@syrchDer Drang zur Provokation schein bei den Theaterschaffenden sehr ausgeprägt zu sein.
Hier ein paar Beispiele:
>>Geschmacklos!
Tote Hannelore Kohl
im Theater verhöhnt
Von MIRIAM WEILER
Hannelore Kohl († 68). Sie litt an einer mysteriösen Lichtkrankheit und beging am 5. Juli 2001 Selbstmord
Theater als Toilette für Gefühle.
Die Geschmacklosigkeit des deutschen Theaters hat ein neues Epizentrum: Bonn.
Fiktive Begegnung: RAF-Terroristin Ulrike Meinhof und Hannelore Kohl mit Revolver und verbundenen Augen
Der Tanztheater-Chaot Johann Kresnik (wer?) inszenierte „Hannelore Kohl - Ich verbrenne von innen“ (was?).
Hannelore Kohl, barfuß in goldenem Pyjama, trinkt sich torkelnd und zuckend mit einen Giftcocktail zu Tode.
Helmut Kohl hat Sex zwischen Aktenordnern. Hannelore Kohl zieht Helmut Kohl die Unterhose runter und stülpt sie sich über den Kopf. Hannelore Kohl erschießt die RAF-Terroristin Ulrike Meinhof mit einem Revolver.
Ein explodierendes Gewitter von Lichtblitzen und Glasscherben erschlägt Hannelore Kohl.
Was soll das?
Tanztheater, Psycho-Orgie, Gürtellinien-Skandal; Polit-Trash oder Kultur-Müll?
Es sind 22 Szenen (100 Min.), die das Leben und den Selbstmord einer großen Deutschen erzählen, erklären und enthüllen wollen.
Aber es ist ein Sumpf der Gefühle, Halbwahrheiten und skandalösen Lügen.
Es hat das intellektuelle Niveau von Nacktfilmchen und den Tiefgang der „Teletubbies“. Einfacher: Es ist eklig.
Die Schauspieler (Hannelore: Simona Furlani, Kanzler: Hans-Jürgen Moll) sind brillant, aber sie tanzen schlitternd in die Gosse der Geschichte.
Man erschreckt, lacht, gähnt und verläßt die Bonner Oper verwirrt, verärgert, verständnislos. Es gibt Applaus, Bravo-Rufe und Kopfschütteln.
Michael Roik, langjähriger Mitarbeiter von Helmut Kohl und enger Vertrauter von Hannelore Kohl, nach der Aufführung: „Dieses Stück ist eine einzige Geschmacklosigkeit.
Es ist traurig, mit anzusehen, auf welch unwürdige Weise hier mit Hannelore Kohls Leben und ihrem tragischen Tod umgegangen wird.
Es ist ebenso absurd wie erbärmlich.
Es ist pietätlos gegenüber dem Andenken eines Menschen, der sich selbst nicht mehr gegen diese Ungeheuerlichkeiten wehren kann.“
Die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung: „Kresnik ist ein Choreograph, der unterstellt statt untersucht, der Konflikte behauptet statt austrägt. Für die inneren Nöte der Hannelore Kohl interessiert er sich nicht: So bleibt die Figur ein willfähriges Demonstrationsmittel seiner Besserwisserei.“ <<
(Quelle:
http://www.bild.t-online.de/BTO/news/2004/12/20/hannelore__kohl/hannelore__kohl__theater.html)
http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,336800,00.htmlFrage: Welchen Sinn macht es, ein Theaterstück über eine Person zu machen, die nur ein Anhängsel ihres berühmten Gatten war, und keine zeitgeschichtliche Bedeutung hatte? Und zudem noch ein schweres Schicksal zu tragen hatte?
>>"Mehr als geschmacklos"
Bonner Pink Punk Pantheon hat ein Nachspiel
Bonn. (ga) Ein Nachspiel hat die diesjährige Pink-Punk-Pantheon-Revue (der GA berichtete <artikel.php?id=83190>). In einem Brief an Prälat Martin Hülskamp, Mitglied des WDR-Rundfunkrates, schreiben Stadtdechant Wilfried Schumacher und Ute Mangold, Vorsitzende des Katholikenrates, unter anderem: "Am Weiberfastnachtstag übertrug der WDR ein karnevalistisches Kabarett aus dem Bonner Pantheon-Theater, in dem Papst Johannes Paul II. verunglimpft wurde."
"Die Meinungsfreiheit ist in unserem Land ein durch das Grundgesetz geschütztes hohes Gut. Wir wissen, dass man gerade bei Kabarett-Sendungen sehr vorsichtig sein muss, damit nicht in Konflikt zu geraten, wenn man unliebsame Aussagen anprangert. Jedoch die im 1. Artikel des Grundgesetzes benannte Menschenwürde darf nicht der Meinungsfreiheit geopfert werden."
"Dem WDR ist der Vorwurf zu machen, dass er die Aufzeichnung des Kabaretts unkontrolliert gesendet hat zu einem Zeitpunkt, da sich der Papst schwerkrank im römischen Gemelli-Krankenhaus befand. Dieses war mehr als geschmacklos. Es war ehrverletzend und kann nicht protestlos hingenommen werden." <<
(Quelle:
http://www.general-anzeiger-bonn.de/index_frameset.html?/news/artikel.php?id=858989Frage: Wieso ein Kabarettvorstellung , inder der Papst verunglimpft wird, während er fast schon schon im Sterbebett liegt? Nachtreten ,wenn einer schon am Boden liegt, oder wie soll man das nennen? MIESER Stil ist das einfach!
>>EXPRESS 14.11.1996
DIE ZUSCHAUER ALS GEISELN GENOMMEN
ARTheater: GESCHMACKLOSES POLITSTÜCK
Da geht man frohgemut ins Theater, ahnt nichts böses und flugs ist man eine Geisel.
Kaum zu glauben, aber wahr - und so geschehen bei der Premiere von "Kinderträume-ein Stück für Erwachsene" im ARTheater zu Köln-Ehrenfeld. Das "theater Waschsalon" läßt bei seinem Gastspiel die Terroristen los.
Zu Beginn geht noch alles seinen halbwegs normalen Gang. Da sitzt eine junge Frau auf den Bühne, die verzweifelt einen Brief liest. Aus dem erfährt sie, daß ihr Freund aus Kindertagen als Soldat der Friedenstrupppen in Jugoslawien gefallen ist. Plötzlich steht der vor ihr - und ehe man sich versieht nimmt das Debakel seinen Lauf.
Denn das Anfangsgeplänkel war nur ein Ablenkungsmanöver. Nun ziehen die Darsteller ihre Revolver und nehmen die Zuschauer (von denen sich einige als Schauspieler entpuppen) als Geiseln und stellen dem Staat ihre Forderungen. Samt Ultimatum, Radiodurchsage und allem Parolenpipapo. So weit, so gut - so albern wie geschmacklos.<<(Quelle:
http://www.theaterszene-koeln.de/mitglied.php?id=theater-waschsalon9)
Frage: Halten die Theatermacher das Publikum für zu debil ,um von sich aus den Schrecken einer Geiselnahme nachempfinden zu können?
>>London: Theater sucht eine echte Leiche für das neueste Bühnenstück
In London sucht eine Theatergruppe eine echte Leiche für ein neues Theaterstück. Der Titel der Story lautet: 'Tot: Du wirst es sein'.
Das Stück startet mit der Leiche. Doch dies soll kein Roboter sein, sondern eine echter toter Mensch. Der Leiter des Theaters, Jo Dagless, hofft darauf, dass sich ein 'Freiwilliger' findet, der todkrank ist und sich für das experimentelle Stück zur Verfügung stellt.
Die genauen Rahmenbedingungen wollen die Verantwortlichen vor dem Versterben noch mit dem 'Darsteller' und seinen Angehörigen abklären. Das Stück soll im Mai aufgeführt werden.<<(Quelle:
http://shortnews.stern.de/shownews.cfm?id=508301)
Frage: Welchen Sinn macht es, eine echte Leiche auf der Bühne auszustellen?
Was wollen die Theatermacher auf diese Weise dem Publikum vermitteln ,was sie mit konventionellen Methoden nicht tun könnten?
>>Klassiker, im Urlaubs-Ägypten von heute
Premiere: Trash-Version von Verdis „Aida“ im Theater Phönix
„Trash“. Das ist Theater, das sich, billig produziert, schrill und ironisch über (bisweilen klassische) Stoffe hermacht, sie ins Absurde verzerrt - und gern als geschmacklos abgetan wird. In Linz wird diese zeitgeistige Sparte im Phönix gepflegt, insbesondere vom 30-jährigen Schauspieler-Regisseur Patrik Huber. In seiner „Aida. OpusTrash“, die Mittwochabend ihre Uraufführung erlebte, hat Huber Verdis im Ägypten der Pharaonen spielende Oper von 1871 in ein Urlaubs-Ägypten von heute geholt. Sein Feldherr Radames ist ein cooler Kapitän in weißer Uniform, der auf einem gelben Pappkamel daherreitet, sein König ein feister Zipfelmützenträger. Statt Opernarien bringen abgedroschene Popsongs („Born to Be Alive“), persiflierend eingesetzt, die Gefühle des handelnden Personals - die Liebe der äthiopischen Sklavin Aida zu Radames - zum Ausdruck. Das alles ist bisweilen nicht unwitzig, stellenweise auch köstlich: etwa, wie die flirrende Hitze zum Ausdruck gebracht wird - das Männerballett im Cheerleader-Stil zeitigt gar Szenenapplaus. Allein: Es trägt keine zwei Stunden Aufführungsdauer. So lässt der Beweis, dass Verdis Meisterwek eigentlich unspielbar sei, wohl noch lange auf sich warten. <<
(Quelle:
http://www.theater-phoenix.at/archiv/KritikenAida.htm (Archiv-Version vom 30.04.2005))
Anmerkung: Was unterscheidet diese Klamotte von einem Tom-Gerhardt-Film?