Griechenland 2015 - Heldenepos oder Tragödie?
21.03.2015 um 23:13Anzeige
Ich habe mir genau wegen dieses Titels mal wieder die Printausgabe an Land gezogen und mit großem Vergnügen gelesen. Erstaunt war ich, dass diese Oberflächlichkeit und Blödheit, geschichtliches Unwissen und sonstiger Müll, der bei spon online schnell mal zu lesen ist, nicht in der Printausgabe erscheint.Kann ich nur unterschreiben. Ein umstand, den man schon seit monaten beobachten kann.
Ja, so empfinden es die anderen europäischen Länder - dieses Mal ist unser Stiefel der Euro. Wir haben eine wirklich gefährliche Arroganz, wie ja auch in den Foren zu lesen ist. Viele Foristen haben keine Argumente, die wüten einfach nur auf Boulevard-Niveau, ohne überhaupt Hintergründe zu kennen; nieder mit den Griechen, faules Pack und das war es. Und dann auf diese neue Regierung, die seit knapp 3 Monaten im Amt ist. Jeder Handwerksbetrieb benötigt mehr Zeit, den aktuellen Zustand des Betriebes bei Insolvenzgefahr zu überprüfen. Da hörte ich Kauder bei Illner, dieser Söder, Scheuer; das sind unsere Politiker, die noch auf einem unteren Niveau den Mond anheulen, als manche Foristen.
Kein Wort, dass die noch beim Kassensturz sind und vermutlich gar nicht wissen, wo sie vor Entsetzen überhaupt anpacken sollen. Dazu noch gegen diese korrupte Beamtenelite, die sich garantiert nicht abspeisen lässt. Schäuble hat dem letzten Regierungschef im September 2014 noch die Schulter getätschelt für die sprießenden Blümchen am Horizont. Wie irre war das denn? Unsere Politiker wussten doch genau, wie es wirklich um Griechenland steht. Hat da einer mal Krawall gemacht, dass die endlich Steuergesetze schaffen, als das Katasterwesen aufgebaut werden sollte und das wieder abgebrochen wurde, kein Ton von Schäuble. Und jetzt diese Hatz gegen das gesamte Volk, gegen diese neuen Politiker, die nicht mal aus der korrupten Oberschicht kommen.
Volksverblödung, Volksverhetzung und eine unglaubliche Großkotzigkeit gegenüber einem anderen Volk. Vielleicht stünden die heute besser da, wenn wir nicht deren Land zerstört hätten. Wie diese Völker sich fühlen, wenn das großmaulige Deutschland auftritt: eben wie zu Zeiten des Führers. Menschlich für mich völlig nachvollziehbar. Guter Titel, toller Beitrag und mit Charlie Hebdo konnten wir ja auch leben. 4 Mio. ohne Krankenversicherung, die gab es schon beim Vorgänger und keine Sau hat das bei uns interessiert.
War Griechenland zu Beginn des Umschuldungsmarathon im Jahre 2010 noch zu 100% bei privaten Gläubigern verschuldet, beträgt der Anteil der privaten Gläubiger heute nur noch 25% mit stark sinkender Tendenz. Stellt man sich Griechenland einmal als „Black Box“ vor und lässt die Details der „Rettung“ heraus, kann man also klar feststellen, dass die gesamte „Rettung“ nur den Zweck hatte, private Forderungen in Forderungen des öffentlichen Sektors umzuwandeln. Da es sich bei den griechischen Staatsschulden jedoch um Forderungen handelt, von denen aller Voraussicht nach ein größerer Teil ausfallen wird, wurden durch die „Rettung“ ausschließlich künftige Verluste der Banken „gerettet“. Bei jedem kommenden Schuldenschnitt wird der öffentliche Sektor die vollen Verluste tragen müssen. Und da der IWF durch die Vorrangigkeit seiner Forderungen keine Verluste hinnehmen muss, werden vor allem die Euroländer als Versicherer der EFSF- und ESM-Kredite die Verluste übernehmen müssen. Derweil lachen sich die Banken und deren Aktionäre ins Fäustchen, während die Griechen den Blutzoll für diese, ohne große Übertreibung als „historisch“ zu bezeichnende, Umverteilung von unten nach oben.
Griechenland könnte nach Einschätzung von Experten mit dem Abschluss eines Steuerabkommens mit der Schweiz rund 10 bis 15 Milliarden Euro einnehmen. "Die Griechen haben in der Schweiz mindestens 80 Milliarden Euro liegen. Etwa zwei Drittel davon sind Schwarzgeld", sagte der Wirtschaftswissenschaftler Friedrich Schneider von der Universität Linz.Jetzt wird´s interessant. Jetzt sollte man genau auf diese Vorgehensweise sein "Argusauge" lenken.
"Der Abschluss eines Steuerabkommens wäre die schnellste und effizienteste Maßnahme, an Geld zu kommen", meinte der auf Schattenwirtschaft spezialisierte Ökonom. Er sei sehr erstaunt, dass die neue griechische Regierung bisher wenig Schritte in diese Richtung unternommen habe.
Es sei auch merkwürdig, warum die Gläubigerstaaten ein solches Vorgehen nicht energischer forderten, meinte Schneider weiter. Er gehe geschätzt von rund 10.000 griechischen Steuersündern aus, die ihr Geld vor allem in den vergangenen Jahren in die Schweiz gebracht hätten. "Die Summe hat sich mit Sicherheit in den letzten vier, fünf Jahren verdoppelt", sagte Schneider.
Im Lauf der Woche soll es nach Angaben der Schweizer Regierung zu neuen Gesprächen mit der griechischen Regierung kommen.
David gegen Goliath, bin ebenfalls gespannt wie stark der Rückhalt für die neue Regierung wirklich ist. Wenn die das ernsthaft durchziehen, was ja auch eines der Wahlversprechen war, wird sich zeigen, wer die Macht im Land hat.Phantomeloi schrieb:Jetzt wird´s interessant. Jetzt sollte man genau auf diese Vorgehensweise sein "Argusauge" lenken.
Wenn man sich da auf seine Erfahrungen verläßt, wird natürlich das passieren, was immer passierte - gar nichts.Phantomeloi schrieb:Was machen die europäischen Politiker nun mit ihren Schwarz-Geld-Schafen?
Was haben die Griechen eigentlich mit dem Goldenen Flies gemacht den die Argonauten in Georgien geraubt haben ?Phantomeloi schrieb:@skep
:D ... wollen wir doch hoffen, dass nicht nur ein paar armen-reichen Schafen das Fell über die Ohren gezogen wird, sondern dass alle "Gold-Schäfchen" einfach nur "geschoren" werden.
Glaube nicht, dass eine Mehrzahl der Bevölkerung das raffte, es kommt allmählich (das Resultat siehst an Demos vor der EZB und das könnte nur der Anfang sein. Randalierer verurteile ich aber auch) Die Leute dachten doch man Helfe den Griechen und nun wurden Investoren gerettet, die Schulden "sozialisiert" Klaust du jemandem 10 Euro, ist das ein Verbrechen, bei diesen Milliarden ist es legitim.Glünggi schrieb:Aber das ist doch auch schon seit längerem kein Geheimnis mehr?
Die Leute finden es ok.
Oder hörst Du einen Aufschrei?