Bauli schrieb:Ich weiß nicht, wie die Berechnungen von Hammond aussehen, er soll ja Berechnungen über verschiedene Wege in Auftrag gegeben haben.
Hatten wir doch auch schon gesehen, das gelakte paper des Treasury. Er geht von bis 66 Mrd Pfund. Verlusten an staatlichen Einnahmen pro Jahr aus, als permanenter Verlust für die britische Volkswirtschaft, das sind knapp 10% Verlust der britischen Wirtschaftskraft. Unter Anlegung des WTO-Modells. Da es voraussichtlich im Laufe der Jahre zu einigen Freihandelsbkommen mit Drittstaaten kommen wird, würde ich das eher als Höchstwert verstehen. Hammond ist daher auch der einzige, der vor den Folgen des Brexit warnt, also dass diese dramatisch sind.
Bauli schrieb: Die Schotten wollen nicht soviel Industrie, weil sie ja von den Agrarsubventionen der EU ganz gut und regelmäßig gelebt haben. Industrie anzusiedeln, was auch zugleich ein unsicheres Wagnis ist, ist ungleich schwerer. Die haben bis jetzt immer den Tourismus angeführt, der wegen der schönen Landschaft gekommen ist. Ob sie den aufgeben?
Man muss ja nicht inmitten der Highlands eine Plantage hinpflanzen, und wie soll man dorthin pendeln. Aber in den Lowlands, Glasgow, Edinburgh, auch Dundee gibt es noch Platz, das verschandelt die Landschaft nicht, die Schotten bauen auch Windparks.
Bauli schrieb:5.200 Pfund Sterling sind doch sicher eine vorsichtige Schätzung(?!), oder wurde das nur am Anfang berechnet, bis die Konjunktur wieder anzieht?
Ja, ist wohl eine vorsichtige Schätzung, Hammond geht von höheren Verlusten aus. Ist aber schon einiges, wenn jeder Haushalt pro Jahr durchschnittlich einige Tausend Pfund verliert. Die Berechnung ist für 15 Jahre nach dem Brexit, also ein permanenter, konjunkturunabhängiger Verlust.
Bauli schrieb:Ja, denn sie liefern, wie ich bereits gestern sagte bis 56% in die außereuropäischen Staaten.
Es kommt auch noch hinzu, das sie frei von EU-Sanktionen entscheiden können, falls sie es denn wollten. Aber letztendlich wissen tut man es nicht.
Das ist etwas mehr als z.B. Deutschland. Aber auch hier ist das Problem, dass GB derzeit über die EU Freihandelsverträge mit 53 Ländern der Welt hat. Die fallen dann alle weg. Derzeit sieht es gar nicht danach aus, dass GB in den nächsten Jahren diese Verträge teilweise ersetzen kann. Das eigentliche Problem ist aber, dass die Wirtschaft von GB zu 80% aus Dienstleistungen besteht, und die sind durch Freihandelsabkommen normalerweise nicht gedeckt, nur im EU-Binnenmarkt hatte GB diese Privilegien. Deswegen wird sie der Austritt im Vergleich mit anderen Ländern mMn härter treffen. Und was für EU-Sanktionen meinst du?