UnrealUtopia schrieb:Wird der Käufer so bestraft, wie ich das vorschlage und wird die Prostituierte nicht verfolgt, wie ich das vorschlage – dann wird die Prostitution von selbst verschwinden!
Du willst es also so handhaben, wie es die Franzosen tun, hm? Vielleicht ist dir dabei auch mal in den Sinn gekommen, dass es quasi schon immer Prostitution gegeben hat; selbst im Mittelalter. Du kannst die Nachfrage danach nicht durch Verbote oder Strafen ausmerzen. Sie wird bestehen bleiben und die Folgen sind deshalb umso unkalkulierbarer. Zuhälterei ist bereits strafbar und muss meiner Meinung nach auch deutlich schärfer verfolgt werden.
Ich kann mich aber nicht wirklich damit anfreunden, dass man Freier dafür bestraft, sexuelle Dienste in Anspruch zu nehmen. Zumindest wird das das Problem nicht lösen. Dann findet das Ganze eben nur noch im Untergrund stand, wo die Bedingungen für die Prostituierten letztlich noch schlechter sein dürften, da die Freier und Zuhälter nun unter noch größerem Druck stehen und dafür sorgen müssen, dass die Frauen erst Recht die Schnauze halten.
UnrealUtopia schrieb:Jeder, der eine Prostituierte benutzt, kauft einen Menschen und ist SCHULDIG an den weiterbetriebenen Sklaverei und Menschenhandel.
Das klingt ja so, als wäre jede Prostituierte eine Zwangsprostituierte, die von Menschenhändlern hier hin geschafft und von Zuhälter kontrolliert, anschaffen gehen muss. Ist das tatsächlich so? Oder sprichst du primär über Straßenstriche und ähnliches?
UnrealUtopia schrieb:Aber der „Nutzer“ der „MenschenKäufer“ sollte hart bestraft werden, weil er Potentieller Verbreiter von Geschlechtskrankheiten ist (Biologische Waffen sind Verboten)
In der Regel sind vor allem die Prostituierten daran interessiert, nicht ohne Kondom mit dem Freier Geschlechtsverkehr zu haben. Sicher gibt es leider auch Fälle, wo zugunsten des Geldes oder aus einem (anderen) Zwang heraus darauf verzichtet wird. Geschlechtskrankheiten verbreiten sich allerdings nicht bloß durch Prostitution. Potentieller Verbreiter von Geschlechtskrankheiten kann jeder sein, der Geschlechtsverkehr hat. Das Argument ist daher ziemlich dämlich.
Die Thematik ist sehr heikel, aber ich bin der Meinung, dass man dieser nicht mit harten Strafen bzw. Verboten in den Griff bekommt. Ich fände es angebrachter, wenn der Staat dafür sorgt, dass der Arbeitsplatz einer Prostituierten vernünftig gestaltet wird, sodass sie selbstbestimmt diesen Beruf ausüben kann, so denn sie es will. Es soll ja auch Frauen geben, z.B. Studentinnen, die ihren Körper verkaufen, weil es dort eben gutes Geld zu verdienen gibt. Es sind nicht alle diese Menschen aus einem Elend heraus in's nächste Elend getrieben worden.
Was vor allem auch verbessert werden muss, ist die Strafverfolgung bzgl. Menschenhandels und Zuhälterei. Und letztendlich läuft alles darauf hinaus, grundsätzliche Strukturen zu verändern. Häufig hängt Prostitution damit zusammen, dass die Prostituierte drogenabhängig ist oder dass in ihrem Heimatland Armut herrscht. Die Drogenproblematik, die übrigens auch ähnlich geartet ist, sowie die Armut in anderen Ländern sind Sekundärprobleme, die auf Prostitution Einfluss nehmen - erst recht auf die illegale Prostitution.
Ich für meinen Teil tendiere in meine Meinung mehr zu einem liberaleren Umgang mit dem Beruf der Prostitution; keiner Bestrafung von Freiern, aber ein härteres Durchgreifen und vermehrte Ermittlung gegen Zuhälter und Menschenhändler.
Eins ist ganz klar: Die Nachfrage ist nicht tot zu kriegen.