@interpreter interpreter schrieb:Du sprichst von der "reinigenden Kraft des Chaos".
Mir gefällt der Ansatz. Ich nehme an, mir gefällt es deswegen, weil ich finde, das das Chaos der einzige Weg ist um wirklich was zu verändern. Ich denke da an die Geschichte. Hat sie uns nicht tausendmal gezeigt und gelehrt das erst nach großem Chaos sich Dinge grundlegend verändert oder geändert haben? Ausnahmen bestätigen ja bekanntlich die Regel, muss dazu gesagt werden.
interpreter schrieb:Nur wäre sie das wirklich? Eine solche Neuausrichtung könnte ebenso in einer Invasion Europas oder einem Atomkrieg enden. Die Chance dass es VIEL schlimmer wird ist ebenso wahrscheinlich, wie die, dass es etwas besser wird.
Das kann ich nicht beantworten. Manche Dinge lassen sich beeinflussen auf die eine oder andere Weise, ob schlecht oder gut. Aber bevor das jetzt hier zu pathetisch wird und es auf den Punkt zu bringen, Trump könnte einfach ein Schlüsselmoment für die Welt sein.(Gott, ist das ekelhaft zu schreiben.) Ich bin kein Trump-Freund und distanziere mich von seinem hetzerischen und was weiß ich nicht "build a great Wall"-Geblubber.
Aber wer sollte denn bitte in Europa einfallen? Die Russen? Nein, die sind von uns genauso abhängig wie wir von ihnen. Die Chinesen? Denke ich auch nicht. Die werden wahrscheinlich auch bald implodieren wie die Sovietunion. Außerdem würden sie sich in einem Krieg gegen die Staaten, sprich Nato, selbst den Dolchstoss versetzen. Mittlerweile ist alles miteinander verwoben und verbunden, eigentlich untrennbar.
interpreter schrieb:Aber nehmen wir an, Trump gewinnt und zieht Amerika außenpolitisch in sein Schneckenhaus zurück. Der Westen gerät ins Hintertreffen und Mächte wie China und Russland haben Auftrieb.
In meinen Augen wäre das auf der einen Seite bedenklich, was aber aus dem jahrelangen gewaschenen Kopf, der die bösen Roten dämonisiert herrührt, und auf der anderen Seite einfach fair. Wer sagt, das die US-Amerikaner die einzigen das Recht auf Imperialismus haben, außer sie selbst? So doof und falsch das klingt, zugegeben. Man verzeihe mir.
Mehrere Globalplayer sind für das globale Gleichgewicht vermutlich gar nicht schlecht. Zumal die Globalisierung eh nicht mehr zu stoppen ist und eh schon alles miteinander verwoben ist, wie schon oben geschrieben. Ich nehme hier mal Russland als Beispiel. Russland und der Rest der europäischen Staaten waren eigentlich schon immer eng miteinander verwoben, politisch, geschichtlich und kulturell. Russlands Ressourcen im Austausch mit europäisch-westlichen Knowhow wäre eine Grundlage für gute Beziehungen. Dies wurde aber bis heute vehement von Seiten der Staaten unterbunden, aus Angst vor einem gleichstarken Block. Ein sehr interessantes Thema übrigens.
interpreter schrieb:Was dann? Wie geht das Szenario weiter? Das habe ich bis jetzt noch nie gehört.
Wenn das jetzt auf die Wahlen in den USA bezogen ist, kann ich dir auch nicht viel sagen. Höchstens vermuten. Fakt ist, er wird sehr isoliert sein. Die innenpolitischen Probleme wären enorm, vielleicht Rassenunruhen, politische Reformen für eine mehr als zwei Parteindemokratie am Ende seiner katastrophalen Administration, sonsitige soziale Unruhen. Und da das Modell Kapitalismus eh im sterben liegt, könnte es sein, das Trump der endgültige Todesstoss sein kann. Was das global heißen wird, ist auch nur pure Spekulation. Ich weiß es nicht. In jedem Fall wird es sich ENORM auf den Rest der Welt auswirken.
UND genau das muss, meiner Meinung nach, geändert werden.
Wenn es sich auf den Rest der politischen Weltbühne bezieht, denke ich, schon ein paar Denkanstöße oben gegeben zu haben. Sicherllich enorm ausbaubar.
Es sind aber in jedem Fall so viel mehr Faktoren zu beachten.
Fakt ist aber auch, das nächste Jahr wird sehr spannend werden. Hoffen wir, es wird sich in die gute Richtung entwickeln. Aber ändern muss sich was.