.