@canales canales schrieb:die Menschen wollten und wollen mehrheitlich weg von Russland und näher an die EU.
Aber eben nicht die Menschen im Donbass, die mehrheitlich die Partei der Regionen gewählt haben.
Bei einem gewaltsamen Regierungsumsturz in der Hauptstadt, bei dem der politische Gegner sich an die Macht putscht, ist es für mich völlig legitim und nachvollziehbar, dass man sich verteidigen möchte.
Die Bezeichnung der Separatisten als Terroristen und die folgende militärische Bekämpfung derselben sprechen dafür, dass diese Sorgen im Donbass und Teilen der übrigen Ostukraine, nicht unberechtigt waren zum Zeitpunkt des Sturzes Janukuwitschs.
Man hat dann zeitnah nach dem Umsturz, ähnlich wie es die Maidanisten im Westen der Ukraine schon vor dem 21.2. getan haben, im Osten der Ukraine ebenfalls öffentliche Gebäude besetzt und Volksmilizen gebildet.
Aktuell zeigen die Gesetze und die politischen Reden in der Kiewer Rada leider doch sehr deutlich, dass sich die Ukraine schrittweise immer mehr Richtung Faschismus bewegt und der Bürgerkrieg noch lange Bestand haben wird, wenn man den Donbass von Seiten Kiews nicht aufgeben wird.
Mitten durch die Ukraine verläuft meiner Meinung nach eine Art Sollbruchstelle, also die Grenze zwischen mehrheitlicher Sympathie für "den Westen" oder eben für Russland.
Ich glaube aber immernoch, dass die meisten Ukrainer lieber in einer starken gut dastehenden Ukraine leben würden, die gute Beziehungen zu beiden Seiten hat, auch wenn natürlich jetzt im Moment die Bevölkerung stark emotionalisiert wurde von beiden Seiten und eher in schwarz-weiß-Kategorien denkt.
Dies ist aber anscheinend aus politischen und wirtschaftlichen Gründen (im Westen und in Russland) eine Utopie, zudem müssten zuallererst einmal die Oligarchen aus dem Weg geräumt werden, um diese Vorstellung zu verwirklichen.