Unruhen in der Ukraine - reloaded
06.02.2015 um 23:40@canales
Naja, "einverleiben" ist wieder so negativ konnotiert.^^ In dem Moment wird er seine Position und die seines Landes im geopolitischen Schachspiel gefährdet gesehen haben. Und es ist ja auch so - gerade die USA zetern am meisten über die verloren gegangene Insel herum.
Naja, "einverleiben" ist wieder so negativ konnotiert.^^ In dem Moment wird er seine Position und die seines Landes im geopolitischen Schachspiel gefährdet gesehen haben. Und es ist ja auch so - gerade die USA zetern am meisten über die verloren gegangene Insel herum.
Das Schwarze Meer ist für Russlands Gas- und Ölverkäufe in den Süden essentiell - und eben darum geht es Big Oil, den Oligarchen der USA, die den frisch eroberten Rohstoff aus Irak und Libyen sowie Erdgas aus Katar über eine Pipeline an Jordanien, Israel, Libanon und Syrien verkaufen wollen. Dass der Syrer Assad aber lieber einen Deal mit Putin abschloss, um die schon bis in die Türkei führende russische Blue Stream Pipeline ans Mittelmeer zu verlängern, ist ein wesentlicher Hintergrund des vom Westen finanzierten "Regime-Change" in Syrien. Auch dort geht es nicht um Demokratie, Menschenrechte oder die Beseitigung eines Diktators, sondern um die Beseitigung eines unpassenden Herrschers und um ein Geschäft, das man sich von Russland nicht verderben lassen will.http://www.heise.de/tp/artikel/42/42539/3.html
Aus dem gleichen Grund hat der Hegemon aus Amerika schon lange Russlands Planungen einer eurasischen Zoll- und Handelsunion auf dem Kieker. Auch dass China, Indien und andere mit den Russen Milliardendeals abschließen und neuerdings ihre Öl- und Gaslieferungen nicht mehr in US-Dollar, sondern in Landeswährung bezahlen können, kann nicht dulden, wer wie die USA "einzige Weltmacht" sein will. Gleiches gilt für die Kontrolle über die Bodenschätze im Kaspischen Becken, von denen der amerikanische Geostratege Zbigniew Brzezinski fordert, dass "keine einzelne Macht Kontrolle über dieses Gebiet erlangen" darf und ein "ungehinderter wirtschaftlicher und finanzieller Zugang" für die "Weltgemeinschaft" sichergestellt werden müsse - wobei er unter "Weltgemeinschaft" statt eines multipolaren Pluralismus natürlich die von den USA dominierten Kräfte der Globalisierung versteht: "Somit kann das Bemühen Russlands, allein über den Zugang zu bestimmen, nicht hingenommen werden", betont Brzezinski.[4]