@kayakaya Der Koran bezeichnet Christen klar eben nicht als Andersgläubige, sondern als Ungläubige. "Wahrlich, ungläubig sind die, welche sagen, Isa (Jesus) ist der Sohn Gottes." Sinngemäß zitiert neben anderen Versen, die das aussagen. Es kommt gegen diese auch oft ein Hass in bestimmten Versen zum Tragen, weil sie sich doch so abwendig haben machen lassen durch ihren Glauben an Trinität und solche Sachen. Gleichwohl wird ihnen die Dhimma gewährt, sofern sie sich unterwerfen lassen unter islamische Oberhoheit, was aber diesen ein Leben in Diskriminierung und unter Beraubung weitreichender Rechte aussetzt. Wenn sie sich aber widersetzen, das so hinzunehmen, dann seien sie so lange zu schlagen bishin zu töten, bis sie es entweder hinnehmen oder gar gleich konvertieren.
Im Koran etwa steht, dass solange gekämpft werden sollte, bis alle Verführung zum Unglauben aufgehört habe und auch, bis alle Religion Allahs ist. Das ist ein Vers, den besonders Radikale gerne für sich vereinnahmen und gleich oft gänzlich missionieren wollen. Aber die besonders Radikalen hin oder her. In der Praxis heißt das gemäß klassischen Rechtsschulen, dass die Dhimmis keine neue Kirchen bauen dürfen, nicht selbst missionieren dürfen, keine Zeichen ihres Glaubens öffentlich tragen dürfen und überhaupt ein in gewisser Hinsicht Schattendasein in einer Art Parallelgesellschaft fristen müssen, wiegleich der Koran auch oft sagt, man solle sich von diesen trennen und sich keinen von ihnen zu Freunden nehmen. Das hat in der Geschichte oft dazu verleitet, dass sich bestimmte Gelehrte für ein stets distanziertes Verhältnis der Ummah zu ihren Unterworfenen ausgesprochen haben und auch für eine Trennung, bishin dazu, dass, um diese Trennung auch kenntlich zu machen, Juden etwa das Tragen von bestimmten Zeichen in der Öffentlichkeit befohlen wurde. Ähnlich wie es später die Nazis mit dem Davidsstern machen sollten.
Gleichwohl wie möglichst alles, was die sogenannten Ungläubigen an Verführung hervorbringen konnten, verboten werden sollte, so war es Pflicht für die Ummah, Dawa (Missionierung) gegenüber den Ungläubigen zu betreiben und sie immer wieder zum Islam aufzurufen und ihnen diesen schmackhaft zu machen.
Ich gebe hier aber nur die Meinung bestimmter Gelehrter und die Praxis wieder, wie sie sich auf bestimmte Verse beziehen und wie sie sich oft in der Geschichte gezeigt hat. Das spricht nicht für alle islamischen Gelehrten und gleich gar nicht für alle Muslime. Apropos: Für Einreisende aus dem Dar al-harb in das dar al-islam gibt es nach klassischer Meinung den Mustamin-Status, welcher zumindest zeitweiligen Schutz bieten kann, sogar für Polytheisten. Gibt es glaube ich sogar in Saudi-Arabien, auch für Polytheisten. Aber trotzdem ist eine Bibel in Saudi-Arabien nicht mal erlaubt und Juden und Christen und überhaupt alle Ungläubigen wurden dort schon lange im großen Stil vertrieben und dürfen sich nicht langfristig dort niederlassen, wobei sich hierbei auf einen Hadith bezogen wird.