Heute vor genau zehn Jahren wurde Malaysia-Airlines Flug 17 (MH17) durch eine russische SA-11 Gadfly illegal über der Ostukraine abgeschossen!
Angehörige der Opfer wollen vollständige Aufklärung
Silene und Rob Frederiksz verloren ihren Sohn Bryce und dessen Freundin Desi. Sie kämpfen seitdem unermüdlich darum, alle Informationen ans Licht zu bringen und die Täter zu finden. ,,Zu Beginn gab es kaum jemanden von den MH17-Angehörigen, der sprechen wollte. Und mir wurde sehr schnell klar, dass es einfach wichtig ist, das zu tun", so Silene.Es ist nicht nur ein Flugzeug. Dahinter steckt eine Geschichte von Menschen, Familien, Opfern, Kindern, sogar Babys.
Silene Frederiksz, Angehörige Diese Geschichte müsse erzählt werden. "Und der Kreml bestreitet und verwirft alles - Fake News. Du willst nicht wissen, was sie bereits gesagt und geschrieben und getan haben", sagt Silene Frederiksz.
Russland startete Desinformationskampagne
Durch anhaltende Kampfhandlungen an der Unglücksstelle gelang es 2014 erst nach Wochen, Leichen und Leichenteile zu bergen. Auch die Aufklärung der Unglücksursache gestaltete sich schwierig - nicht zuletzt, weil Russland mit einer beispiellosen Desinformationskampagne eine Täterschaft leugnete. Ein Trauma, für die Angehörigen und das ganze Land.
Ermittler beweisen Verantwortung Russlands
Mittlerweile haben das Joint Investigation Team (JIT), ein internationales Untersuchungsteam aus militärischen und zivilen Experten der fünf am Unglück involvierten Länder, und das Investigativ-Kollektiv Bellingcat schlüssig bewiesen, dass tatsächlich eine russische Einheit mit eigenem Waffensystem für den Abschuss verantwortlich ist.
In einem Hangar auf einer Luftwaffenbasis in Gilze Rijen wurde das Flugzeug aus den Wrackteilen rekonstruiert. Das Motiv für den Abschuss der zivilen Passagiermaschine ist auch zehn Jahre später unklar.
Russischer Offizier und ukrainische Rebellen verurteilt
Die niederländische Regierung hatte 2015 auf ein Tribunal vor den Vereinten Nationen gedrängt, scheiterte jedoch an einem Veto Russlands. Daraufhin wurde ein Strafprozess nach niederländischem Recht aufgesetzt. 2022 verurteilten die niederländischen Richter drei von vier angeklagten russischen Offizier und einen ukrainischen Rebellen in Abwesenheit zu lebenslangen Haftstrafen.
Das Verfahren ist damit nicht abgeschlossen. Wenn es neue Informationen gibt, soll es wieder aufgenommen werden. Für viele Angehörige gehört auch Wladimir Putin auf die Anklagebank. Ein Verfahren gegen Russland vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte läuft seit 2020 und ein drittes seit 2022 vor der Internationalen Zivilluftfahrtorganisation ICAO.
https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ausland/flug-mh17-abschuss-opfer-aufarbeitung-10-jahre-100.html |
Ich kann mich noch genau an diesen Tag erinnern als die Meldung kam und man sich im ersten Moment gefragt hat ob möglicherweise ein Fluch auf Malaysia-Airlines liegt weil nur wenige Monate zuvor mit MH370 bereits ein Muster derselben Fluggesellschaft verlorenging und es sich damit um den zweiten Totalverlust innerhalb kurzer Zeit und eines Jahres handelte. Was danach folgte waren gegenseitige Schuldzuweisungen, Gerüchte, Falschbehauptungen, ein intensiver Desinformationsfeldzug von Russland und die ungeklärte Kardinalfrage: War der Abschuss ein Unfall oder Absicht? Erst mit den Jahren gelang es die Wahrheit Stück für Stück zusammenzupuzzlen so das heute darüber keinerlei Zweifel mehr bestehen!
Einzig die Motivfrage hinter diesem absichtlichen Abschuss, was die Russen mit diesem Verbrechen bezwecken wollten, konnte bis jetzt nicht geklärt werden. Zumindest aber Täterschaft, Täter und Tatmittel sind geklärt und auch juristisch geahndet worden was einen entscheidenden Beitrag für den Rechtsfrieden leistet Für die Angehörigen ist es einfach wichtig zu wissen wie die Opfer ums Leben kamen, wodurch und durch wen, selbst dann wenn die Verantwortlichen bis jetzt nicht unmittelbar zur Rechenschaft gezogen werden konnten. Im Vergleich zu MH370 wo man auch nach über zehn Jahren überhaupt nicht weiß was genau passiert ist und die zentralen Fragen für die Angehörigen der Opfer nach wie vor unbeantwortet sind ist das schon ein riesen Fortschritt. Und wie man sehen kann wird die Akte MH17 auch weiterhin nicht geschlossen werden!
PS: Mich persönlich würde jetzt nach genau zehn Jahren die Sichtweise von paco_ dazu interessieren ob sich da nicht mittlerweile etwas geändert hat hinsichtlich der nun erwiesenen Täterfrage als auch Tatsache das es sich beim Abschuss nicht um einen Unfall gehandelt hat.