Finde den Artikel von DW recht interessant. Ist der Rassismus gleich wie woanders oder steckt hinter jeder Polizeigewalt Rassismuss?
Wie viel Ferguson steckt in den USA? Das Ungleichgewicht in dem Vorort von St. Louis ist extrem: Während zwei Drittel der 21.000 Einwohner Afroamerikaner sind, ist der Bürgermeister ebenso weiß wie fünf der sechs Stadträte. In der Polizei stellen Weiße 50 der insgesamt 53 Beamten. Die Krawalle, die der Tötung des schwarzen Teenagers Michael Brown durch einen Polizisten folgten, sind auch Ausdruck dieser Situation, meinen viele Beobachter. "Die Mitbestimmung durch Afroamerikaner war in Ferguson auf allen Ebenen schlecht", sagt der Soziologe Darnell Hunt, Direktor des Zentrums für Afroamerikanische Studien der Universität von Kalifornien in Los Angeles. "Das erscheint wie aus den 1940er Jahren, aus der Zeit vor der Bürgerrechtsbewegung." Ist Ferguson also ein Sonderfall? Nein, glauben einer Umfrage zufolge 80 Prozent der Afroamerikaner, der Fall Brown werfe wichtige Fragen zum Rassismus in den USA auf. Unter den weißen Befragten sehen das lediglich 37 Prozent so.
"Eine Bedrohung, die man in Schach halten muss"
"Ferguson ist ein Beispiel für etwas, das wir in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten immer wieder in diesem Land gesehen haben", sagt Lexer Quamie, Sprecherin der "Leadership Conference on Civil and Human Rights", einem Dachverband einflussreicher Bürgerrechtsorganisationen. Quamie verweist auf mehrere Fälle, in denen Polizisten straffrei unbewaffnete Afroamerikaner erschossen haben. Für weltweite Schlagzeilen sorgte die Tötung des 17-jährigen Trayvon Martin durch das Mitglied einer Bürgerwehr in Florida - insbesondere, als der Todesschütze vor einem Jahr freigesprochen wurde. "Auch ich hätte Trayvon Martin sein können", sagte US-Präsident Barack Obama damals. Darüber, wie häufig Polizisten voreilig von der Waffe Gebrauch machen, gibt es keine verlässlichen Statistiken, doch in den vergangenen Jahren wurden immer wieder einzelne Fälle bekannt. Dem linksliberalen Magazin "Mother Jones" zufolge wurden allein seit Mitte Juli vier unbewaffnete Schwarze von Polizisten getötet.
"Man hört nichts von Fällen, in denen es unbewaffnete weiße Teenager trifft", sagt der Soziologe Hunt - und das sei kein Zufall. "Es gibt die Sicht, derzufolge schwarze Männer eine Bedrohung darstellen, die man in Schach halten muss." Tatsächlich machen schwarze und weiße Amerikaner ganz unterschiedliche Erfahrungen mit der Polizei: In Ferguson beispielsweise betrafen im vergangenen Jahr 92 Prozent der Durchsuchungen und 93 Prozent der Festnahmen von Autofahrern Schwarze - obwohl die Polizisten bei Weißen viel häufiger Illegales fanden (34 Prozent) als bei Schwarzen (22 Prozent). Dieses Missverhältnis ist keine Besonderheit von Ferguson: In New York etwa trifft die routinemäßige Durchsuchung von Fußgängern vor allem Latinos und Schwarze - die genannte Stop-and-Frisk-Praxis wurde 2013 nur in elf Prozent der rund 200.000 Fälle bei Weißen eingesetzt.
Mythos der Gleichberechtigung
"Mütter und Väter schwarzer Söhne können nie sicher sein, dass diese nicht von der Polizei belästigt, verhaftet oder misshandelt werden", sagt Lexer Quamie von der Leadership Conference. "In vielen schwarzen Gemeinden müssen die Eltern sicherstellen, dass ihre Kinder ihre Rechte kennen und wissen, wie sie sich verhalten müssen, um den Kontakt mit der Polizei zu überleben." Ihr Verband fordert deshalb eine Reihe von Veränderungen, darunter ein Verbot von Polizeikontrollen nach Hautfarbe, eine größere Kontrolle lokaler Polizeibehörden durch das Justizministerium und verstärkte Bemühungen, die Zusammensetzung der jeweiligen Gemeinde auch in der Polizei abzubilden.
Für den Soziologen Hunt sind die prominenten Fälle von Polizeigewalt vor allem ein Symptom für tieferliegende Probleme: "Wir haben einen schwarzen Präsidenten, aber den meisten Afroamerikanern geht es wirtschaftlich schlechter als vor 20 Jahren." Schwarze sind in praktisch allen Lebensbereichen benachteiligt: Ihre Arbeitslosenquote ist seit Jahrzehnten doppelt so hoch wie die von Weißen, ihr durchschnittliches Familieneinkommen liegt ein Drittel unter dem Landesdurchschnitt. Schwarze leben dreimal häufiger in Armut und werden viermal häufiger zu Gefängnisstrafen verurteilt als Weiße.
Es gebe, verstärkt durch die Medien, den Mythos, dass die USA das Problem der Rassenungleichheit hinter sich gelassen hätten, sagt Hunt. "Hin und wieder kommt es dann zu Ereignissen wie in Ferguson, die uns zeigen: Moment mal, hier läuft immer noch etwas falsch."
Vielleicht finden sich in anderen Staaten gleiche Szenarien, doch ob die Geschichte die gleiche ist? Die Rassentrennung in den USA ist nun wie lange her? 50 Jahre circa? Dann ein Civil Rights Act das
die Diskriminierung der Schwarzen zumindest auf dem Papier beendete
.
Laut dem US-Justizministerium sind die Anzahl der Gangs z.B. enorm gestiegen und für die meisten Verbrechen verantwortlich. Es gab schon vorher ethnische Gangbildungen bis zur Mafia die diese dann u.a. ablösten, doch gibt es noch das historische bilden von Gangs in den 40er die eben durch dieses Gesetz der Rassentrennung in L.A. entstanden. Wurde durch die Rassentrennung der Rassismus, den es vorher ja schon gab man betrachte auch den Chinese Exclusion Act , noch verschärft? Ich behaupte einmal stark ja.
Afro-amerikanische Gangs, Latino Gangs, asiatische und weisse Gangs. Beide bekriegen sich auch noch gegenseitig. ( Gibt es auch gemischte Gangs in den USA?) Wobei es sich laut nationalgangcenter.gov mehrzeitlich um afro-amerikanische, dann Latinos handelt. Neben den typischen
innerstädtischer, ausgeschlossener und perspektivloser Minderheiten
..spielt auch die Diskriminierung eine grosse Rolle. Dazu kommt noch ein liberales Waffengesetz. Mehrheitlich Weisse in staatlichen Instituten laut welt.de und mehrheitlich sozial schwache und benachteiligte sowie arme afroamerikaner laut zeit.de.
Wenn ich meinen Dienst des P.D.´s antrete, stelle ich mir das nicht gerade einfach vor, schliesslich gibt es keine Hautfarbe die frei von Vorurteilen, Diskriminierung sowie Rassisimus ist. Genauso wenig einfach stelle ich es mir als afro-amerikanischer eines P.D.´s vor. Dann noch als "Bulle". So geht es weiter mit der Perspektive als afro-amerikanischer Bürger und nicht jeder gehört schliesslich einer Gang an und auch ist nicht jeder rassistisch der mit einen weissen Police Officer konfrontiert ist.
Soziale Ungleichheit sprich Benachteiligung muss behoben werden? Wenn ja wie? Quoten? Nah. Selbst wenn es keine ethnischen Gangs mehr gäbe, soziale Ungleichheit überwunden wär und wir ein gemischtes Verhältniss zwischen "schwarzen und weissen" hätten auf jeder Ebene, bedeutet es es dann das man frei von Rassismus ist? Sicherlich nicht.
Was ich aber gut finde ist der Vorschlag wie im Artikel genannt,
Ihr Verband fordert deshalb eine Reihe von Veränderungen, darunter ein Verbot von Polizeikontrollen nach Hautfarbe, eine größere Kontrolle lokaler Polizeibehörden durch das Justizministerium und verstärkte Bemühungen, die Zusammensetzung der jeweiligen Gemeinde auch in der Polizei abzubilden.