Cathryn
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Betrug und Täuschung mittelständischer Unternehmen ...
19.07.2010 um 16:14... durch westafrikanische Geschäftemacher
Aus aktuellem Anlass möchte ich euch einen Fall vorstellen und um eure ehrliche Meinung bitten:
Vor etwa drei Monaten trat ein Mann mittleren Alters aus dem westafrikanischen Nigeria an ein deutsches Unternehmen heran. Er erklärte die aktuelle Situation in seinem Land, den Mangel an bestimmten Gütern und Bildung – und dass er gern zwischen dem deutschen Unternehmen und finanzkräftigen Personen in Nigeria vermitteln möchte.
Er kennt sie angeblich alle: den Präsidenten des Golf-Clubs, den Polizeichef der Stadt Lagos, die Direktoren der Privatschulen, den Bürgermeister, usw. – und all die wollen gern mit der deutschen Firma Verträge abschließen, wollen Produkte kaufen, zahlen auch gern mehr als der normale Marktpreis. Sie wollen es schnell, sie wollen es prompt, sie wollen alles. Was sie wollen? Von jedem etwas, keine speziellen Wünsche, nur erst mal Ware. Sie zahlen gut, sie bestellen in hohen Stückzahlen, sie zahlen auch drauf, wenn es schneller geht. Solche Kontakte wünscht man sich als Unternehmer … und der Nigerianer weiß das.
Er bucht Flugtickets nach Nigeria, der deutsche Unternehmer soll anreisen und die Leute vor Ort treffen. Er soll natürlich qualitativ hochwertige Gastgeschenke mitbringen, damit er einen guten Eindruck macht. Er soll Kataloge mitbringen, er soll Werbegeschenke mitbringen, er soll Kontakte zu anderen Firmen herstellen und die am besten auch gleich mit vermitteln.
Und das Ganze muss schnell gehen, so bald wie möglich. Der Unternehmer muss nicht einmal ein Visum beantragen … der Mann aus Nigeria kümmert sich um alles. Behördengänge werden erledigt, die Botschaft in Berlin stellt anscheinend auch Visa aus, wenn der Reisende nicht persönlich vorspricht und unterschreibt … in Nigeria herrscht Dschungle Justice und das scheint auch in der nigerianischen Botschaft zu gelten.
Es werden keine Adressen, keine Namen von Kontakten, keine Firmennamen herausgegeben. Der deutsche Unternehmer wird ins Ungewisse fliegen, weiß nicht, wen er wann und wo trifft, wo er untergebracht wird, was ihn erwartet. Der Mann aus Nigeria hüllt sich in Schweigen, vertröstet, will alles noch per Mail schicken und hat dabei nicht einmal die Emailadresse des Unternehmers, sondern ruft immer aufs Telefon im Buero an. Nie kommt etwas Konkretes, immer nur halbe Informationen.
Abgewickelt werden sollen alle Geschäfte über die Import-Firma des Mannes aus Nigeria. In seinen Büroräumen in Nigeria sollen auch die Verhandlungen laufen. Doch wo befindet sich dieses Buero? Eine Adresse gibt er nicht raus, die Firma existiert unter dem von ihm auf einen Schmierzettel gekritzelten Namen weder im Internet, noch in den nigerianischen Gelben Seiten. Auf die Frage nach der Adresse zieht er eine verschlissene alte Visitenkarte seines Freundes aus der Tasche. Man möchte doch diese Adresse nutzen, sie sei sicherer. Auch die Nummer seiner angeblichen Sekretärin in Lagos wird nicht herausgegeben, auch wenn man mit der gerne organisatorisches klären möchte. Das scheint in Nigeria nicht so wichtig zu sein – in Deutschland würde wohl jeder sofort seine Büronummer angeben, damit sich die Sekretärin kümmern kann … dafür wird sie ja bezahlt …
Wenn der Mann aus Nigeria beim zukünftigen Geschäftspartner in Deutschland ist, und sein Telefon klingelt, wimmelt er den Anrufer immer ab: „Can’t talk right now, will call you back later.“ Hat er etwas zu verbergen, oder ist er einfach nur freundlich und will nicht den Gesprächsfluss stoppen?
Mit dem Unternehmer spricht er bald gar nicht mehr, nur mit der Sekretärin. Wenn er Informationen will, wenn er Geld braucht für das Visum, wenn er Adressen und Kataloge will. Und er mischt sich ein in die Firmenpolitik: man möchte doch die Hierarchie in der Firma umstellen: der Chef möchte sich doch bitte selbst zum Junior Chef machen und einen anderen, Älteren auf den Posten über ihn setzen … in Nigeria sei ein Chef meist älter und man würde dem jungen Chef in Nigeria vielleicht nicht den nötigen Respekt entgegen bringen … oder will man den jungen Chef dort vielleicht unter Druck setzen, so dass der ältere ihn freikauft? Wird an dieser Stelle vielleicht schon eine Entführung geplant?
Ursprünglich war die Rede davon, Bildung nach Nigeria zu bringen, das ist es, was der deutsche Unternehmer vorrangig anbietet. Doch davon ist heute gar keine Rede mehr. Nun sollen nur noch Produkte geliefert werden – mittlerweile ist es sogar soweit, dass kostenlose Musterexemplare nach Nigeria geliefert werden sollen – zum ansehen, testen und bestellen … bei nur einem Produkt pro Sparte wären das schon knapp 5.000 – 7.000 Euro, die man quasi nach Nigeria verschicken würde ohne überhaupt zu wissen, an wen. Dass die nie wieder kommen, wurde sogar schon geklärt: sie würden dann als Anschauungsobjekt in Nigeria verbleiben, so dass der Kunde dort sie sehen und anfassen kann, Kataloge reichen wohl nicht, wie bei uns. Nicht einmal in Deutschland würde man kostenlose Exemplare zur Verfügung stellen und in Nigeria ist das üblich?
Wenn man so darüber nachdenkt, kommt es einem vor, wie eine große Abzocke – wenn der Mann aus Nigeria nicht wäre, der immer wieder mit neuen Plänen auffährt, schon die zweite und dritte Reise ins Land plant, von immer neuen Kontakten spricht, aber keine Namen nennt, der den ganzen Tag geschäftig tut und der alles erledigt, was zu erledigen ist …
Das Netz wiederum spuckt andere Informationen aus: da ist die Rede von Unternehmen, die geprellt und abgezockt wurden, deren Vertreter nach der Ankunft in Nigeria unter Druck gesetzt wurden, die Schmiergelder und Schutzgelder zahlen mussten, die Steuern und Zoll und Porto und so weiter im Voraus zahlen sollten, obwohl noch gar keine Verträge zustande gekommen waren, niemand etwas bestellt hatte, nicht einmal Kontakte gab es wirklich.
Da kommt man ins Grübeln … kann es sein, dass der deutsche Unternehmer gerade dabei ist, in genau so eine NEUE FALLE der NIGERIA CONNECTION zu tappen?
Wie seht ihr das?
Kann ein wirklicher geschäftlicher Glücksgriff dahinter stecken, oder eine Abzocke im großen Stil?
Warum wendet sich der Mann aus Nigeria nicht an eine große Firma, sondern an ein kleines Unternehmen, ohne eine eigene Rechtsabteilung?
Kann so etwas seriös sein, wenn man NIE wirkliche Informationen über Kontakte und Adressen bekommt, nicht weiß, wo man wann untergebracht ist, keine Kontaktadressen hat, an die man sich wenden kann und keinen Ansprechpartner im Land hat?
Wenn die Firma, über die all das laufen soll, weder im Internet, noch in den Gelben Seiten zu finden ist?
Sollte der deutsche Unternehmer die Reise nach Nigeria antreten, oder doch besser absagen und sich nicht auf ein Spiel einlassen, bei dem er weder die Ausmaße des Spielfeldes, noch die Spielregeln oder den Gegner kennt?
Aus aktuellem Anlass möchte ich euch einen Fall vorstellen und um eure ehrliche Meinung bitten:
Vor etwa drei Monaten trat ein Mann mittleren Alters aus dem westafrikanischen Nigeria an ein deutsches Unternehmen heran. Er erklärte die aktuelle Situation in seinem Land, den Mangel an bestimmten Gütern und Bildung – und dass er gern zwischen dem deutschen Unternehmen und finanzkräftigen Personen in Nigeria vermitteln möchte.
Er kennt sie angeblich alle: den Präsidenten des Golf-Clubs, den Polizeichef der Stadt Lagos, die Direktoren der Privatschulen, den Bürgermeister, usw. – und all die wollen gern mit der deutschen Firma Verträge abschließen, wollen Produkte kaufen, zahlen auch gern mehr als der normale Marktpreis. Sie wollen es schnell, sie wollen es prompt, sie wollen alles. Was sie wollen? Von jedem etwas, keine speziellen Wünsche, nur erst mal Ware. Sie zahlen gut, sie bestellen in hohen Stückzahlen, sie zahlen auch drauf, wenn es schneller geht. Solche Kontakte wünscht man sich als Unternehmer … und der Nigerianer weiß das.
Er bucht Flugtickets nach Nigeria, der deutsche Unternehmer soll anreisen und die Leute vor Ort treffen. Er soll natürlich qualitativ hochwertige Gastgeschenke mitbringen, damit er einen guten Eindruck macht. Er soll Kataloge mitbringen, er soll Werbegeschenke mitbringen, er soll Kontakte zu anderen Firmen herstellen und die am besten auch gleich mit vermitteln.
Und das Ganze muss schnell gehen, so bald wie möglich. Der Unternehmer muss nicht einmal ein Visum beantragen … der Mann aus Nigeria kümmert sich um alles. Behördengänge werden erledigt, die Botschaft in Berlin stellt anscheinend auch Visa aus, wenn der Reisende nicht persönlich vorspricht und unterschreibt … in Nigeria herrscht Dschungle Justice und das scheint auch in der nigerianischen Botschaft zu gelten.
Es werden keine Adressen, keine Namen von Kontakten, keine Firmennamen herausgegeben. Der deutsche Unternehmer wird ins Ungewisse fliegen, weiß nicht, wen er wann und wo trifft, wo er untergebracht wird, was ihn erwartet. Der Mann aus Nigeria hüllt sich in Schweigen, vertröstet, will alles noch per Mail schicken und hat dabei nicht einmal die Emailadresse des Unternehmers, sondern ruft immer aufs Telefon im Buero an. Nie kommt etwas Konkretes, immer nur halbe Informationen.
Abgewickelt werden sollen alle Geschäfte über die Import-Firma des Mannes aus Nigeria. In seinen Büroräumen in Nigeria sollen auch die Verhandlungen laufen. Doch wo befindet sich dieses Buero? Eine Adresse gibt er nicht raus, die Firma existiert unter dem von ihm auf einen Schmierzettel gekritzelten Namen weder im Internet, noch in den nigerianischen Gelben Seiten. Auf die Frage nach der Adresse zieht er eine verschlissene alte Visitenkarte seines Freundes aus der Tasche. Man möchte doch diese Adresse nutzen, sie sei sicherer. Auch die Nummer seiner angeblichen Sekretärin in Lagos wird nicht herausgegeben, auch wenn man mit der gerne organisatorisches klären möchte. Das scheint in Nigeria nicht so wichtig zu sein – in Deutschland würde wohl jeder sofort seine Büronummer angeben, damit sich die Sekretärin kümmern kann … dafür wird sie ja bezahlt …
Wenn der Mann aus Nigeria beim zukünftigen Geschäftspartner in Deutschland ist, und sein Telefon klingelt, wimmelt er den Anrufer immer ab: „Can’t talk right now, will call you back later.“ Hat er etwas zu verbergen, oder ist er einfach nur freundlich und will nicht den Gesprächsfluss stoppen?
Mit dem Unternehmer spricht er bald gar nicht mehr, nur mit der Sekretärin. Wenn er Informationen will, wenn er Geld braucht für das Visum, wenn er Adressen und Kataloge will. Und er mischt sich ein in die Firmenpolitik: man möchte doch die Hierarchie in der Firma umstellen: der Chef möchte sich doch bitte selbst zum Junior Chef machen und einen anderen, Älteren auf den Posten über ihn setzen … in Nigeria sei ein Chef meist älter und man würde dem jungen Chef in Nigeria vielleicht nicht den nötigen Respekt entgegen bringen … oder will man den jungen Chef dort vielleicht unter Druck setzen, so dass der ältere ihn freikauft? Wird an dieser Stelle vielleicht schon eine Entführung geplant?
Ursprünglich war die Rede davon, Bildung nach Nigeria zu bringen, das ist es, was der deutsche Unternehmer vorrangig anbietet. Doch davon ist heute gar keine Rede mehr. Nun sollen nur noch Produkte geliefert werden – mittlerweile ist es sogar soweit, dass kostenlose Musterexemplare nach Nigeria geliefert werden sollen – zum ansehen, testen und bestellen … bei nur einem Produkt pro Sparte wären das schon knapp 5.000 – 7.000 Euro, die man quasi nach Nigeria verschicken würde ohne überhaupt zu wissen, an wen. Dass die nie wieder kommen, wurde sogar schon geklärt: sie würden dann als Anschauungsobjekt in Nigeria verbleiben, so dass der Kunde dort sie sehen und anfassen kann, Kataloge reichen wohl nicht, wie bei uns. Nicht einmal in Deutschland würde man kostenlose Exemplare zur Verfügung stellen und in Nigeria ist das üblich?
Wenn man so darüber nachdenkt, kommt es einem vor, wie eine große Abzocke – wenn der Mann aus Nigeria nicht wäre, der immer wieder mit neuen Plänen auffährt, schon die zweite und dritte Reise ins Land plant, von immer neuen Kontakten spricht, aber keine Namen nennt, der den ganzen Tag geschäftig tut und der alles erledigt, was zu erledigen ist …
Das Netz wiederum spuckt andere Informationen aus: da ist die Rede von Unternehmen, die geprellt und abgezockt wurden, deren Vertreter nach der Ankunft in Nigeria unter Druck gesetzt wurden, die Schmiergelder und Schutzgelder zahlen mussten, die Steuern und Zoll und Porto und so weiter im Voraus zahlen sollten, obwohl noch gar keine Verträge zustande gekommen waren, niemand etwas bestellt hatte, nicht einmal Kontakte gab es wirklich.
Da kommt man ins Grübeln … kann es sein, dass der deutsche Unternehmer gerade dabei ist, in genau so eine NEUE FALLE der NIGERIA CONNECTION zu tappen?
Wie seht ihr das?
Kann ein wirklicher geschäftlicher Glücksgriff dahinter stecken, oder eine Abzocke im großen Stil?
Warum wendet sich der Mann aus Nigeria nicht an eine große Firma, sondern an ein kleines Unternehmen, ohne eine eigene Rechtsabteilung?
Kann so etwas seriös sein, wenn man NIE wirkliche Informationen über Kontakte und Adressen bekommt, nicht weiß, wo man wann untergebracht ist, keine Kontaktadressen hat, an die man sich wenden kann und keinen Ansprechpartner im Land hat?
Wenn die Firma, über die all das laufen soll, weder im Internet, noch in den Gelben Seiten zu finden ist?
Sollte der deutsche Unternehmer die Reise nach Nigeria antreten, oder doch besser absagen und sich nicht auf ein Spiel einlassen, bei dem er weder die Ausmaße des Spielfeldes, noch die Spielregeln oder den Gegner kennt?