@doetz Alles hat seine Vor und Nachteile. Machiavelli listet in "Der Fürst" das Osmanische Reich mit seinem mächtigen Sultan als Beispiel dafür auf dass das Reich schwieriger von Außen zu beeinflussen ist, als ein föderales Reich mit vielen einzelnen Herrschern.
Der Nachteil ist das mit dem Fall des Herrschers der Widerstand schwächer ausgeprägt sein kann, weil keine angesehenen Führungspersönlichkeiten übrig sind.
Anders als früher wird diese mächtige Person aber vom Volk gewählt und erbt nicht die Herrschaft seines Vaters. Das ist besser. Wenn der Präsident das Opfer ausländischer Einflüsse wird, kann er vom Volk abgewählt werden.
Die Opposition die sich freiwillig instrumentalisieren lässt wirst du dagegen nicht so einfach abwählen können. Die HDP und CHP werden noch für lange Zeit dankend die Unterstützung des Westens annehmen und gegen das politische System in der Türkei agieren.
Solange die Türken darauf achten wer ihr Präsident ist, wird das Präsidialsystem mehr Vorteile als Nachteile bieten.
Natürlich ist das politische System keine Garantie, es kann nur tendenziell in eine bestimmte Richtung wirken. Unter der Einwirkung einer ausreichend großen Kraft kann jedes politische System feindselig durchdrungen werden. Das Präsidialsystem befreit uns daher nicht von jeglichem Einfluss von Außen, es ist nur eine bessere Rüstung.
Schau dir an was in Syrien und Irak passiert. Es ist nicht nur der Konflikt der Menschen dort, auch der Konflikt der Großmächte.
Amerikaner, Russen und Chinesen messen ihre Muskeln mit dem Tod von Muslimen. Man jagt Menschen in diesen Ländern hoch, bringt unglaubwürdige Rechtfertigungen, nur um eine politische Botschaft zu senden.
Muslime und ihre Konflikte werden instrumentalisiert und zusätzlich angeheizt, damit West und Ost ihre Kriege nicht direkt austragen müssen.
Um zu verhindern das diese von Außen geförderte Aufsplittung auf die Türkei übergreift müssen wir das politische System härten.