Griechenland 2015 - Heldenepos oder Tragödie?
06.07.2015 um 12:43Die Putin-Trolle von Heise haben, meiner Meinung nach, die aktuelle Problematik der Berichterstattung und der Reaktionen deutscher Politiker ganz gut zusammengefasst.
http://www.heise.de/tp/artikel/45/45355/1.html
http://www.heise.de/tp/artikel/45/45355/1.html
Griechisches Nein: Niederlage der deutschen "Budget-Orthodoxie"
Thomas Pany 06.07.2015
Deutsche Reaktionen werden vom Gekränktsein des Pädogogen dominiert, ignoriert wird die Jugend
Die deutsche Kanzlerin reist heute schon nach Paris, um mit dem französischen Staatspräsidenten Hollande darüber zu reden, wie es nach dem "Nein" des griechischen Referendums weitergeht. Tags darauf folgt dann ein EU-Sondergipfel. Nach dem, was heute in französischen Medien zu lesen ist, tritt die französische Regierung für weitere Verhandlungen mit der griechischen Regierung ein.
[...]
Man darf gespannt sein, welche Zukunft die SPD hierzulande noch hat, wenn sie mit den Aussagen ihrer Spitzenvertretern zur griechischen Krise zeigt, dass sie ihr klassisches Klientel, die sogenannten "kleinen Leute", nicht bei den Sorgen nimmt, sondern mit Druck und Einschüchterungen auf Anpassung einer Wirtschaftspolitik drängt, welche die Krise für die unteren und mittleren Schichten vor allem verschlimmert hat, und dazu die Jugend völlig ignoriert.
[...]
In zahllosen privaten Gesprächen über Griechenland ist schnell der Punkt erreicht, an dem es vor allem emotional wird, das spiegelt sich auch in der Berichterstattung wider. Statt das griechische Votum nüchtern als Signal dafür zu nehmen, dass sich die Bevölkerung dafür ausgesprochen hat, den Sparkurs nicht weiter zu verfolgen und neue Wege einzuschlagen, wird zunächst auf dem Beleidigtsein insistiert.
So wird auch der Rücktritt des Finanzministers nicht als Signal dafür gesehen, dass sich die griechische Regierung mit neuer Besetzung für weitere Gespräche öffnet. Sowohl von der ◥SZ wie von der ◥FAZ wird bereits im Titel der Aspekt betont, dass Varoufakis den "anderen Euro-Finanzministern die Schuld gibt". Wo ist der Ausweg aus dieser Emotionsspirale?
Außer dem französischen Wirtschaftsminister Macron ◥sprachen sich auch Regierungsvertreter Italiens und Spaniens Wirtschaftsminister Luis de Guindos für neue Verhandlungsrunden mit Griechenland aus.
Bemerkenswert ist, dass sich nach der griechischen Abstimmung erstmalig auch Chinas Außenministerium zur Schuldenkrise zu Wort ◥gemeldet hat: Man vertraue darauf, dass die Europäer die griechische Schuldenkrise angemessen lösen und die griechische Wirtschaft wieder nach oben dreht. Das geht nur über neue Verhandlungen.