Biolebensmittel verbieten?
04.03.2014 um 20:1025h.nox schrieb:dazu habe ich noch keine belege von dir gesehen. außerdem wird das zeug ja nicht an die bauern verkauft sondern an den rest. wenn ich eigenes land habe und keine andere arbeit kaufe ich doch nicht nahrungsmittel ein...Jetzt schreibst Du wirr.
Es gibt genug Berichte aus Hungerregionen, in denen die Nahrungsmittelspenden die Preise derart ruiniert haben, dass die örtliche Landwirtschaft davon pleite geht. Genauso wie die billigen gebrauchten Klamotten aus Kleiderspenden die Textilherstellung in einigen Ländern Afrikas zum Erliegen gebracht haben.
Natürlich sind es nicht die Bauern selbst, die Nahrungsmittel kaufen müssen, aber die Bauern sind von den Marktpreisen abhängig. Billige Nahrungsmittel sind zur Zeiut des Hungers gut, ruinieren aber auf lange Sicht die lokale Landwirtschaft.
25h.nox schrieb:es kommt know how und kapital ins land.Kapital für wen? Die meisten Länder, über die wir hier diskutieren, ächzen unter Korruption und Misswirtschaft.
25h.nox schrieb:außerdem wird infrastruktur für verarbeitung und export benötigt. du kannst nicht hunderttausende tonnen von getreide über ne schotterpiste transportieren, das lohnt sich nicht, vorallem nicht wenn genug billige arbeitskräfte da sind um ne straße zu bauen...Du meinst, Arbeit beim Strassenbau (Steine kloppen) ist eine Alternative für die Bauern, die früher wenigstens noch Landbesitz hatten?
Und was, wenn die Strasse zum Grossbauernhof fertig ist ... meinst Du, dann werden die Ärmel aufgekrempelt und Schulen gebaut, damit pro Jahr der eine Agrarökonom ausgebildet werden kann und das halbe Dutzend Treckerfahrer, die im industriellen Agrarbetrieb benötigt werden?
Ansonsten bleibt für die Bevölkerung die Anstellung als Entehelfer ... für ein paar Wochen im Jahr.
Du meinst, das ist eine tolle Alternative für ehemalige Bauern?
25h.nox schrieb:dafür braucht man strom und moderne gebäude, das können sich kleinbaueren nicht leisten...Dann schliessen sich mehrere Bauern zusammen und investieren gemeinsam. Strom braucht man für Getreide/Reis/Hirse nicht, sondern nur nach unten und gegen Regen vernünftig abgedichtete, belüftete, auf Stelzen stehende Silos. Die Investition hat sich meist nach wenigen Jahren ausgezahlt.
25h.nox schrieb:du glaubst der ökopropaganda mehr als deinem verstand. denk doch mal nach, wenn es insgesamt weniger ausfälle gäbe, sprich einen gleichmäßigeren einnahme strom und insgesamt höhere einnahmen, wieso tuen es dann die agrokonzerne und großbauern nicht? können die nicht rechnen? oder liegt es dara das greenpeace mal wieder misst gerechnet hat?Die Agrarkonzerne und Grossbauern können Rücklagen bilden, Saatgut en Gros und im Zweifelsfall im Ausland einkaufen, und produzieren in der Tat billiger. Ernteausfälle aufgrund von stärkerem oder ausfallenden Monsun können sie verkraften ... die Bauern nicht. Das Hybrid-Saatgut bringt unter idealen Verhältnissen bessere Erträge, unter nicht idealen reisst es die Bauern in die Schulden, da es teuer ist und der Bauer nicht auf eigenes Saatgut zurückgreifen kann, wie bei den herkömmlichen Sorten. Das Problem ist, dass die Bauern oft nur noch das Hybrid-Saatgut zu kaufen bekommen.
Ich glaube nicht einer "Ökopropaganda", denn das hat mit "Öko" nichts zu tun (auch herkömmliches Getreide wird mit Kunstdünger gezogen), sondern mit den Selbstmord-Statistiken unter indischen Bauern. Die konnten sich seit der "Grünen Revolution" auch über Krisenzeiten gut ernähren - seit Einführung des Hybridgetreides und der Hybridbaumwolle hängt ihre Existenz am Monsun.
Ich hatte einen Artikel dazu verlinkt. Auch das Baumwoll-Projekt, das Ikea unterstützt, hat nichts mit "Öko" zu tun.
Techniken wie Mulchen werden auch im amerikanischen mittleren Westen angewendet, der Wiege der industriellen Landwirtschaft.
Du könntest langsam mal aufhören, alles, was nicht computergesteuerte Agrarindustrie ist, zu "Öko" zu erklären.