Primärquelle:
http://www.politnavigator.net/oni-banderovcy-a-my-ukraincy-video.htmlÜbersetzt von Babushka.
https://www.allmystery.de/blogs/babushkaDer Filmemacher und Drehbuchautor Konstantin Kovrygin hat einen Konvoi mit Humanitärer Hilfe von der Krim in die Donbass Region begleitet und von seiner Reise berichtet.Sollte jemand vergessen haben, oder unbedingt wissen wollen was Bürgerkrieg bedeutet, der sollte die Siedlung Stepanovka, in der Nähe der Stadt Snezhnoye in Donezker Oblast besuchen. Die Fahrzeuge des Humanitären Konvois kamen in die Stadt entlang einer zertrümmerten Straße, überzogen mit geschmolzenem Metall und Asche. Reihenweise in Stücke gerissene Ukrainische Militärtechnik. Geschosse und Granaten sind wie Kartoffeln im Acker verstreut und überall sind eingeschüchterte Menschen. Sie sind erschöpft durch den Hunger und den Krieg. Schmerz und Trauer in den Augen. Nach erbitterten Kämpfen, sind die meisten Einheimische ohne Obdach geblieben.
Die Rebellen der Konvoi-Eskorte erinnern sich, dass All das einst eine idyllische Siedlung gewesen ist. Und nun steht hier ein allgegenwärtiger strenger Brandgeruch. Alles brannte: Häuser, Panzer, Menschen. Erinnern Sie sich an Archivbilder aus dem zweiten Weltkrieg, als unter der Nazi Besetzung Ukrainische Siedlungen in flammen aufgingen? Die Geschichte, wiederholt sich hier.
https://www.youtube.com/watch?v=ZamY4ElbH4AWir halten. Bitten einer Frau ein Hilfspaket an. Sie ist so schwach, dass sie die beiden Spaghetti-Packungen kaum halten kann. An Stelle ihres Hauses – totale Verwüstung. Die Familie wird bei Verwandten unterkommen müssen. Wenigstens sind Alle am Leben, was für wenige Familien zutrifft.
Über die Straße räumt eine alte Frau Trümmer und Steine bei Seite und versteckt ihr Gesicht vor uns. Man sagte uns, sie weine schon seit drei Monaten...
- „Sie haben meinen Sohn getötet“, antwortet die Frau weinend.
- „Ist im Garten unter dem Strauch beerdigt“
Der Ehemann kommt hinzu und beruhigt sie.
- „Wir saßen im Keller. Unser Sohn sprang auf: Papa, das Haus brennt. eine Brandgranate ist eingeschlagen und Alles ging in Flammen auf.
Er fuhr den Wagen aus der Garage und dann: Klatz - zerplatzte die Fensterscheibe... Ein Scharfschütze hat von Links geschossen, mitten ins Herz. So sind sie in die Siedlung einmarschiert, die Nationalgarde. Mein Sohn sprang noch aus dem Wagen hinaus und flüsterte ein Paar mal um Hilfe, dann starb er.“
Den zurückgebliebenen Eltern ist nichts außer einer Sommerküche geblieben. Das Haus und die Garage sind komplett abgebrannt. Nachdem die Nationalgardisten ihren Sohn getötet haben, fielen sie über die Alten Leute her und warfen ihnen „Kooperation mit Separatisten“ vor.
- „Wir sind einfache Landbewohner“, sagte der Vater. „was meinen Sie wir sind Separatisten? Sie antworteten: Mein Sohn sei ein Separatist und ein Spotter*! Und ich sei auch ein Spotter!
Ich soll ein Spotter sein? Ich soll mein eigenes Haus und meinen Sohn gespottet haben oder was? Sie stochern mir mit Kalaschnikow an der Brust. Sie sind hier einfach einmarschiert, und haben ihn getötet. Bastarde.“
* (Anm. d. Übersetzers: Hier wird ein Begriff verwendet den es im Deutschen nicht gibt. Gemeint ist ein Beobachter, der einen Artillerieschlag visuell koordiniert)Die Mutter zeigt auf einen Strauch im Garten und ein frisches Grab, wo sie ihren Sohn mit bloßen Händen beerdigt haben.
- „Ich sitze Hier wie die Tage vergehen“, heult sich die Frau aus. „Hohle mich zu sich, ich kann nicht ohne dich! Ich kann nicht! Er stieg aus dem Auto: Hilfe – Hilfe, wollte noch etwas sagen und dann...“
Die Tragödie ereignete sich am 28 August 2014, als die Nationalgarde in die Siedlung einmarschierte. Sergej Posnichenko, geb. 1978, verließ den Keller um das Auto aus der brennenden Garage zu fahren. Er trug Boxer-Shorts und ein T-Shirt und keinerlei militärische Uniform oder Sonstiges. Er war eindeutig als Zivilperson erkennbar. Während des Feuers brannten alle seine persönlichen Sachen ab. Geblieben ist nur sein Ausweis. Kurz nach dem Tod des Sohnes kam seine Verlobte zu den Eltern. Sie hatten mal vor diesen Herbst die Hochzeit zu feiern.
- „Es ist Alles zu Ende“ - fährt die Mutter sichtbar leidend. „Er sei ein Separatist – dachten sie!“
Während des Gesprächs hörte ich Ukrainische Sprache. Ich fragte: Sie sind doch Ukrainer oder?
- „Was den sonst?“, regte sich der Vater auf.
Und die Frau fügte hinzu:
-
"Sie – sind Banderovzi*, und Wir – sind Ukrainer!"* (Anm. d. Übersetzers: Anhänger von Stepan Bandera)So erklärt eine Alte Frau, die ihren Sohn im eigenem Garten mit bloßen Händen beerdigen musste, diesen Krieg mit einem knappen Satz.
https://www.youtube.com/watch?v=v5zorK75S1M (Video: 01.11.14 Разрушения на Донбассе: семья потерявшая сына, показывает разрушенный дом)