@OptimistEigentlich finde ich, dass wenn UK über einen Austritt abstimmt, sie selbst einen Plan B dafür vorlegen müssen und nicht die EU. Aber UK scheint irgendwie keinen Plan B zu haben und das ist, glaube ich, was
@Fedaykin wohl oben auch meinte.
@allAls liberaler Schweizer freue ich mich übrigens nicht wirklich über den Brexit, da UK ein gewisses Verständnis zeigte bezüglich unserer Nettozuwanderungs-Problematik. Im EU-Rest scheint man da eisern an allein durch die Wirtschaft festgelegter, und somit politisch unkontrollierbarer Zuwanderung festzuhalten. Das wird unsere Verhandlung betr. MEI-Umsetzung eher erschweren.
Allerdings verstehe ich diese absolut strikte EU-Haltung nicht. Uebersteigt die Zuwanderung einen gewissen Schwellenwert X, regt sich im betroffenen Land entsprechend Widerstand, der letztendlich in einer tiefen Spaltung der Gesellschaft mündet, wie man jetzt auch am Brexit-Ergebnis erkennen kann. Ich erachte den Brexit allerdings nicht als Ursache der Spaltung, sondern als Ausdruck davon. Die Positionen Pro- resp. Anti-EU waren ja schon vor der Abstimmung vorhanden resp. haben dazu geführt.
Geht diese Entwicklung ungebremst so weiter, dürfte sich die Situation diesbezüglich noch in einigen weiteren Ländern zuspitzen und man wird dann irgendwann sagen können resp. müssen (je nach Standpunkt natürlich
:)), diese EU-Idee hat die Gesellschaften in 2 Lager polarisiert. Dass eine staatliche Kontrolle der Zuwanderung (nicht Abschottung!), die auch den Aengsten des andern (sich halt abgehängt fühlenden, aber leider trotzdem vorhandenen) Teils der Bevölkerung etwas entgegenkommen würde, in der EU so strikt tabuisiert wird, war m.E. ein grosser Mitgrund für den Brexit-Entscheid und generiert zunehmend entsprechendes Anti-Potential in weiteren EU-Ländern.
Ich denke, die EU wäre gut beraten, sich mal dieser Problematik anzunehmen und nicht einfach alle, die hierbei eine gewisse staatliche Regulierungsmöglichkeit fordern, mit dem Verweis "gibt's nicht" abzukanzeln. Langfristig kann sowas durchaus auch zum Boomerang werden.