@AldarisSagen wir es mal so: Wenn sie es schafft, das auszusitzen, sollte man ihr den goldenen Stuhl verleihen - ich halte es für möglich. Persönlich kritisiere ich sie allerdings mehr für die Euro-Rettungspolitik als für die Flüchtlingspolitik. Das Problem war überschaubarer.
Was ist denn der goldene Stuhl? Wenn es die Premium-Edition des elektrischen Stuhls ist, bin ich dabei
:DBei der Frage, wo ihre Regierung am meisten Schaden angerichtet hat, kann man sich sicher lange streiten. Die ganze Berichterstattung der Griechenland/Euro-"Rettung' ist geprägt von grundsätzlich irreführenden Ausgangspunkten angefangen bei der Darstellung, dass es überhaupt darum gegangen wäre, primär Griechenland oder gar seine Einwohner zu retten.
Da wurde nur das Klischee der listigen Lotter-Griechen versus der harten deutschen Sparer bemüht, effektiv ging es aber schon überwiegend drum das Risiko der Banken, Deutsche Bank und die großen französischen, auf die europäischen Steuerzahler umzusatteln. Hat auch funktioniert. Dass Griechendland kein geeigneter Euro-Beitrittskandidat war, wusste Merkels Vorgänger, Schröder und Eichel, sie haben es eben ignoriert.
Die Banken haben die Kredite prinzipiell auf eigenes Risiko vergeben und ebenfalls das Ausfall-Risiko in Kauf genommen. Aber die Suppe auslöffeln mussten sie nicht. Da wurden alle finanzkapitalistischen Grundsätze außer Kraft gesetzt, großen Teils ohne Not.
Merkel hat v.a. das Talent völlig unzutreffende und unscharfe, detailarme Märchen-Narrative unters Volk zu schleudern, die den Sinn haben, die Leute zu beruhigen, einzulullen und die Unlust an der politischen Partizipation zu verstärken.
In fast allen Bereichen, die mal ein wichtiges Thema waren oder sind, stimmen einfach die Darstellungen nicht.
Deutschland stellt sich als Klima-Weltmeister dar und hat wachsende CO2-Ausstoss und Ministerien die Industrie-Betrug decken und Gesetzesnormen so zimmern, dass ein hoher Benzin-Verbrauch als umweltfreundlich belohnt wird.
Bei Griechenland hat sie toughe, kompromisslose Sparerin gespielt und einfach nur Bankschulden zu Staatsschulden gemacht.
Bei den Flüchtlingen hat sie Mutter Theresa gespielt und alle rationale Kritik mit hohlen Phrasen und "schönen" (lol) Bildern abgewehrt. Der Scherbenhaufen der Flüchtlingskrise ist in seiner Dimension noch gar nicht zu übersehen.
Dass die Wirtschaft rel. gut läuft liegt an handzahme Gewerkschaften, niedrigen Lohnkosten im Vgl zu den Nachbarn, das waren Schröders Reformen und Lohnverzichte und eben auch die Unternehmen und ihre Angestellten selbst, die den Wohlstand erwirtschaften.
Bei den Übergriffen durch die USA und GB in der NSA/GCHQ-Affäre hat sie ihr rückratslos serviles wahres Gesicht ein paar mal gezeigt, wurde ihr aber nicht groß zum Vorwurf gemacht. Dass ihr Handy überwacht wurde, hat sie mal angemeckert, die systematische Überwachung von Millionen von Deutschen und die Industriespionage zum Schaden Deutschlands nicht.
Also ich weiß nicht, was man an dieser Frau finden kann.
Einige Errungenschaften die man nicht anmeckern, kann, zB Mindestlohn, AKW-Ausstieg, wurden nur gegen ihren Widerstand durchgeboxt. irgendwann hat sie gemerkt, dass es am opportunsten ist, sich an die Spitze der Entwicklung zu setzen und es als Eigenwerk zu verkaufen. Was in der Art wird jetzt auch bei der zu erwartenden 180°C Flüchtlingswende kommen.
Sie ist nur ein Adapter zwischen Industrie und Volk bzw transatlantischen Weichenstellern und ausführenden deutschen Beamten mit der Aufgabe, Illusionen zu vermitteln und Realitäten zu verschleiern, kurz heisse Luft zu sülzen.
Was die Leute mögen ist der im Grunde apolitische Duktus der netten und sehr langweiligen Kindergarten-Tante.