@Barney>>Zu Deinem Vergleich mit dem Fußballspielern und den Schauspielern: man stelle sich unsere Fußballelite auf der Bühne in einem ernsten Stück vor ! Ich glaube dann ist tatsächlich jeder bildungspolitische Anspruch - auf den Du doch so viel Wert legst - hoffnungslos verloren!!<<
Mal im Ernst, das war jetzt ein wirklich haarsträubendes Beispiel von dir.
>>Sicherlich kann ein gutes Buch den Leser in seinen Bann ziehen,seine Gedanken zum jeweiligen Thema anregen ihn vielleicht sogar aufwühlen oder verwirren - keine Frage (die nötige Phantasie vorausgesetzt).
Dasselbe tut auch das Theater,mit der Besonderheit,dass Du die Handlung "live" miterlebst und womöglich durch das gute Schauspiel der Akteure Pointen in der Handlung entdeckst,die Du im Buch evtl. einfach überlesen hast.
Ein Buch kann Dir auch niemals die mitreißende Atmosphäre einer Theateraufführung bieten,in der Du die Hadlung miterlebst, in der z.B. durch das "sehen können" der Mimik der Akteure die Handlung nocheinmal eine ganz andere Wirkung erlangt.<<
Tut mir leid, aber zwischen "mitreißender" Atmosphäre und der Erfüllung des bildungspolitischen Zweckes, den die Öffentlichkeit vom Theaterwesen erwartet, kann ich keinen Zusammenhang erkennen. diese ganzen Besonderheiten kommen doch nur dem Zuschauer zugute und nicht der Öffentlichkeit, die den Theaterbetrieb subventioniert. Demzufolge rechtfertigen deine Argumente die öffentlichen Subventionen in keinster Weise. Mal ganz davon abgesehen, daß ein Buch viel besser geeignet ist, einen bestimmten Zusammenhang zu begreifen, als ein Theaterstück, daß vor allem visuellen Genuß bieten will.
@syrchFrank Castorf, Christoph Schlingensief, bekannte Namen, die immer wieder gut für eine Provokation sind, und du kannst mir nicht glauben machen, daß sich andere Theaterregisseure kein Beispiel an ihnen nehmen.
Sie benutzen primitive Schockeffekte wie das Werfen von blutigem Fleisch in das Publikum, Schaupieler ziehen sich auf der Bühne nackt und obszön aus, wälzen sich schreiend herum. Und die lassen sich bestimmt noch mehr einfallen ,um das Publikum zu schockieren, aus meiner Sicht ist das alles zu künstlich und bemüht provokativ, nirgendwo -außer vielleicht in der abstrakten Kunst - kommt die Kunst so unnatürlich rüber wie beim Theater,menschliche Schicksale,reduziert auf geltungssüchtige Posen der Schaupieler, erstarrt in bedeutungsschwangeren Szenen, die einem gesättigten verfetteten Bildungsbürgertum das Leid der Welt näher bringen oder besser gesagt einhämmern wollen.