Unser blutiges Handy

@Koreander

Wenn dir soviel daran liegt, was hast du denn dann für Lösungsansätze?

@Koreander

Hast du Empathie für die Frauen die teilweise bessere Arbeit leisten als manch Männer aber trotzdem weniger verdienen?

Das ist auch Ausbeutung?
Aber keiner wehrt sich dagegen, mir ist klar, dass durch diese Form der Ausbeutung kein Mensch stirbt... Aber auch dies hinterlässt Schäden...

Sie kann sich nicht den gleichen Luxus leisten wie der Mann der mit ihr arbeitet und die gleiche Arbeit verrichtet...
Sie kann nicht so arglos mit dem Geld umgehen, da es für sie evtl. knapp wird gegen Ende Monat?

Sowas kann auch psychische Schäden hinterlassen...
Und sowas ist auch schlimm!

Es war bisher immer so, dass jemand ausgebeutet wurde für den Luxus anderer
Siehe damals die "Maximalpigmentierten" die Baumwolle pflücken mussten unter schwersten Bedingungen...


Sowas kann nur gestoppt werden, wenn diese Arbeit jemand anderes (eine Maschine o.ä.) verrichten kann, effizienter und profitabler !
Alleine dadurch, dass 2 Menschen auf ihre Handys verzichten wird sich garnix ändern!

Und was hast du davon wenn diese Menschen ihre arbeit verlieren?
Dann sterben sie auch!
So haben sie wenigstens Geld um sich essen zu kaufen o.ä.

@WacciusBaccius: Hauptsache Geld? Hauptsache Erwerbsarbeit? Hauptsache, die seit ca. 5.000 Jahren bestehenden Herrschafts- und Ausbeutungsverhältnisse bestehen weiterhin?
Wohin sind wir denn "fortgeschritten"?
Natürlich, für den Lebenserhalt und einige darüber hinaus gehende Annehmlichkeiten ist es hilfreich, Maschinen zu haben. Doch zu welchem Preis? Wozu brauchen wir so viele- und immer neuere, wenn auch selten bessere- Produkte, die aufwändig beworben werden müssen? Damit es Menschen besser geht? Oder damit es nur wenigen Menschen besser geht, die sich in ihrer Macht sonnen?

@Koreander
Helmut Schmidt: Ein Hartz-4-Empfänger heute hat mehr als ein Facharbeiter in den 70er Jahren.
Sollte auch zu denken geben.

praiseway schrieb:Helmut Schmidt: Ein Hartz-4-Empfänger heute hat mehr als ein Facharbeiter in den 70er Jahren.
Sollte auch zu denken geben.

Intressant, hast du da ein paar Infos für mich?

@Koreander

Das Wort, "Empathie" inflationär zu verwenden hilft den Afrikanern auch nicht. Du verwendest ebenso Computertechnik wie jeder andere Durchschnittsdeutsche und hast somit genauso "blutige Hände".

In der ARD Mediathek gab/gibt es eine Doku über die Weihnachtsbaumindustrie. Die Samen für unsere Weihnachtsbäume stammen aus Zapfen die in Georgien in Handarbeit von den Bäumen gepflückt werden. Als der Skandinavische Unternehmer mangels weiterer Sicherungsgeschirre einem Teil der Arbeiter die Arbeit untersagt hat sind diese auf die Barrikaden gegangen und haben so lang Stress gemacht bis sie auch ungesichert auf den Baum klettern durften.

Der Unternehmer sagte, es sei nicht in seinem Sinne aber die Situation vor Ort ist nunmal so, dass die Pflücker auf die Sicherheit pfeifen...

Koreander schrieb:Hauptsache Geld? Hauptsache Erwerbsarbeit? Hauptsache, die seit ca. 5.000 Jahren bestehenden Herrschafts- und Ausbeutungsverhältnisse bestehen weiterhin?
Wohin sind wir denn "fortgeschritten"?
Natürlich, für den Lebenserhalt und einige darüber hinaus gehende Annehmlichkeiten ist es hilfreich, Maschinen zu haben. Doch zu welchem Preis? Wozu brauchen wir so viele- und immer neuere, wenn auch selten bessere- Produkte, die aufwändig beworben werden müssen? Damit es Menschen besser geht? Oder damit es nur wenigen Menschen besser geht, die sich in ihrer Macht sonnen?

Du willst jetzt nicht wirklich erörtern, wie technischer Fortschritt oder medizinische Weiterentwicklung den Menschen überall auf der Erde dient?

Damals war alles besser? Als eine Grippe noch die halbe Provinz dahinraffte und eine Dürreperiode Hungersnot für die ganze Welt bedeutete. Als die Pest und die spanische Grippe Europa leerfegten war irgendwas besser?

@Bleistift
Das Zitat unter Zitate, Helmut Schmidt, oder ähnlichem findet man nicht. Man findet nur Quellen, wo er zitiert wird. Da diese aber vermutlich sofort zerfetzt werden, weil unter anderem auch der Name Christian Lindner auftaucht, wollte ich sie eigentlich nicht nennen, aber was soll's:

http://www.christian-lindner.de/Welche-Zukunft-blueht-dem-Kapitalismus/3658c16255i1p60/index.html

http://www.nordbayern.de/nuernberger-zeitung/2.192/armut-wird-schon-geredet-1.739120

Maschinen erleichtern uns das Leben, nehmen uns aber auch teils die Arbeitsplätze...
Sollte jemand eine Erfindung auf den Markt werfen um diesen "Minenkindern" die Arbeitabzunehmen, haben wir das gleiche "Problem" wie überall wo Maschinen Menschen ersetzen...

Abertausende Personen verlieren ihren Arbeitsplatz und müssen sich einen neuen suchen!
Dafür werden diese Personen vor dem sicheren Tod gerettet!
Doch dortunten sind die Arbeitsstellen so miserabel, dass ca 20 - 30% dieser Personen arbeitslos bleibt und diese somit auch sterben werden, am Hungertod!

Denkst du, wenn diese Menschen eine Wahl hätten würden sie sich für diesen Job entscheiden?

praiseway schrieb:Helmut Schmidt: Ein Hartz-4-Empfänger heute hat mehr als ein Facharbeiter in den 70er Jahren.
Sollte auch zu denken geben.

Joa, klar, wenn man es 1:1 so stehen lässt. Da kann man aber behaupten, dass Häuser früher teilweise richtig billig waren, umgerechnet "nur" 10000-15000 Euro!

@e7ernity
Da steht nicht hat heute mehr €, sondern hat heute mehr.

Koreander schrieb:@Bleistift: Sendungen, die meist spätnachts ausgestrahlt werden, ändern kaum etwas am Bewusstsein der meisten Menschen.

und nen Thread in nem Forum is besser?

gründe einfach ne Firma die in Afrika unter Menschenwürdigen Bedingungen Coltan abbaut..

du bist doch blos jemand der sagt "Wie kann man nur Fleisch essen, die armen Tiere" und gleichzeitig sein Wienerschnitzel futtert, du willst was tun, dann entledige dich von allem was den Coltan abbau fördert, alles andere is doch nur erzählerei..


Wikipedia: Coltan
Eine NGO-basierte Studie von 2010 weist auch der Firma Glencore mit Sitz in Baar/ZG in der Schweiz eine bedeutende Rolle im Coltan-Abbau in Zentralafrika zu. Laut der Studie plant Glencore über die Tochterfirma Katanga Mining Limited zum weltgrößten Förderer von Coltan zu werden. Die Schürfmengen sollen bis 2015 auf 30.000 t gesteigert werden. Gemäß der Studie arbeitet Glencore mit ungerechten Verträgen, Missachtung von Menschenrechten und Steuerunterschlagung.

warum ist es dann die Schuld von "uns allen" das dort Menschen leiden müssen? es liegt an dem Land und an der Korruption das überhaupt Menschenrechte missachtet werden können..
klar ziehen viele ihre Vorteile daraus aber:

Wikipedia: Coltan
Im Jahr 2008 wurden weltweit 1195 t gefördert, dabei entfielen auf Australien 435 t, die Demokratische Republik Kongo 383 t, Brasilien 180 t, Äthiopien 77 t, Kanada 45 t, Ruanda 42 t und andere 43 t

dies zeigt doch das es auch ohne die Verletzung von Menschenrechten etc geht, du reitest darauf rum das die Arbeiter in Afrika es schlecht haben, stimmt ja auch keine Frage, das liegt doch aber nicht an uns sondern einfach wie erwähnt an dem Land/der Politik/der Korruption..

selbst wenn kein Coltan mehr aus Afrika gefördert würde hätten es die Menschen dort schlecht.

@Koreander

Verweigere den Konsum und gib alle elektronischen Teile ab. Verziehe dich in einen Wald und lebe das Leben eines Einsiedlers. Sei konsequent und beispielhaft aber nichrt so inkonsequent wie du bisher bist

@e7ernity
P.S.: Für wie blöd hältst Du Schmidt eigentlich?

praiseway schrieb:Da steht nicht hat heute mehr €, sondern hat heute mehr.

Joa, ändert aber nichts daran.
Habe vor einigen Monaten einen Bericht gelesen in dem aufgezeigt wurde, dass ein Facharbeiter in den 70ern "so viel hatte" wie ein heutiger festangestellter Facharbeiter.

@all

Der TE empfindet mitgefühl für diese Menschen daunten, ist nichts verwerfliches...
Ihr meint er soll seinen "Luxus" abgeben um den Menschen zu helfen?
Tut er sich damit was gutes?

NEIN!
ICh denke Jeder weiß wie grausam unsere Gesellschaft andersdenkenden gegenüber sein kann!
Man siehe doch nur mal die Homosexuellen Männer, werden verurteilt und missachtet...
Bsp. Bundesliga : Keiner traut sich wirklich zu outen...
Wer setzt sein eigens Wohl aufs Spiel um evtl. ein paar Kindern daunten zu helfen?
Bestimmt keiner von euch, auch ich würde es nicht tun...

Koreander möchte bestimmt nicht auf seine Luxusgüter verzichten, würde ich auch nicht...
Er möchte aber die Community hier zum nachdenken anregen...
Meines erachtens ein guter Schritt.. hier wird viel mehr Müll gepostet als dieser Thread hier...
In meinen Augen ein gutes Diskussions Thema...

@WacciusBaccius
Aber weiß doch eigentlich jeder, dass unser Luxus durch Nichtluxus anderer Menschen bezahlt wird. Und ich wette, @Koreander hat ein Handy. Und das stammt sicher nicht aus fair trade. Auch unterstützt er sicher keine Organisation, die sich für die Rechte der armen Menschen in Afrika einsetzt. Wer ohne Schuld ist, werfe den ersten Stein. Wer genauso im Sündenphuhl steckt, sollte schweigen. Meine Meinung.

@praiseway

Dem stimme ich voll und ganz zu. Man kann nicht rumheulen und andere schlecht machen und selber kein Bisschen besser sein!

@Koreander

Du hast vollkommen Recht damit, dass wir in Europa eine Mitverantwortung tragen durch unser Kaufverhalten. Ich finde es auch gut, immer wieder darüber aufzuklären und sich stark zu machen für Afrika. Allerdings erwarte ich eine Solidarität auch von der eigenen Bevölkerung Afrikas, die sich solche Konsumgüter ebenfalls leisten können. In ihrem Land - und auch in Europa.

Der handymarkt boomt übrigens auch inzw. in Afrika, und scheinbar macht sich dort die Bevölkerung wohl auch wenig Gedanken um die Herkunft der Materialien und deren Auswirkungen:


Kenia erlebt ein handy Wirtschaftswunder

http://www.spiegel.de/netzwelt/gadgets/afrika-kenia-erlebt-ein-handy-wirtschaftswunder-a-670684.html

@Koreander
Wie die fischereiaffine Dame ganz oben auf dieser Seite :D schon fragte, was sind denn deine ganz konkreten Lösungsansätze?
Du beschäftigst mit dem Thema ja nicht erst seit gestern, da wird doch bestimmt schon etwas dabei rumgekommen sein.

Ih bin mir sicher dass es wenig hilft mit dem moralinschwangeren Finger zu zeigen.

Und es wäre sicher angebracht auch auf die nunmal sehr chaotische Lage im Kongo hinzuweisen, denn solange es die dortigen Menschen nicht schaffen sich staatlich friedlich zu organisieren ist es nunmal schwierig sicher zu sein unter welchen bedingungen Rohstoffe gewonnen werden.