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Die Verbrechen Russlands am Volk der Tschetschenen
26.03.2015 um 10:43Vorwort:
Ich wurde mehrfach gebeten, den Beitrag als eigenen Thread einzustellen, dem komme ich hiermit nach. Zum Titel, habe länger überlegt, ob ich den ganz freundlich umformuliere, da es sonst gleich wieder heißen wird, oh ein Hetzthread gegen Russland und die Russen, war ja klar das so was kommt.
Aber ich habe mich dagegen entschieden, denn ich würde genau so auch einen Thread über mein Volk die Deutschen aufmachen, so zum Beispiel: "Die Verbrechen der Deutschen an den Juden ...", oder auch über die Amerikaner oder Australier, die Belgier haben da auch einiges an Leichen im Keller, würde dann als Titel geben: "Die Verbrechen der Kolonialmacht Belgien im Kongo", dazu mal Links:
Wikipedia: Kongogräuel
http://www.spiegel.de/einestages/kolonialherr-leopold-ii-das-belgische-monster-a-951236.html
http://www.zeit.de/2013/50/koenigliches-museum-zentralafrika-belgien-tervuren
Und darum habe ich mich entschieden, den Thread so zu nennen, wie er nun heißt und das ist auch gut und richtig so.
Nun mal vorne angefangen:
Dann zu den Tschetschenienkriegen:https://www.gfbv.de/inhaltsDok.php?id=137&stayInsideTree=1
Hier eine gute Dokumentation:
https://www.youtube.com/watch?v=QBqSqRiJAtchttp://www.arte.tv/guide/de/048888-000/tschetschenien-vergessen-auf-befehl
Im Film recht weite noch am Anfang wird eine "Demonstration" für Putin und Co. gezeigt, das Lied das da gespielt wird, ist der Hammer an Zynismus. Das Volk soll noch seine Mörder bejubeln. Perverser geht es kaum noch. Hier noch was über den Film:
Ruslan Kutaev ist für die Unterdrückung der Tschetschenen durch Russlands ein gutes Beispiel:
Gibt dazu noch mehr:https://www.gfbv.de/pressemit.php?id=3922
Und noch mehr:
Und dann noch das hier:
Man muss sich nur mal mit der Geschichte und der Politik beschäftigen, es ist nicht so schwer die Verbrechen zu finden, die Russland über andere Völker gebracht hat und dank Putin weiter bringt. So schaut es eben aus, und nein das ist keine Hetze gegen Russen oder Russland. Wer über die Verbrechen der Deutschen berichtet, hetzt auch nicht gegen Deutschland oder die Deutschen. Verbrechen müssen als solche benannt werden. Ganz einfach.
Eventuell verstehen ein paar in Anbetracht dieser Dinge nun die Sorgen anderer Völker die mal Teil der UDSSR waren, was Russland betrifft.
Ich wurde mehrfach gebeten, den Beitrag als eigenen Thread einzustellen, dem komme ich hiermit nach. Zum Titel, habe länger überlegt, ob ich den ganz freundlich umformuliere, da es sonst gleich wieder heißen wird, oh ein Hetzthread gegen Russland und die Russen, war ja klar das so was kommt.
Aber ich habe mich dagegen entschieden, denn ich würde genau so auch einen Thread über mein Volk die Deutschen aufmachen, so zum Beispiel: "Die Verbrechen der Deutschen an den Juden ...", oder auch über die Amerikaner oder Australier, die Belgier haben da auch einiges an Leichen im Keller, würde dann als Titel geben: "Die Verbrechen der Kolonialmacht Belgien im Kongo", dazu mal Links:
Wikipedia: Kongogräuel
http://www.spiegel.de/einestages/kolonialherr-leopold-ii-das-belgische-monster-a-951236.html
http://www.zeit.de/2013/50/koenigliches-museum-zentralafrika-belgien-tervuren
Und darum habe ich mich entschieden, den Thread so zu nennen, wie er nun heißt und das ist auch gut und richtig so.
Nun mal vorne angefangen:
Als Strafaktion für die angebliche Kollaboration mit deutschen Besatzungstruppen wurden unter Stalin ganze Völker umgesiedelt. Die Spätfolgen dieser Deportationen wirken bis heute nach.http://www.nzz.ch/aktuell/international/reportagen-und-analysen/vom-kaukasus-nach-kasachstan-1.18247197 (Archiv-Version vom 11.10.2014)
Für die Menschen im Nordkaukasus wird das Jahr 2014 nicht nur von den Olympischen Winterspielen in Sotschi geprägt sein, sondern auch von historischen Jahrestagen. Die fast vollständige Vertreibung des Volkes der Tscherkessen aus der Region um Sotschi durch zaristische Truppen vor genau 150 Jahren fand im Vorfeld der Spiele etwas mediale Aufmerksamkeit. Die Weigerung, die tscherkessische Vergangenheit der Austragungsregion anzuerkennen, gehört im Nordkaukasus zu den Hauptkritikpunkten an den Spielen, ebenso die mangelnde Sensibilität angesichts eines Anlasses, der im 150. Jahr der endgültigen Unterwerfung des Nordkaukasus just an jenem Ort russische Macht und Grösse inszeniert, wo die zaristischen Truppen 1864 ihre Siegesparade abhielten (Krasnaja Poljana). Weniger bekannt dürfte sein, dass sich am letzten Tag dieser Spiele die nationale Tragödie anderer nordkaukasischer Völker zum 70. Mal jährt: die Zwangsumsiedlung unter Stalin nach Zentralasien.
Hunger- und Kältetod
Am 23. Februar 1944 begannen Truppen des Inlandgeheimdiensts NKWD mit der Deportation der gesamten tschetschenischen und inguschetischen Bevölkerung aus ihrem Siedlungsgebiet. Bereits sechs Tage später war eine halbe Million Menschen in Sonderzügen unterwegs nach Zentralasien.
Als neues Siedlungsgebiet waren Orte in Kasachstan und Kirgistan zugewiesen worden.
Die Tschetschenen und Inguschen waren nicht die ersten Opfer stalinistischer Umsiedlungen im Nordkaukasus nach dem Rückzug der Wehrmacht. Bereits im Herbst 1943 war das Turkvolk der Karatschaier aus den Gebirgstälern des Nordwestkaukasus nach Zentralasien umgesiedelt worden, etwas später die mongolischstämmigen Kalmücken aus ihrer Heimat im Westen des Kaspischen Meeres. Im März 1944 mussten auch die in der Elbrusregion lebenden Balkaren ihre Koffer packen. Insgesamt wurden zwischen Herbst 1943 und Frühjahr 1944 gegen 700 000 Personen aus Südrussland vertrieben. Bis zu einem Drittel der Deportierten soll im Zuge der Umsiedlung ums Leben gekommen sein; an den meist unwirtlichen und im Winter bitterkalten Zielorten in Zentralasien waren kaum Vorkehrungen für die Ankömmlinge getroffen worden.
Die offizielle Begründung für die Deportation lautete auf kollektiven Hochverrat, meist in der Form von Kollaboration mit den deutschen Besatzern. Angesichts des traditionellen Widerstands in der Region gegen die zaristische und später sowjetische Zentralmacht gab es – wie auch in der Westukraine oder auf der Krim – in der Tat kleinere Verbände, die mit der Besatzungsmacht zusammenarbeiteten. Das Siedlungsgebiet der Tschetschenen und Inguschen etwa hatten die deutschen Truppen aber nie erreicht, eine Kollaboration war gar nicht möglich.
Auch weil die meisten Männer im wehrfähigen Alter der betroffenen Völker zum Zeitpunkt der Deportation an der Front gegen die Wehrmacht kämpften, ist der Kollaborationsvorwurf schwer haltbar. Vielmehr diente er Stalin, der sich bereits unter Lenin als Volkskommissar für Nationalitätenfragen mit Minderheiten beschäftigt und auch schon vor dem Krieg größere Umsiedlungen angeordnet hatte, als Vorwand, um sich unliebsamer Störefriede zu entledigen – und vielleicht auch, um Arbeitskräfte in die dünnbesiedelten Weiten Zentralasiens zu holen. Der logistische Aufwand für die Operation war in jedem Fall beträchtlich: Während das ganze Land auf die Unterstützung der Kriegsanstrengung ausgerichtet war, wurden bis zu 100 000 Sicherheitskräfte und Hunderte von Zügen für die Umsiedlung zur Verfügung gestellt.
Spätfolgen trotz Rehabilitation
Im Zuge der Destalinisierung unter Chruschtschew wurden die vertriebenen Völker aus dem Nordkaukasus in den späten fünfziger Jahren rehabilitiert und durften – anders als etwa die Tataren der Krim oder die Deutschen der Wolgaregion, die ebenfalls zwangsumgesiedelt worden waren – in ihre historische Heimat zurückkehren, was die Mehrheit auch tat. Da die freistehenden Häuser und brachliegenden Felder während der Verbannung von anderen Personen besetzt worden waren, war aber bereits der Keim für neue Konflikte gelegt.
Zu den größten Spannungen kam es im Gebiet Prigorodni im Osten der nordossetischen Hauptstadt Wladikawkas (damals Ordschonikidse). Anders als die übrigen von Inguschen bewohnten Gebiete verblieb der Bezirk auch nach der Rückkehr der Vertriebenen unter Kontrolle Nordossetiens, was zu konstanten Problemen zwischen den beiden Völkern führte. Der Zuzug von Südosseten, die nach dem georgisch-südossetischen Krieg 1990 in den Norden geflohen waren, erhöhte die Spannungen, die im Herbst 1992 in einem kurzen, aber äußerst blutigen Krieg eskalierten. Mehrere hundert Personen wurden getötet, und die gesamte inguschetische Bevölkerung Prigorodnis wurde erneut vertrieben. Bis heute leben Familien in Flüchtlingslagern.
Die Tschetschenienkriege – und die gegenwärtige Gewalt im Nordkaukasus – lassen sich nicht wie der Prigorodni-Konflikt in direkten Zusammenhang mit der Vertreibung zur Stalinzeit stellen. Dennoch ist das Trauma der Zwangsumsiedlung für das Verständnis des Verhältnisses der deportierten Völker zu Moskau elementar. Es hilft zu erklären, weshalb der gegenwärtige Konflikt im Nordkaukasus mitunter nur als jüngstes Kapitel einer jahrhundertelangen Leidensgeschichte unter russischer Herrschaft betrachtet wird. Auch deshalb wäre ein Akt der Anerkennung von Moskau am 23. Februar angebracht – gerade weil dieser Tag mit dem Ende der Winterspiele zusammenfällt, an denen Russland im Nordkaukasus seine Macht inszeniert. Doch wie die Tscherkessen dürften auch die Tschetschenen und alle anderen nordkaukasischen Völker auf eine solche Geste vergeblich warten .
Dann zu den Tschetschenienkriegen:
Russlands Krieg von 1994/95 Dokumentation von 1995 - Tschetschenen:Von Stalin deportiert - von Jelzin bombardiert
Der Einmarsch von Dezember 1994
Im Dezember 1994 marschierten die Truppen der Russischen Föderation unter dem Vorwand, die verfassungsmäßige Ordnung Rußlands zu verteidigen, in Tschetschenien ein. Russische Kampfflugzeuge und Panzer bombardierten wahllos Wohnviertel, Krankenhäuser, Schulen und Kindergärten. Russische Scharfschützen schossen auf Warteschlangen an Bushaltestellen und auf Trauergaeste bei Beerdigungsfeiern.
Mindestens 73.000 Menschen waren bis Mitte 1995 durch die russischen Angriffe umgekommen, 500.000 wurden vertrieben: Tschetschenen, Inguschen, Armenier, Juden, Osseten, Dagestaner und Angehörige anderer Nationalitäten ebenso wie die russische Volksgruppe, die in der Region seit Generationen ansäßig ist. Doch das nur 900.000 Personen zählende Volk der Tschetschenen, die zu den Ureinwohnern des Kaukasus gehören, wurde das Hauptopfer der Bombardements und Massenvertreibungen. An ihm begingen russische Truppen - ein halbes Jahrhundert nach Stalin - einen zweiten Völkermord.
Deportation unter Stalin
In der Nacht zum 23. Februar 1944 wurden die Dörfer der Tschetschenen und Inguschen auf Befehl des sowjetischen Diktators Josef Stalin von Truppen des sowjetischen Sicherheitsdienstes NKWD umstellt. Die Einwohner wurden mit Maschinengewehren aus den Betten getrieben. Binnen 15 Minuten mußten sie ihre Häuser verlassen haben, die von Soldaten anschließend geplündert wurden. Schon während des Transportes in Güterwaggons starben viele Vertriebene, vor allem Kranke, Kinder und Alte. 479.000 Tschetschenen und Inguschen sollen den kollektiven Deportationen und der Zwangsarbeit in der Verbannung in Zentralasien sowie in Sibirien zum Opfer gefallen sein. Erst 1957 wurden die deportierten Völker rehabilitiert und durften in ihre Heimat zurückkehren.
1991: Tschetschenien wird unabhängig
Im November 1991 erklärten die Tschetschenen die Unabhängigkeit ihrer Republik. Genau wie die baltischen Republiken, die Ukraine, Weißrussland u.v.a. machte Tschetschenien von seinem Selbstbestimmungsrecht Gebrauch, wie es ihm die 1991 noch gültigen Verfassungen der UdSSR und der Russischen Föderation garantierten. Da die russische Verfassung für die Tschetschenen keine Bedeutung mehr hatte, beteiligten sie sich nicht an Volksabstimmungen und Wahlen in Russland, sondern entwickelten ihre eigene Staatlichkeit. Mit seiner Invasion brach Moskau also das Völkerrecht.
Blut für Öl
Schon im Frühjahr 1992 hatte Moskau eine Wirtschaftsblockade gegen Tschetschenien verhängt. Die Erdölproduktion der Raffinerien in Grosny kam zum Erliegen. Russland lieferte Waffen an die Opposition gegen den 1991 gewählten tschetschenischen Präsidenten Dschochar Dudajew, so dass es bereits im September 1994 zu schweren Gefechten kam. Ein wesentlicher Grund für die Invasion war die Erschließung von Ölvorkommen am Kaspischen Meer durch ein Konsortium westlicher Firmen in Zusammenarbeit mit Aserbaidschan. Russland kann nämlich den lukrativen Transit nur kontrollieren, wenn die Pipeline über Tschetschenien führen würde. Dazu muss Tschetschenien unter russischer Kontrolle sein . Im September 1994 schlossen die Westkonzerne und Aserbaidschan die ersten Verträge - im. Dezember 1994 begann Russland, Tschetschenien zu befrieden.
Die russische Armee betrieb eine Strategie der verbrannten Erde. Raketen, Bomben, Artillerie und Minenwerfer wurden gegen unverteidigte Dörfer eingesetzt. Russische Soldaten warfen Handgranaten in Keller, in denen sie Menschen vermuteten, und verfolgten Flüchtende mit Flammenwerfern. Ganze Regionen wurden durch das Militär abgeriegelt, Hilfsorganisationen in der Arbeit behindert. Der Gesellschaft für bedrohte Völker liegen Berichte über Massaker, Plünderungen und Vergewaltigungen durch Militärs und Soldaten der Sondereinheiten vor. Inzwischen (November 1996) mehren sich auch die Hinweise darauf, dass Splitter- und Nagelbomben, Vakuumbomben und Chemiewaffen zum Einsatz gekommen sein dürften.
Folter in Filtrationslagern
An 20 Orten im Kriegsgebiet richteten die russische Armee und die Sondereinheiten des russischen Innenministeriums seit Dezember 1994 sogenannte Filtrationslager ein: Zeitweise bis zu 4.000 Zivilisten wurden als angebliche Kombattanten unter menschenunwürdigen Bedingungen in stillgelegten Eisenbahnwaggons - wie im nordossetischen Lager Mosdok - , aber auch in Fabriken und anderen Räumlichkeiten gefangengehalten und gefoltert. Freigekommene Häftlinge berichteten über folgende Foltermethoden:
stundenlanges Schlagen bis zur Bewusstlosigkeit mit Gummipeitschen und Schlagstöcken
Schläge mit Schlagstöcken ins Gesicht
Ausdrücken brennender Zigaretten auf der Haut
Elektroschocks
Brechen der Rippen
Hetzen von scharfen Hunden auf die Gefangenen
Westliche Kredite ermöglichten Russlands Invasion
Die westlichen Regierungen tadelten Boris Jelzin nur milde, die deutsche Bundesregierung erklärte dieses Kriegsverbrechen zur inneren Angelegenheit. Die russische Invasion in Tschetschenien kostete 1995 nach Schätzungen der renommierten Schweizer Tageszeitung Neue Zürcher Zeitung NZZ täglich drei bis fünf Millionen US-Dollar. Trotzdem gewährte der Internationale Währungsfond (IWF) Russland im April 1995 einen Kredit in Höhe von 6,8 Milliarden US-Dollar: den zweitgrößten Kredit in seiner Geschichte.
IWF-Direktor Michel Camdessus hatte Boris Jelzin lediglich aufgefordert, den Krieg in Tschetschenien zu einem Konflikt niedriger Intensität herabzuschrauben, um das Vertrauen im Investitionsbereich wiederherzustellen. Vergeblich appellierte die Gesellschaft für bedrohte Völker an die deutsche Bundesregierung, alle Zahlungen und Kredite einzufrieren, solange Moskaus Truppen in Tschetschenien Völkermord begehen. Die deutsche Bundesregierung weigerte sich, gegen Rußland Sanktionen zu verhängen: die demokratischen Reformen dürften nicht gefährdet werden .
Anfang 1997 fanden in Tschetschenien Wahlen statt. Formal endgültig abgesichert ist die Souveränität des Landes jedoch nicht. Über den Status Tschetscheniens soll endgültig erst in einigen Jahren entschieden werden. Im Februar nahm die GfbV-Osteuropareferentin Felicitas Rohder die Gelegenheit wahr und besuchte Tschetschenien und Inguschetien. Ein Bericht ihrer Reise erschien in pogrom 194.
Hier eine gute Dokumentation:
Im Dezember 2014 jährt sich der Beginn des Ersten Tschetschenienkriegs zum 20. Mal. Für das tschetschenische Volk eine 20 Jahre andauernde, endlose Geschichte der Auslöschung. Zehntausende starben in den Kriegsjahren und insbesondere Männer zwischen 14 und 70 Jahren auch im Namen des Kampfes gegen den Terror. Über ein Jahr lang filmte Manon Loizeau das von Wladimir Putin angeblich befriedete Tschetschenien: ein Land des Verdrängens. Jeder, der versucht, sich zu erinnern, wird vernichtet. Denn der junge vom Kreml eingesetzte Präsident Ramsan Kadyrow regiert mit eiserner Hand. Als neuer Landesvater träumt er von einer Gesellschaft ohne jegliche Erinnerung, deren Vorbilder Putin und Stalin sind.
Mit scheinbar endlos hohen Türmen in Grosny City, Einkaufszentren und Luxusautos ähnelt Grosny heute Dubai. Porträts von Wladimir Putin zieren die Fassaden. Die Straßen der tschetschenischen Hauptstadt tragen die Namen ehemaliger Henker. Lächelnde Tschetschenen flanieren über die neuen Gehsteige der Putin-Allee und andere Straßen, die nach russischen Generälen oder Panzerdivisionen, die Tausende Zivilisten töteten, benannt wurden.
Zur Feier von Putins Geburtstag ziehen jedes Jahr Hunderttausende durch die Straßen der kleinen kaukasischen Republik. Ein ganzes Volk mit gespaltenem Bewusstsein. Hinter der funkelnden Fassade des neuen Grosny traf Manon Loizeau auf Frauen und Männer, die heute in viel größerer Angst leben als während all der Jahre des Krieges und der russischen Besatzung. Sie sammelte die seltenen Äußerungen derer, die noch Widerstand leisten, die versuchen, sich zu erinnern.
Die Dokumentation zeigt heimlich gedrehte Aussagen, den Kampf der wenigen noch in Tschetschenien präsenten NGOs, Aufnahmen von Prozessen, die der Stalin-Zeit würdig gewesen wären. Dabei enthüllt sie das Bild eines brutalen Systems: eines Polizeistaates, der entführt, foltert und alle aus dem Weg schafft, die sich der neuen Kreml-Ordnung widersetzen.
Im Film recht weite noch am Anfang wird eine "Demonstration" für Putin und Co. gezeigt, das Lied das da gespielt wird, ist der Hammer an Zynismus. Das Volk soll noch seine Mörder bejubeln. Perverser geht es kaum noch. Hier noch was über den Film:
Tschetschenien – Vergessen auf Befehl - Vergessenes Landhttp://www.nzz.ch/feuilleton/fernsehen/vergessenes-land-1.18491968
Es hat sich nicht viel geändert in Tschetschenien, seit Putin 2009 den Krieg offiziell für beendet erklärte. Davon erzählt die eindrückliche Filmdokumentation «Tschetschenien – Vergessen auf Befehl».
Es ist eine erschütternde Szene aus einem angeblich befriedeten Land: Eine Frau spricht darüber, wie Gegner des von Wladimir Putin eingesetzten Präsidenten Ramsan Kadyrow aus dem Weg geräumt werden. Sie verschwinden einfach, ohne dass die Angehörigen wissen, was mit ihnen passiert ist. «Wie zu Stalins Zeiten», sagt die Alte unter Tränen. Wenn einer im Gefängnis auftaucht, den man verschollen glaubte, ist das hier schon ein Grund zur Erleichterung; aus dem Gefängnis kann man nicht so einfach wieder verschwinden. Nicht selten wartet dann auf die Inhaftierten freilich ein Schauprozess, wie das Beispiel des Oppositionspolitikers Ruslan Kutajew belegt, dem der Richter im Namen einer uneingeschränkten Regierungsgewalt die Urteilsverkündung in Form eines seltsam zusammengewürfelten Katalogs von Vergehen vorliest. Seit dem Beginn des ersten Tschetschenienkrieges erlebt die russische Teilrepublik eine andauernde Geschichte der Auslöschung.
Es ist bemerkenswert, wo sich Manon Loizeau überall Zugang verschaffte während ihrer riskanten Recherche für ihren Film «Tschetschenien – Vergessen auf Befehl». Fast zwanzig Jahre nach dem Beginn des ersten Tschetschenienkrieges kehrte sie in das Land zurück, aus dem sie als Korrespondentin ( «Die Babys von Grosny», 2003) berichtet hatte. Das Ergebnis ist eine so dringliche wie beunruhigende Momentaufnahme. Der Film hält sich nicht lange auf mit der befremdenden Oberflächenästhetik von Grosny, dessen Hochhaus-Zentrum in seinem weltstädtischen Look eine verlogene Kulisse abgibt, wo an jeder Ecke Putin auf einen herunterschaut. Die neue Ideologie ist die alte: Putin und Kadyrow lassen sich an ihren Geburtstagen von den Volksmassen feiern; die Gräber für die Opfer, welche die Etablierung des neuen Machtapparates kostete, befahlen sie dem Erdboden gleichzumachen. Ramsan Kadyrow regiert mit eiserner Hand und träumt von einer Gesellschaft ohne Erinnerung. So suchen nun die Frauen im Gras nach den Gräbern ihrer Männer. Sie erzählen, wann und wie ihre Söhne verschwunden sind. Ihre Aussagen unterscheiden sich nicht von jenen der russischen Mütter, die ihre Söhne im selben Kampf verloren. Im Krieg ist der Schmerz aller Mütter gleich, egal, auf welcher Seite sie stehen.
Meist stehen aber die Menschen hier auf gar keiner Seite, sie haben es sich nicht ausgesucht. Der Film durchmisst die Tragödie eines Landes, für das sich nach rund zwei Jahrzehnten kaum etwas geändert zu haben scheint. Waren all die Toten, die der unglaubliche Widerstand der Tschetschenen gegen die russische Armee forderte, vergeblich? Die Situation der autoritär niedergehaltenen, zusehends in Resignation versinkenden tschetschenischen Gesellschaft droht im Schatten eines anderen Krieges, den Russland derzeit führt, aus dem Bewusstsein der Weltöffentlichkeit zu verschwinden. Loizeau hält ihre eindrückliche Momentaufnahme dagegen. Sie zeigt, wie ein Land und seine Menschen im Räderwerk des russischen Machtapparates zerrieben werden . Ihre besonnene, unsentimentale Dokumentation ist ein Plädoyer gegen das Verdrängen, wo jeder, der sich zu erinnern versucht, vernichtet wird.
Ruslan Kutaev ist für die Unterdrückung der Tschetschenen durch Russlands ein gutes Beispiel:
Der zivilgesellschaftlich engagierte Ruslan Kutaev ist von den tschetschenischen Behörden festgenommen worden, weil er eine Konferenz zum Gedenken an die Deportationen aus dem Kaukasus unter Stalin organisiert hat. Er soll gefoltert worden sein.https://www.amnesty.de/urgent-action/ua-066-2014/konstruierte-beweise-gegen-aktivisten
Ruslan Kutaev wurde am 20. Februar in Atschchoi-Martan in der Republik Tschetschenien von etwa 30 bewaffneten Männern festgenommen. Sie warfen ihm den Besitz von Heroin vor. Unter ihnen sollen sich Sicherheitsbedienstete des Präsidenten Ramzan Kadyrow sowie Polizisten und Männer ohne identifizierende Kennzeichen befunden haben. Ruslan Kutaev wurde am 21. Februar um ca. 1:00 Uhr morgens auf eine Polizeiwache in Grosny gebracht. Dort sagte er einem Rechtsbeistand, dass man ihn zuvor zur Präsidialverwaltung im Zentrum von Grosny gebracht und in einen Keller eingesperrt habe. Er wurde gezwungen, seine Kleidung auszuziehen, und dann mit Schlägen und Elektroschocks traktiert. Außerdem drohte man ihm damit, seiner Familie etwas anzutun. Ein Angehöriger des Ausschusses gegen Folter, eine NGO, besuchte Ruslan Kutaev am 24. Februar und dokumentierte seine schweren Prellungen. Amnesty International wurden zudem Videoaufnahmen gezeigt, in denen Ruslan Kutaev mit großen Blutergüssen und einer seltsam hervorstehenden Rippe zu sehen ist .
Ruslan Kutaev sagte seinen Rechtsbeiständen, dass er an schweren Kopf- und Kieferschmerzen leide. In einem Arztbericht vom 13. März heißt es, eine seiner Rippen sei verletzt. Als Ruslan Kutaev auf der Polizeiwache ankam, hatte er den Besitz von drei Gramm Heroin bereits gestanden, und er wiederholte dieses Geständnis auch vor Gericht. Da er zuvor jedoch ohne Kontakt zur Außenwelt inhaftiert und misshandelt worden war, deutet einiges darauf hin, dass er das "Geständnis" unter Zwang abgelegt hat. Gegen russische Polizeikräfte wird häufig der Vorwurf erhoben, Personen Drogen unterzuschieben, um deren Festnahme und Strafverfolgung zu rechtfertigen, wenn es in Wirklichkeit keine Beweise für kriminelle Handlungen seitens der Beschuldigten gibt. Ruslan Kutaev hat allem Anschein nach nie Drogen genommen. In jedem Fall ist es unwahrscheinlich, dass er illegale Substanzen bei sich hatte, da ihm bewusst war, dass die Behörden ihn wegen seines Aktivismus ins Visier nehmen könnten. Er befindet sich nach wie vor in einer Hafteinrichtung in Grosny.
Gibt dazu noch mehr:
Tschetschenischer Menschenrechtler vor Gericht (25.4.20114) - „Geständnis“ nach schwerer Folter – Gesellschaft für bedrohte Völker in Sorge um Ruslan Kutajew
Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) ist in großer Sorge um den tschetschenischen Menschenrechtsverteidiger Ruslan Kutajew. Er muss sich am heutigen Freitag in der tschetschenischen Stadt Urus-Martan vor Gericht verantworten, weil er angeblich im Besitz von acht Gramm Heroin war. Menschenrechtler, die ihn in der Untersuchungshaft besuchen konnten, bezeugen jedoch, dass er gefoltert und so zu einem Geständnis gezwungen wurde.
Kutajew hat einen tadellosen Ruf: Er hat sich während des Krieges in Tschetschenien 1997 für die Freilassung von russischen Soldaten aus tschetschenischer Haft eingesetzt und in den vergangenen Jahren mit der russischen Vertretung von Human Rights Watch und der Helsinki Föderation zusammengearbeitet.
Nach Angaben der russischen Menschenrechtsorganisation „Komitee gegen Folter“ wurde Kutajew nach einer Konferenz über die kollektive Deportation der Tschetschenen und Inguschen durch Stalin am 23. Februar 1944 aus dem Haus seines Bruders verschleppt. Im Polizeigewahrsam wurde er erst von dem stellvertretenden Innenminister Tschetscheniens, Apti Alaudinow, und dem tschetschenischen Regierungschef, Magomed Daudow, geschlagen. Dann wurde er in den Keller gebracht und mit Elektroschocks gefoltert und aufgefordert, mehrere Dokumente zu unterzeichnen. Er weigerte sich und wurde weiter gefoltert. Bevor er schließlich zustimmte, alles zu unterschreiben und über das ihm angetane Leid zu schweigen, wurden ihm zwei Rippen gebrochen.
Kutajew ist davon überzeugt, dass sein unerschrockener Vortrag auf der Konferenz der Grund dafür war, dass er festgenommen wurde. Zuvor hatte der tschetschenische Präsident Ramzan Kadyrow verfügt, dass der kollektiven Deportation der Tschetschenen und Inguschen nicht am historischen Datum, dem 23. Februar, gedacht wird. Nach seinem Willen soll das zentrale Gedenken 2014 zum ersten Mal am 10. Mai stattfinden, dem Todestag seines Vaters. Kadyrow ließ auch das Denkmal an den 23.2.1944 in Grosny abbauen. Es erinnerte daran, dass ein Drittel der Inguschen und Tschetschenen durch die Deportation nach Zentralasien ums Leben kam .
Und noch mehr:
Gesellschaft für bedrohte Völker kritisiert Unterdrückung in Tschetschenienhttp://www.rtf1.de/news.php?id=6872
Zum Jahrestag der Deportation der Tschetschenen unter Stalin am 23. Februar 1944 warnt die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) vor den Folgen einer völlig verfehlten Anti-Terror-Politik.
Die Tragödie der Tschetschenen in den vergangenen 70 Jahren zeigt, wohin eine Politik, die allein von Gewalt, Willkür und staatlichem Terror geprägt sei führe, kritisierte Sarah Reinke. In aller Welt lebten tschetschenische Flüchtlinge oftmals in Unsicherheit und Verzweiflung, junge Menschen radikalisierten sich. In Tschetschenien selbst herrschten Angst und Willkür unter dem Diktat von Ramzan Kadyrow. Über Tschetschenen gebe es nur noch Negativschlagzeilen, die jedoch von der tschetschenischen und russischen Politik zur weiteren Terrorbekämpfung genutzt würden. Der russische Präsident Wladimir Putin sei direkt verantwortlich für die schweren Verbrechen gegen die Menschlichkeit während des zweiten Tschetschenienkrieges und für die Terrorherrschaft Ramzan Kadyrows, über den er seit Jahren seine schützende Hand halte, so die GUS-Referentin der GfbV.
Viele Jahre lang haben die Tschetschenen am 23.2. der Deportation gedacht. Seit 2014 ist das nicht mehr möglich, weil Kadyrow den Erinnerungstag auf den 10. Mai, einen Tag nach dem Todestag seines Vaters, verlegt hat. Wer dennoch erinnert, wie der tschetschenische Menschenrechtsverteidiger Ruslan Kutajew, muss mit Verfolgung rechnen. Kutajew wurde im Juli 2014 in einem unfairen Gerichtsverfahren zu vier Jahren Haft verurteilt. Er hatte im Februar 2014 zum 70. Jahrestag der Deportation eine Konferenz in Grosny organisiert.
Offene Menschenrechtsarbeit ist in Tschetschenien nicht mehr möglich, wie der Fall von Igor Kaljapin zeigt. Er leitet das in Russland ansässige „Komitee gegen Folter" sowie die mobile Menschenrechtsgruppe, die regelmäßig nach Tschetschenien fährt, um Opfern von Menschenrechtsverletzungen zu helfen. Nach einem schweren Terroranschlag auf das Pressezentrum in Grosny am 4. 12. 2014 beschuldigte Kadyrow Kaljapin, diesen Anschlag finanziert zu haben. Kadyrow drohte, die Häuser von Angehörigen der mutmaßlichen Täter zu zerstören. 15 Häuser wurden bislang zerstört. Das dokumentierten russische Menschenrechtsverteidiger. Ihre Recherchen präsentierten sie auf einer Pressekonferenz im Dezember in Moskau. Dort haben Kadyrow-Anhänger Kaljapin mit Eiern beworfen. Auch zwei Mitarbeiterinnen der Menschenrechtsorganisation Memorial wurden in ihrem Büro in Tschetschenien mit Eiern beworfen und bedroht. Doch ohne das Engagement der Menschenrechtsverteidiger haben die Opfer der Politik Kadyrows noch weniger Chancen auf Gerechtigkeit.
Am 23. Februar 1944 begann die kollektive Deportation der Tschetschenen und Inguschen durch die Rote Armee nach Zentralasien. Etwa 460.000 Menschen wurden deportiert. 40-50 Prozent der Deportierten in den Zügen sollen Kinder gewesen sein. Genaue Opferzahlen liegen nicht vor. Rund 40 Prozent sind Schätzungen zufolge damals zu Tode gekommen. In den beiden Tschetschenienkriegen, von 1994-1996 und 1999 bis 2009, sollen bis zu 160.000 Menschen getötet worden sein .
Und dann noch das hier:
"Anstiftung zum ethnischen Hass": Russland verbietet Film über Deportationen - 1944 deportierten Stalins Truppen Hunderttausende Tschetschenen und Inguschen, Flüchtige wurden getötet. Ein Spielfilm darüber sollte nun in Grosny gezeigt werden - doch das Kulturministerium verbot "Vergessen auf Befehl" vorerst.http://www.spiegel.de/kultur/kino/russland-verbietet-film-ueber-deportation-von-tschetschenen-a-972015.html
Moskau/Grosny - Die russische Regierung hat einen Spielfilm über die Massendeportation ganzer Volksgruppen unter Stalin während des Zweiten Weltkriegs vorerst verboten. In einem Brief an Regisseur Ruslan Kokanajew wirft das Kulturministerium den Filmemachern "Geschichtsfälschung" und "Anstiftung zu ethnischem Hass" vor. Dabei schildert der Film mit dem Titel "Vergessen auf Befehl" nach Darstellung der Autoren und von Menschenrechtsgruppen historisch anerkannte Fakten .
Der Film mit einigen angesehenen russischen Schauspielern sollte zum 70. Jahrestag der Deportationen in diesem Jahr in die Kinos kommen und auch auf internationalen Filmfestivals laufen. Er schildert die gewaltsame Umsiedlung der Tschetschenen und Inguschen - eine halbe Million Menschen - aus dem Nordkaukasus nach Zentralasien.
Das Kulturministerium begründete sein Verbot insbesondere mit der filmischen Darstellung eines Massakers in dem tschetschenischen Bergdorf Chaibach im Winter 1944. Dabei waren Hunderte Dorfbewohner bei lebendigem Leibe verbrannt worden.
In dem Brief von Wjatscheslaw Telnow aus der Filmabteilung im Ministerium heißt es, es sei in drei Staatsarchiven geforscht worden. "Es wurden keine Dokumente gefunden, die die Massenverbrennung belegen", steht in dem Schreiben, das der Nachrichtenagentur AFP vorliegt. Die Angaben über ein derartiges "Ereignis" seien daher eine "Geschichtsfälschung".
Weiteres Gutachten eingeholt
Das Massaker werde als "allgemein anerkannte Tatsache betrachtet", sagte dagegen Alexander Cherkasow von der Menschenrechtsgruppe Memorial AFP. "Es schneite am 23. Februar 1944, und es war schwierig, die Menschen zu Fuß fortzubringen. Diejenigen, die nicht laufen konnten, wurden verbrannt. Strittig ist alleine die Zahl der Todesopfer."
Regisseur Kokanajew (hier bei Facebook) will gegen das Verbot vorgehen. "Wir werden vor Gericht ziehen und zeigen, dass wir recht haben", sagte er. Womöglich lenkt das Kulturministerium auch noch ein. Eine Beraterin von Kulturminister Wladimir Medinski sagte der Zeitung "Kommersant", es werde ein weiteres Gutachten eingeholt, eine "endgültige" Entscheidung sei noch nicht getroffen worden. Auf eine Anfrage von AFP lehnte das Ministerium eine Stellungnahme ab.
Unter Staatspräsident Wladimir Putin bemüht sich die Regierung, die Zeit der Sowjetunion positiv darzustellen und die Millionen Toten unter Stalins Herrschaft in den Hintergrund rücken zu lassen.
Von der im März von Russland annektierten Krim waren vor 70 Jahren rund 200.000 Tataren deportiert worden. Die neue prorussische Krim-Führung hatte den Nachkommen der Vertriebenen im Mai eine zentrale Gedenkzeremonie an die Zwangsumsiedlung verboten. Auch hier sorgte ein Film für Diskussionen : musste 2013 eine Äußerung des Konsuls auf der Krim zu dem Film "Haytarma" korrigieren (Archiv-Version vom 23.07.2014).
Man muss sich nur mal mit der Geschichte und der Politik beschäftigen, es ist nicht so schwer die Verbrechen zu finden, die Russland über andere Völker gebracht hat und dank Putin weiter bringt. So schaut es eben aus, und nein das ist keine Hetze gegen Russen oder Russland. Wer über die Verbrechen der Deutschen berichtet, hetzt auch nicht gegen Deutschland oder die Deutschen. Verbrechen müssen als solche benannt werden. Ganz einfach.
Eventuell verstehen ein paar in Anbetracht dieser Dinge nun die Sorgen anderer Völker die mal Teil der UDSSR waren, was Russland betrifft.