@Aldaris Ich mein damit, dass in der Region Palästina bzw. Israel die Palästinenser und Israelis ihre Probleme selbst regeln und zum Abschluss bringen müssen.
Europa und Amerika, ja im Prinzip generell Akteure von außerhalb können das einfach nicht leisten, auch nicht als Vermittler. Die Lösung muss von den Menschen vor Ort kommen, nur diese wissen, was sie wirklich wollen und mit welcher Lösung sie leben können, mit welcher nicht.
Ich glaub, wenn man nicht ständig unter der Raketenbedrohung der Hamas lebt oder unter den ganzen Einschränkungen im Gaza-Streifen, dann kann man sich auch nicht richtig einfühlen.
Das einzige, was ,, wir" machen können, ist, bei sinnvollen Friedensbemühungen Unterstützung zu leisten. Aber ansonsten: raushalten!
Der Westen kann und muss nicht überall Weltpolitischen, Richter und Moralapostel in Personalunion sein.
Zuerst sollten wir uns darum kümmern, dass sich der gewalttätige Konflikt zwischen arabischstämmigen bzw. muslimischen Menschen und jüdischen Menschen nicht nach Europa, nicht nach Deutschland ausbreitet.
Das ist unser Gebiet und unser Verantwortungsbereich.
Es ist dabei am sinnvollsten, sich fair und neutral zu verhalten, statt sich blind und aus falscher, aus der Vergangenen abgeleiteter, zwangsläufiger Loyalität nur auf die Seite des israelischen Staates zu stellen. Der israelische Staat hat selbst genug negative Dinge getan und gerade dann, wenn Europa und Deutschland wahre Freunde Israels und der Juden generell werden wollen, müssen sie kritische Freunde sein.
Kritiklosigkeit gegenüber dem israelischen Staat würde genau zu dem führen, was du hier beklagt: wachsender Judenfeindlichkeit, wachsender Israelfeindlichkeit, weil sich - gar nicht mal per Seite antisemitische - Gegner Israels, nicht nur aus dem muslimischen Bereich, nicht ernst genommen, sondern missverstanden und hintergangen fühlen, womit die Konfliktgefahr für Europa wüchse.