Aldaris
Diskussionsleiter
Profil anzeigen
Private Nachricht
Link kopieren
Lesezeichen setzen
dabei seit 2010Unterstützer
Profil anzeigen
Private Nachricht
Link kopieren
Lesezeichen setzen
Aldaris schrieb:Ja schon. Die Frage ist halt, ob das nicht immer mehr zunimmt oder einfach viel mehr geduldet wird als früher.Ein ganz klares JA. Wir werden uns noch umgucken wohin das alles führt. Diese vielen kleinen Feuer werden in gar nicht ferner Zukunft ein großes entfachen.
Aldaris schrieb:Ich weiß grad nicht, wie die ISIS-Kämpfer geködert wurden/werden. Aber vermutlich unter anderem auch über solche Aufrufe.Ist sicher anzunehmen, wobei das größere Problem dort ist, dass sie ihre Gräueltaten per www schon vorschicken und die zukünftigen Gegner in großen Teilen vor dem Eintreffen der Kampftruppen schon eingeschüchtert sind.
“Israel-Kritik” revisited: Die Judenhasser lassen die Maske fallen
8.568 mal abgerufen seit dem 18. Juli 2014 3 Kommentare
Eigentlich müsste man ihnen dankbar sein: Während es – gerade in der Linken – seit Jahrzehnten Streit darum gibt, ob und inwiefern sogenannte “Israel-Kritik” und sogenannter “Anti-Zionismus” nur schlecht getarnter Antisemitismus im neuen Gewand sind, lassen viele der aktuellen Pro-Gaza-Demos keinen Zweifel mehr: Parolen wie “Jude, Jude, feiges Schwein, komm heraus und kämpf allein” dürften wohl seit 1945 nicht mehr in der Offenheit auf Berlins Straßen gebrüllt worden sein. Wer diesen Zusammenhang jetzt noch leugnet, macht wissentlich gemeinsame Sache mit einer hasserfüllten Meute.
Von Redaktion Publikative.org
Im Grunde gibt es gar nicht viel zu sagen, denn die Argumente scheinen ausgetauscht: Detailliert und immer wieder wurde in den letzten 20-30 Jahren versucht darzulegen, warum es sich bei der als “anti-imperialistisch” oder “anti-zionistisch” verbrämten “Israel-Kritik” in Wirklichkeit um Spielarten antisemitischer Agitation handelt. Immer wieder wurde entgegnet, nein, es gehe in Wirklichkeit um menschliche Werte, um Betroffenheit, um die Opfer, um den Frieden, um die Bedeutung des Nahost-Konfliktes, um die Vermeidung eines “Flächenbrandes” im nahen Osten – oder schlicht: den Weltfrieden.
Nun allerdings ist Syrien im mittlerweile vierten(!) Kriegsjahr, die Anzahl der Toten liegt bei mindestens 170.000, die Anzahl der Flüchtlinge bei mindestens 2,8 Millionen. In Teilen Syriens und dem Irak errichtet ISIS/ISIL einen Kalifatstaat, der Al-Kaida zu radikal wäre, von der prekären Lage in Libyen, Ägypten, Jemen, dem Libanon und den “ganz normalen” Diktauren in Saudi-Arabien und dem Iran gar nicht erst zu reden. Flächenbrand? You bet. Doch wo ist das Interesse der Friedensfreunde, Menschenrechtsaktivisten und “Israel-Kritiker”? Ganz genau: kaum wahrnehmbar. Stattdessen: eine Gaza-Demo nach der nächsten. Denn nur Israel vs. Palästinenser bietet einen Bonus, den andere Konflikte – auch weitaus blutigere in exakt derselben Region – nicht zu bieten haben: Antisemitismus als Welterklärung, als Exit aus der Moderne, als Fluchtpunkt allen Übels einer ungerechten Welt. “Glücklicherweise” machen die Beteiligten daraus auch keinen Hehl mehr, sondern tragen gleich Tätowierungen wie dieser junge Mann hier:
Pro-Palästinensische Demonstration in Berlin 17.07.2014 (Foto: Boris Niehaus / http://1just.de/ CC BY NC ND 4.0.)(Foto: Boris Niehaus / http://1just.de/ CC BY NC ND 4.0.)
Das tapfere palästinensische Volk sollte man ehren
da sie noch die einzigen sind auf dieser Welt
die sich gegen den Zionisten wehren
Garniert wird der Rumpelreim mit “88″ und anderen NS-Tattoos. Besagter Herr ist dann auch in Videos zu sehen, wo er zusammen mit seinen Kameraden Sprechchöre wie “Jude, Jude, feiges Schwein, komm heraus und kämpf allein” anstimmt, was trotz zusätzlicher “Cop Killer”-Tätowierung im Nacken bei den anwesenden Beamten noch nicht mal zu einer Nachfrage im Hinblick auf Volksverhetzung führt – offenbar eine ganz normale Pogromstimmung. Die herrscht auch auf diversen Profilen in sozialen Medien, wo man sich munter an Hitler-Zitaten und Hashtags wie #hitlerwasright bedient.
In Paris beließ man es nicht bei derlei Verbalinjurien, sondern ging gleich zum Angriff auf Synagogen über, schon seit Jahren häufen sich ohnehin die Übergriffe auf in der Öffentlichkeit als Juden erkennbare Menschen – in Frankreich wie in Deutschland. Und, wer seiner “Israel-Kritik” noch direkter Audruck verleihen will, der geht am Wochenende der Europawahl in die europäische “Hauptstadt” Brüssel und knallt dort im Jüdischen Museum ein paar Besucher ab, nimmt anschließend den Bus zurück nach Marseille – und wird dort nur wegen eines dummen Zufalls bei einer Drogenkontrolle erwischt – die Tasche voller Handfeuerwaffen. Um tote Juden trauert man gerne in Deutschland und Europa 2014 – lebende hingegen vermag man kaum zu schützen – wenn man ihnen nicht ohnehin ablehnend gegenüber steht.
So sieht es aus, das postmoderne “Nie wieder” auf paneuropäisch: Statt sich mit dem brachialstem, gewalttätigsten Ausbruch von Antisemitismus und antisemitischer Gewalt auf dem Kontinent seit 1945 zu beschäftigen, pflegt man lieber “Israel-Kritik” und inszeniert sich als Opfer der USA. Nach den jüngsten Ausbrüchen sollte allerdings endgültig klar sein: Eine Linke, die mit dieser Art von “Anti-Imperialismus” nicht endgültig Schluss macht, hat jeden, aber wirklich jeden emanzipatorischen Anspruch aufgegeben.
Erdoğan beschuldigt Israel des „Staatsterrors“ und des „systematischen Genozids”http://dtj-online.de/erdogan-beschuldigt-israel-des-staatsterror-und-des-systematischen-genozids-33103 (Archiv-Version vom 19.07.2014)
In seiner bislang schärfsten Stellungnahme zum Gaza-Konflikt beschuldigt Premierminister Erdoğan Israel, seit 1948 einen „systematischen Genozid" zu verüben. Er übt außerdem auch an der UNO und den islamischen Staaten heftige Kritik. (Foto: diyanet) Von DTJ-ONLINE | 18.07.2014 12:30
In seiner bislang schärfsten Stellungnahme zum Gazakonflikt beschuldigte der türkische Premierminister Recep Tayyip Erdoğan Israel am Donnerstag, einen „systematischen Genozid“ an den Palästinensern im Gazastreifen zu versuchen. Dies berichtete die Hürriyet Daily News am Donnerstag.
„Bislang haben wir in jedem Ramadan seit 1948 diesen systematischen Genozid beobachten können“, sagte Erdoğan gegenüber islamischen Gelehrten in Istanbul im Rahmen eines Treffens anlässlich des heiligen Monats auf einer Konferenz mit dem Titel Dünya İslam Bilginleri Barış, İtidal ve Sağduyu İnisiyatifi. „Die Welt schweigt, weil diejenigen, die ihr Leben verloren haben, Palästinenser sind.“
„Hört man irgendetwas von den Vereinten Nationen?“, fragte Erdoğan weiter. „Sie machen allenfalls irgendetwas zu Showzwecken. Treffen sie wirkliche Maßnahmen? Nein. Wofür wurden die Vereinten Nationen gegründet? Für den Weltfrieden. Tragen sie wirklich zum Weltfrieden bei? Wofür stehen sie wirklich? Die UNO dient lediglich ihrem geheimen Zweck.“ Er erklärte jedoch nicht weiter, was er mit „geheimen Zweck" meinte. Bereits am Tag zuvor hatte Erdoğan die Weltgemeinschaft für ihre Untätigkeit angesichts der Luftschläge der israelischen Armee verurteilt, Israel „Staatsterror“ vorgeworfen und der Knesset-Abgeordneten Ajelet Schaked, die einen Artikel auf facebook gesetzt hatte, in dem es für legitim erachtet wurde, auch die Mütter palästinensischer Terroristen zu töten, bescheinigt, es gäbe keinen Unterschied zwischen ihrer Mentalität und jener Hitlers.
Erdoğan: Heftige Kritik an der UNO
Erdoğan hatte in den vorangegangenen Jahren, insbesondere seit Beginn des Syrienkonflikts, immer stärker die UN für ihr Versagen beim Versuch kritisiert, eine Vereinbarung hinsichtlich des bürgerkriegsgeplagten Nachbarlandes zu erreichen. Sowohl Erdoğan als auch sein Außenminister Ahmet Davutoğlu hatten vehement eine Reform des UN-Sicherheitsrats gefordert, den sie als „ungerechtes und unfaires System“ bezeichneten, der es nicht schaffe, den Willen der meisten Länder zu vertreten.
Zwischen 2009 und 2010 hatte die Türkei als nicht ständiges Mitglied im Weltsicherheitsrat den Sitz für „Westeuropa und andere“ inne. Derzeit sondiert die Türkei, wie sie sich hinsichtlich der Sitzungsperiode 2015-16 in diesem Zusammenhang positionieren will.
„Das Schweigen der islamischen Welt“
Erdoğan holte in seinem Rundumschlag auch gegen die islamische Welt aus. „Wenn der Westen still bleibt, bleibt auch die islamische Welt bloßer Zaungast“, betonte Erdoğan, während er alle Seiten bezüglich Palästinas zur Mäßigung aufforderte. „Wir fordern ein sofortiges Ende des Blutvergießens. [...] Wir sind uns der Tatsache bewusst, dass der Mittlere Osten Frieden, Wohlstand und Solidarität benötigt“, so der türkische Premierminister.
„In Palästina geht es nicht um den Konflikt zwischen Sunniten und Schiiten; deshalb auch das Schweigen der islamischen Welt“, betonte Erdoğan im Dolmabahçe-Palast. „Unsere Kinder und Brüder sterben in Palästina. Die Menschlichkeit wurde dort ebenso zerstört wie die Ehre der Muslime.“
Die türkische Regierung und auch große Teile der türkischen Medienlandschaft hatten bis zur aktuellen Bodenoffensive der israelischen Streitkräfte ungewöhnlich zurückhaltende Äußerungen getätigt und sich kaum mit dem Konflikt beschäftgt. Die kommenden Präsidentschaftswahlen hatten die Schlagzeilen dominiert.
"Freiheit für Palästina", "Nieder, nieder Israel", aber auch "Kindermörder Israel" und sogar "Tod, Tod - Israel" schreit Demo-Organisator Fatih Bayram ins Megaphon, schallt es hundertfach zurück.Der ganze
Subcomandante schrieb:Ich bin ja mal gespannt, wie das morgen in Berlin wird. Von ca. 14-17h treffen sich doch die Montagsmahnwachen zum Marsch auf Berlin am Alexanderplatz.2000 sind doch jetzt schon unterwegs.
Und um 18h startet eine Free Palästina Demo am 19.7. in Berlin am Alex.
https://www.facebook.com/events/702686119785549/
Der Demonstrationszug mit etwa 2000 Palästinensern am Kudamm zieht jetzt vom Adenauer Platz los.BZ
zoonlogonechon schrieb:Ein anderer meinte, dass überall auf der Welt schlimme (nicht selten schlimmere) Dinge geschehen. Das ist unzweifelhaft richtig, doch inwiefern soll uns das weiter bringen?Es geht einfach um den moralischen Bewertungsmaßstab. Nichts weiter ( also finde ich).
kofi schrieb: Es muss einen Grund geben, warum Juden/Israel mehr als alle anderen Konflikte auf der Welt im Nahost Konflikt soviel Aufmerksamkeit bekommt. Warum der moralische Druck zum Teil so dermaßen überzogen ist.israel ist teil des westens, deswegen gibts an israel ganz andere ansprüche als an regime wie saudiarabien...
Aldaris schrieb:Gerade wurde das hier gemeldet ..also ich finde das nicht in der von dir verlinkten quelle. nichtmal in den kommentaren, nen kommentar zu ziteren ohne es kenntlich zu machen wäre allerdings auch ne frechheit...
Smithonian schrieb:dass die Tendenzen eindeutig antisemitisch sind. Ich finds erschreckend. Hoffentlich wird der Veranstalter noch zur Rechenschaft gezogen, freie Meinungsäußerungen ist das nicht mehr.der veranstalter hat mistgebaut, die haben das wohl falsch beworben und dann sind die falschen leute aufgetaucht. gewollt war das nicht von solid.
zoonlogonechon schrieb:Jedes Volk, jede Nation hat so seine Vorurteile. Daraus entsteht aber nicht zwingend Hass.ein volk oder eine nation die sich über blut definiert hat keine vorteile sondern ist keim für fremdenhass und faschismus...
kofi schrieb:Wenn du Israelkritik übst, das richtig und wichtig ist, dann muss derselbe moralische Maßstab auch für ähnliche Konflikte gelten. Aber das ist (anscheinend) einfach nicht so.es gibt keinen halbwegs vergleichbaren konflikt, also kann man das nicht beurteilen..
25h.nox schrieb:israel ist teil des westens, deswegen gibts an israel ganz andere ansprüche als an regime wie saudiarabien...Das ist wohl der Eindruck...
25h.nox schrieb:es gibt keinen halbwegs vergleichbaren konflikt, also kann man das nicht beurteilen..Natürlich gibt es vergleichbare Konflikte. Generell lassen sich Konflikte vergleichen. Warum soll der moralische Maßstab im Ruanda Konflikt anders sein als im Nahostkonflikt?
kofi schrieb:Es geht einfach um den moralischen Bewertungsmaßstab.Ändert rein gar nichts.
kofi schrieb:Das ist wohl der Eindruck...ist israel das den nicht? von einer aufgeklärten demokratie kann man halt deutlich mehr erwarten was menschen rechte angeht. wer israel mit saudi arabien auf eine stufe stellt ist ein idiot...
kofi schrieb:Natürlich gibt es vergleichbare Konflikte. Generell lassen sich Konflikte vergleichen. Warum soll der moralische Maßstab im Ruanda Konflikt anders sein als im Nahostkonflikt?wie ähneln sich diese beiden konflikte den? und ja, an israel kann man deutlich höhere maßstäbe anlegen als an irgendwelche afrikanischen stammesmilizen...
Ruandische Kriegsverbrecher gehören vor einen Strafgerichtshof und Verbrechen gegen die Menschlichkeit aufgeklärt. Kannst doch nicht sagen, in dem Konflikt legen wir die Messlatte ein bisschen anders als bei dem anderen Konflikt.die rechtliche beuteilung ist etwas völlig anderes.