Wohin geht die Türkei unter Erdogan?
18.06.2019 um 12:46Hier gibt es Demokratie.
Schneidet euch eine scheibe ab ;)
Schneidet euch eine scheibe ab ;)
Ist Untergegangen.cakalos schrieb:Einzig das Osmanische Reich garantierte Gleichberechtigung
In der Türkei auch, nur weil man dort gegen eine bestimmte Ideologie ist die wie ich schon mehrfach anmerkte in Deutschland ("Hier gibt es Demokratie") ebenso verboten ist, heißt es nicht dass es dort keine Demokratie gibt.cakalos schrieb:Hier gibt es Demokratie.
Mir ist ja relativ egal wie du dir das zurechtklitterst, aber besiegt wurde das Osmanische Reich halt nicht durch Atatürk. Dafür ist auch egal wie oft und wohin du dir seinen Namen tätowieren lässt. :)Kangaroo schrieb:Atatürk hat das Osmanische Reich besiegt...
"Wirkt dann schnell albern.."Heide_witzka schrieb:Es gab halt eine Verfassungsänderung und er hat daran partizipiert und davon wohl auch profitiert.Thats it.
Was da fortbestand kann man in jedem Geschichtsbuch nachlesen. :DKangaroo schrieb:Fragt sich nur warum das osmanische Reich weiterhin seinen fortbestand hatte, obwohl es doch besiegt war, wie du versuchst hier zu suggerieren.
Danke dafür.Kangaroo schrieb:"Wirkt dann schnell albern.."
Empfehle den Blick in die Geschichtsbücher, meine das nicht despektierlich, nur eine Empfehlung.
Die Diskussionen hier zeigen es jedenfalls deutlich. In der Türkei haben sie leider nicht verstanden, was Kompromiss und Debattieren bedeutet. Ebenso Schutz der Minderheiten. Sehr oft habe ich auf allmy das Gefühl, wer an der Macht sei, bestimme. Siehe Ägypten. Diese Länder haben sich noch nicht wirklich emanzipiert und verstehen die Vorteile des Konsens' nicht. Über die Fähigkeit der Selbstreflexion sehe ich mal grosszügig hinweg.cakalos schrieb:Es gibt keine Gleichberechtigung in der Türkei .Und jaaa ,die Türkei hat die Auflagen für ein Europäiches beittrit nicht erfüllt.
Es war nur ein Reststaat, na und?Heide_witzka schrieb:Was da fortbestand kann man in jedem Geschichtsbuch nachlesen. :D
Partizipiertt? Achso, woran bzw. von wem?Heide_witzka schrieb:Hat Atatürk daran nicht partizipiert und davon profitiert?
Nö. Das Lied war gesungen, da das Osmanische Reich zu den Kriegsverlierern zählte. Da war die gesamte eingebildete Glorie bereits zum Teufel. Besiegt wurde das Osmanische Reich also, nicht wie du behauptet hast, durch Atatürk sondern durch die Sieger des ersten Weltkriegs. In der Folge des verlorenen Krieges wurde es dann auch aufgeteilt und zerstückelt.Kangaroo schrieb:Trotzdem ist er durch Atatürk und Niemand sonst untergegangen.
Mir ist das ganze Procedere schon bewusst, aber dir sollte auch bewusst sein, dass das nur mit Duldung und unter Mitarbeit der Siegermächte funktionieren konnte.Kangaroo schrieb:Du tust beinahe so als wäre Atatürk mal eben vorbei gekommen, hat die Hand erhoben und mal schnell die Türkei gegründet bzw.als Marionette der Westmächte fungiert.
Durch die Duldung der Siegermächte war ja sein Aufstieg und Machtzugewinn erst möglich. Und natürlich hat er durch den Machtzugewinn an der veränderten Sachlage partizipiert.Kangaroo schrieb:Partizipiertt? Achso, woran bzw. von wem?
Er war ein Typ wie Erdogan. Hatte teils andere Ansichten aber auch er hatte autokratische Tendenzen, war kein Freund von Kritik, entledigte sich potentieller Widersacher durch ein (vorgeschobenes?) Mordkomplott, liess oppositionelle Parteien und Gewerkschaften verbieten, das erinnert doch ein wenig an das Vorgehen Erdogans.Kangaroo schrieb:Atatürk war kein Bittsteller..
Da haben wir halt verschiedene Meinungen, das ist auch Ok.Heide_witzka schrieb:Besiegt wurde das Osmanische Reich also, nicht wie du behauptet hast, durch Atatürk sondern durch die Sieger des ersten Weltkriegs. In der Folge des verlorenen Krieges wurde es dann auch aufgeteilt und zerstückelt.Das war die Niederlage.
Auch das sehe ich anders. Aber da finden wir nicht zusammen.Heide_witzka schrieb:dass das nur mit Duldung und unter Mitarbeit der Siegermächte funktionieren konnte.
Definitiv nicht.Heide_witzka schrieb:Er war ein Typ wie Erdogan.
So Jemanden wie Erdogan sicher nicht.Heide_witzka schrieb:Aber vielleicht kann die Türkei nicht anders, vielleicht braucht sie solche Menschen.
Ich auch. Hoffentlich geht's noch deutlicher für die CHP aus.Heide_witzka schrieb:Ich bin mal gespannt auf die Bürgermeisterwahl in Istanbul.
Stimmt, absolute Zustimmung.Heide_witzka schrieb:Das Bild, dass die Türkei der Weltöffentlichkeit momentan präsentiert ist mehr als peinlich.
Richtig. Sie haben unterschiedliche Vorstellungen, aber in der Wahl der Mittel sind sie ähnlich.Kangaroo schrieb:Atatürk wollte die Republik nach seinen Vorstellungen schaffen, Modern, Europäisch zugewandt.
Mir gefällt die Richtung Atatürks auch weit besser als die Erdis, aber die Vorgehensweise, s. o., nicht. Das muss sauber und demokratisch ablaufen. Ich wünsch mir mehr Volksbeteiligung und kein Durchpeitschen par ordre du mufti.Kangaroo schrieb:Ein Präsident welcher nach Atatürk´s Testament handelt, unbedingt.
Welche Partei es langfristig macht ist mir wurscht. Wichtig ist was sie macht und wie sie es macht.Kangaroo schrieb:Wir brauchen ... ... den bedingungslosen Laizismus und Geduld.
Die Siegermächte hatten die bedingungslose Kapitulation des osmanischen Reiches erwirkt. Der Sultan wurde zu einer Marionette der Siegermächte. Osmanische Gebiete wurden besetzt, Länder in die Freiheit entlassen. Nur zum Vergleich: Die Grenzen des osmanischen Reiches waren kleiner als die der heutigen Türkei.Heide_witzka schrieb:Mir ist das ganze Procedere schon bewusst, aber dir sollte auch bewusst sein, dass das nur mit Duldung und unter Mitarbeit der Siegermächte funktionieren konnte.
Da stimme ich mit dir überein. Leider gibt es viele Bereiche, in denen die Türkei noch zulegen muss.Heide_witzka schrieb:Das Bild, dass die Türkei der Weltöffentlichkeit momentan präsentiert ist mehr als peinlich.
Aber in einem Punkt sind wir uns einig.
Die Türkei hat in der EU nichts zu suchen.
Er wollte die Menschen unter einer neuen Identität, nämlich der türkischen, vereinen, da für ihn das Modell des Gottesstaates ausgelaufen war. Mit Aufständischen etc. ging er nicht gerade zimperlich um. Da war er das Kind seiner Zeit. Auf der anderen Seite hat er auch bemerkenswertes geleistet.Heide_witzka schrieb:Er war ein Typ wie Erdogan. Hatte teils andere Ansichten aber auch er hatte autokratische Tendenzen, war kein Freund von Kritik, entledigte sich potentieller Widersacher durch ein (vorgeschobenes?) Mordkomplott, liess oppositionelle Parteien und Gewerkschaften verbieten, das erinnert doch ein wenig an das Vorgehen Erdogans.
Aber vielleicht kann die Türkei nicht anders, vielleicht braucht sie solche Menschen.
Wir reden von den 20ern und 30ern, ich denke nicht, dass man der Sache gerecht wird, wenn man heutige und europäischeHeide_witzka schrieb:Das muss sauber und demokratisch ablaufen. Ich wünsch mir mehr Volksbeteiligung und kein Durchpeitschen par ordre du mufti.
Wie soll es denn bitte sonst laufen? Durch Bitte Bitte Bitte?Heide_witzka schrieb:1924 - Monarchisten und Anhänger des alten Regimes bekämpft/verbannt
Wir reden hier von den Anfangsjahren der Republik. Atatürk hatte eine Vision und wollte ganz klar mit der Vergangenheit brechen, wollte einen modernen Staat. Kein Gottesstaat ..Heide_witzka schrieb:1926 - Unabhängigkeitsgerichte wiederbelebt, seine ehemaligen Kumpels Kazim Karabekir, Ali
Fuat Pascha und Refet Pascha vor Gericht gezerrt (die hatten sich erdreistet eine
Oppositionspartei zu gründen)
„Damit würden wir sofort ganz Europa eine hervorragende Waffe aushändigen; sie werden der islamischen Welt verkünden, die Türken hätten eine fremde Schrift angenommen und wären zu Christen geworden. Genau das ist der teuflische Gedanke unserer Feinde.“Das so Jemand sich unbeliebt macht ist doch kein Wunder.
Und auch hier läßt du VÖLLIG weg, was Atatürk für die Allgemeinbevölkerung getan hat. Das er die Lebensqualität stark angehoben hat, er vieles durchgesetzt hat was der Welt zuvor Fremd war.Heide_witzka schrieb:aber die Vorgehensweise, s. o.,
So formuliert ist das ziemlich daneben.Kangaroo schrieb:Wenn man etwas verändern möchte und sich ein Teil dagegen sperrt und dagegen arbeitet bzw. für die damaligen Umstände verantwortlich ist, dann ist es völlig legitim da Konsequenzen zu ziehen.
Was genau war denn die Gesetzesübertretung derer er sich strafbar gemacht hat?Kangaroo schrieb:Ich find es etwas amüsant dass du schreibst ein Kazim Karabekir wurde nur vor Gericht gezerrt, weil sie eine Oppositionspartei gegründet haben.
Bis heute gibt es Stimmen, die das Mordkomplott für fingiert halten, ähnliches gilt für den "Putsch" den Erdogan dafür nutzte die Opposition lahm zu legenKangaroo schrieb:Das Mordkomplott gegen Atatürk von diesen Personen läßt du da auch völlig aussen vor.
Ja, zum Teil gegen den Willen der Bevölkerung.Kangaroo schrieb:Und auch hier läßt du VÖLLIG weg, was Atatürk für die Allgemeinbevölkerung getan hat. Das er die Lebensqualität stark angehoben hat, er vieles durchgesetzt hat was der Welt zuvor Fremd war
Mit aller Härte und Brutalität wurde der Scheich-Said-Aufstand militärisch niedergeschlagen und dabei das Ziel verfolgt, die kurdische Opposition weitestmöglich auszulöschen. Im Juni erging ein Verbot der Fortschrittspartei; Notstandsgesetze, Pressezensur und Justizapparat wurden gegen Opponenten in Stellung gebracht. Ein 1926 in Izmir aufgedecktes Mordkomplott dreier Verschwörer gegen den Präsidenten wurde von Mustafa Kemal als Gelegenheit genutzt, mit den Häuptern der Opposition als vermeintlichen Drahtziehern des geplanten Anschlags im Rahmen eines Schauprozesses vor dem „Freiheitsgericht“ abzurechnen. Die Republik nahm Züge einer Diktatur an.Wikipedia: Mustafa Kemal Atatürk
Das hat im eigentlichen Sinne schon die erste ( annulierte ) Wahl eingeläutet.leakim schrieb:Ich glaube das wäre der Anfang vom Ende Erdogans