@kakaobart Okay.
Was mir so spontan einfällt oder auffällt ist irgendwo das suchen oder verteilen nach der oder einer Verantwortung. Sozusagen "links ist Schuld". Ich wollte dich ja nach eigener Verantwortung fragen. Wenn es um das Thema Islam und Muslime geht, wird ja so gut wie immer bemängelt, Muslime schauen eher ungern auf sich selbst, sind so gar nicht selbstkritisch, die Verantwortung für alles kritische wird anderen überlassen.
Ich versuche ja mein Wissensstand auch irgendwo aktuell zu halten und les sogar gelegentlich bei PI News rein, wie die Diskussion innerhalb der rechtskonservativen Szene verläuft. Diese starke Verantwortungszuschreibung "die linken sinds" gibt es auch da. Aber ein Leser hat mal kommentiert, man sollte mal auf sich selbst schauen. War ne recht interessante Sache. Der Schreiber hat aufgeführt, dass Grüne und SPD zwar eine nette Bashinggrundlage sind, aber die wesentlichen Akteure im Bund wirklich schon immer CDU/CSU waren, und überhaupt in den Bundesländern Bayern und Baden-Württemberg.
Das ist vielleicht ne sehr schmerzliche Tatsache, aber wenn man es so will, hast du bzw. haben die "Bürgerlich-Konservativen" D zu dem gemacht, was es heute ist oder was heute bejammert wird. Die "Bürgerlich-Konservativen haben D abgeschafft", weil sie nicht den Arsch in der Hose hatten Kohl und seine Vorgänger an ihre Interessen zu erinnern.
Ich glaube das berührt ein grundsätzlich deutsches Problem oder ein Mentalitätsdefizit. Als das KZ Auschwitz befreit wurde 1945 hat ein großer Teil der Bevölkerung gesagt:" Wir haben von nix gewusst". Sie haben Hitler demokratisch an die Macht gewählt und ein Teil der Bevölkerung hat einfach die Augen und die Ohren zu gemacht mit den Folgen ihrer Wahl.
Und so geht das anscheinend heute, du willst mir vermitteln, du hättest nicht gewusst, dass die Familie AbouChaka schon was weiß ich, seit den 80ern in Berlin lebt.
Du hättest nicht gewusst, dass das Thema "Asylmissbrauch" oder "Wirtschaftsflucht" schon vor 10, 20, 30 Jahren aktuell war.
Du hättest nicht gewusst, dass Migrantengewalt nicht erst sein gestern der Teil eines sozialen Problems darstellt.
Du hast anscheinend nichtmal geahnt, dass Islam spätestens seit der Gastarbeiterzuwanderung der Türken irgendwie ein Thema gewesen sein könnte. Da gab es noch gar keine Grünen, und die SPD war da noch lange von Regierung im Bund entfernt. Also...die entscheidende Triebfeder waren wohl oder Übel die "Bürgerlich-Konservativen", die nunmal "multikulti" Leben eingehaucht haben.
Hast du oder die PEGIDA eigentlich jemals was gewusst?
Nur weil man jetzt, heute, nicht mehr davon laufen kann? Du siehst drei Schwarze mehr auf der Straße als sonst und es fällt schwer wie bisher, die Augen zu zu machen?
Islam, Muslime, Asyl etc. hat eine PEGIDA usw. nie gekümmert, warum heute also? Das erinnert mich auch an Lucke von der AfD, jahrelang schön die Händchen nach oben auf Parteitagen um zuzustimmen, und dann hinterher so tun, als hätte er von nix gewusst.
Als erstes schlage ich vor, dass jeder über 40 Zutrittsverbot zu ner PEGIDA Demo hat. Ich mein, wer sein Land sehenden Auges all die Jahre vernachlässigt und jetzt ankommt....
Die junge Generation muss sich solchen Themen widmen, denen hast du dieses Land so hinterlassen wie es jetzt ist und sie müssen auch ne Lösung finden. Ich hoffe mal, dass sie oder zumindest die meisten diesen Rotz durchschauen und merken, dass es über den Tellerrand hinaus noch was zu sehen gibt. Das die "alten" es verbockt haben und das Land soziale Lösungen braucht, ohne Hetze, Polemik und Populismus. Ich hab den Eindruck, ein Teil der "Bio-Deutschen Jugend" ist gefühlt internationaler und weltoffener, die könnten "Patriotismus" mit Respekt für den Gegenüber verbinden. Und überhaupt einen einbindenden Patriotismus etablieren, Patriotismus, der Minderheiten miteinschließt und sich auf tatsächliche Problemlagen fokussiert.