Ich bastel mir ein Regierungssystem...
16.04.2014 um 22:11wolfpack schrieb:Eine solches Staatswesen existiert halt nicht lange, weil es entweder an der Differenz zwischen den Zwängen aus der Sicht der Technokraten und den emotional gesteuerten (oder eher hirnlosen) Volkswillen scheitert, oder aber es die Technokraten schaffen den Volkswillen zu beeinflussen/ zu lenken und dadurch eine Diktatur errichten.Genau darauf wird es hinauslaufen und man konnte eben an besonders stark zentralistischen Systemen erkennen wohin das führt, egal ob nun Experten oder Politiker das Zepter schwingen. Generell lehne ich da ein zentralistisches Staatswesen ab. Die zweite Gefahr die da besteht ist, je mehr Macht zentralisiert ist, so mehr verliert diese den Überblick über wesentliche Entscheidungsprozesse und kann nicht mehr dynamisch agieren. Das statische Endprodukt wäre ein Gebilde wie man es in Nordkorea sehen kann.
wolfpack schrieb:Wenn es natürlich nur darum gehen soll den möglichst verkorksten Volkswillen effektiv umzusetzen bleibt festzustellen, dass für die diktatorische Umsetzung von Dummheiten keine Experten nötig sind, sondern man die Umsetzung genau so gut Schimpansen überlassen kann.Oder einer KI, aber ich glaube die Welt von Idiocracy wird sich am Ende bewahrheiten, der Mensch ist doch schon ein Affe mit Waffe und ballert sich gegenseitig ab. Momentan besteht eindeutig ein Mangel an Intelligenz und Empathie in der breiten Masse. Für mich als idealistischer Anarchist ist das natürlich ernüchternd. Doch mit nötigen Lernprozessen könnte es durchaus noch Hoffnung geben. Selbst wenn alles zur Zeit etwas verkorkst wirkt und der Mensch auch wieder mehr und mehr in einen Tribalismus und Nationalismus abrutscht.
Planwirtschaft wäre jedenfalls die Folge von einer etablierten und zentralistischen Technokratie, das ist einfach nur logisch. Natürlich wäre das eine effiziente Form der Regierung, doch schon nach kurzer Zeit käme es zu Interessenkonflikten.
xXGEH-H-EIMXx schrieb:Aber haben wir nicht schon dezentrale Verwaltungen... Kommunalverwaltungen, Kreisverwaltungen, Bezirksverwaltung, Landesverwaltung, ...Im Prinzip schon, jedoch sind deren Verwaltungsprozesse zentralistischer Natur. Mit anderen Worten die Kommunikation erfolgt über Umwege, über Ecken es kommt nicht selten zu Interessenkonflikten und es wird eine hohe Reibungsenergie erzeugt.
In meinen Augen gab, gibt und wird es nie ein optimales zentralistisches Regierungsgebilde geben. Ich sehe die Zukunft halt in der Dezentralisierung und Vernetzung. Im kleinen kann man das schon bei Open-Source Netzwerken beobachten bei denen Entwickler sich untereinander abstimmen und ihre Beiträge koordinieren, da werden Projekte durch effizientes Netzwerken verteilt. Somit ermöglicht man eine optimalere Aufgaben Veraltung und kann gleichzeitig besser die Lasten einzelner Aufgaben verteilen. Manche solcher Projekte sind sogar international so perfekt abgestimmt das es kaum noch Umwege gibt.
Also lieber solche Netzwerke als technokratischen Zentralismus.
xXGEH-H-EIMXx schrieb:FöderalismusIst in meinen Augen auch sinnvoller als der antiquierte Zentralismus. Jedoch ist da immer der Wertepluralismus ein Streitthema. Auch die Uneinheitlichkeit in der Bildungspolitik ist da ärgerlich. Nein ich glaube selbst der Föderalismus ist etwas substanzloses, doch selbst dieser ist noch immer zentralistischer Natur, bei dem nur eben die einzelnen Länder durch ihre Landtage entscheiden lassen. Ähnlich ist es auch in Russland, jedoch hat da Moskau eine recht hohe Deutungshoheit. Die USA sind da auch recht ähnlich, nur eben noch stärker regionalisiert und gespalten als Deutschland.
Nein Selbstverwaltung und Vernetzung ist meiner Erkenntnis nach die logischste aller gesellschaftlicher Interaktionen, wenn sich Selbstbestimmung und Solidarität die Waage halten können, zwischen libertär und sozial. Eine Technokratie würde da wieder nur über die Interessen der einzelnen an der Basis hinwegentscheiden und man hätte da wenig Interesse an demokratischen Entscheidungsprozessen.